Am vergangenen Sonntag fand in Potsdam der Drittelmarathon (RBB-Lauf) statt, den ich in den vergangenen Jahren mehrfach gelaufen bin (siehe Drittelmarathon 2008, 2009, 2010 und 2011). Dieses Jahr war von unseren Läufern nur Jeanette gemeldet; und da wir sie dann doch nicht ganz allein lassen wollten, sind Monika, Andreas V. und ich – nach der guten Erfahrung mit dem Halbmarathon zum Halbmarathon – einfach auf wunderschöner Strecke einen Drittelmarathon zum Drittelmarathon gelaufen…
Zuerst führte uns unser Weg vom S-Bahnhof Zehlendorf vorbei am Museumsdorf Düppel auf den Königsweg, der sehr schön immer am Wald entlang verläuft.
Zwischendurch kamen wir über eine Autobahnbrücke und am ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinden vorbei, bevor es wieder „königlich“ durch den Wald ging.
Dann bogen wir rechts ab auf den Stahnsdorfer Damm, auf dem wir ebenfalls wieder durch den Wald liefen und etwas später auch an einer Schießanlage vorbeikamen. Bis auf ein paar vereinzelt zu hörende Schüsse bildete aber nach wie vor Vogelgezwitscher den Soundtrack zu unserem Lauf.
Schließlich kamen wir am Wannsee wieder heraus und konnten einen Blick auf die Armada der Segelboote werfen.
Etwa einen Kilometer mussten wir nun an der Hauptstraße entlang laufen, bevor es rechts ab in die Pfaueninselchaussee ging, die, na? genau! zur Pfaueninsel führt.
Auf dem schmalen Waldweg, der parallel zur Straße verlief, mussten wir ständig auf und ab laufen, was bei der Hitze trotz moderatem Tempo recht anstrengend war. Es war kurz nach 10 Uhr und das Thermometer stand inzwischen bei etwa 24-25 Grad. Wir dachten an Jeanette, die vor wenigen Minuten gestartet war und sich jetzt bei diesen Temperaturen durch Potsdam kämpfen musste.
Nach 2,5 Kilometern hatten wir den anstrengenderen Teil der heutigen Strecke hinter uns und kamen an der Pfaueninsel heraus.
Der weitere Lauf führte uns nun ständig am Wasser entlang, meines Wissens der Jungfernsee. Da die Seen hier sämtlich Ausbuchtungen der Havel sind, habe ich bis heute nicht verstanden, wo der eine See (Wannsee) endet und der andere (Jungfernsee) anfängt, oder ob es dazwischen Bereiche gibt, die einfach nur Havel sind…
Auf jeden Fall eine sehr idyllische Wasserlandschaft, in der zahlreiche Segelboote, Motorboote und Ausflugsdampfer unterwegs waren.
Hier am Ufer lief es sich jetzt richtig gut, die Strecke war eben, die Bäume sorgten für Schatten und wir konnten unsere Blicke entspannt über Wald und Wasser schweifen lassen.
Wir passierten das bekannte Wirtshaus Moorlake…
… von dem aus man einen schönen Blick auf die namensgebende kleine Havelbucht hat.
Auf dem Haveluferweg liefen wir nun immer am Volkspark Glienicke entlang.
Und da wir sehr gut im Zeitplan waren – wir wollten auf jeden Fall zu Jeanettes Zieleinlauf an der Glienicker Brücke sein – forderte Monika direkt gegenüber der Sacrower Heilandskirche Andreas V. zu einem kleinen „Schaukampf“ auf.
Wir hatten nur noch einen Kilometer bis zur Strecke des Drittelmarathons vor uns und setzten nun zum „Endspurt“ an.
Zeit für das eine oder andere schöne Foto blieb allerdings trotzdem noch genügend…
Jetzt konnten wir die Glienicker Brücke sehen und auch den Trubel des Drittelmarathon-Zieleinlaufs hören.
Es fühlte sich wirklich ein wenig wie der persönliche Wettkampf-Endspurt an. Nur ohne die schweißtriefende Anstrengung ;-)
Diese konnten wir dann bei unserer Ankunft bei den Teilnehmern des Drittelmarathon beobachten. Wir spazierten an der Strecke entgegen der Laufrichtung, um Jeanette rechtzeitig zu entdecken.
Und da war sie auch schon! Sah etwas angestrengt aus (kein Wunder bei den Temperaturen und auf den letzten hundert Metern), freute sich aber, als sie uns sah. Um sie noch ein wenig zu „pushen“, liefen wir drei als „Eskorte“ noch 50-70 Meter mit ihr mit…
… bevor wir uns wieder zwischen die Zuschauer verzogen und sie ihren Zieleinlauf alleine genießen ließen.
Glücklich und zufrieden fanden wir sie dann im Zielbereich wieder, plauderten noch ein wenig, lernten ihren netten Mann kennen, der kurz darauf ins Ziel gekommen war, und machten uns dann auf unseren Rückweg.
Bisher hatten wir ca. 14,5 km zurückgelegt, nun mussten wir noch weitere ca. 6 km laufen, um zur S-Bahnstation Wannsee zu gelangen. Nach dem relaxten Zusammenstehen mit Jeanette ging es uns dreien beim Wiederloslaufen ganz ähnlich: Es war nicht so einfach, wieder in Schwung zu kommen, zumal die Strecke an der Straße entlang mit einer langen, stetigen Steigung verbunden war.
Als wir endlich nach insgesamt 20,5 Kilometern – die wir bei Temperaturen von 23-26 Grad gelaufen waren – in die S-Bahn stiegen, wussten wir auf jeden Fall, dass wir zwar keinen Wettkampf, aber doch ein ordentliches Stück Arbeit hinter uns hatten!
Das war ja wieder ein toller Lauf. Von oben sieht die Streckenlinie wie ein Maus aus, aber bei dem Wetter war es betimmt nicht so ohne. Nur gut, dass der Wald kühl ist. Relativ ;-)
@Hanna
Du hast recht: Im Wald war es zwar nicht „erfrischend“, aber sicherlich viel angenehmer, als auf der Wettkampfstrecke durch die Stadt. Immerhin haben wir uns danach trotz der Streckenform nicht „mausetot“ gefühlt, das ist doch schon was ;-)
Das war doch mal eine schöne Idee! Aber das Photo mit dem Ringen am Wasser, wäre viel besser geworden wenn man dich beim Eintauchen geknippst hätte :-)
wieder mal eine sehr interessante und abwechslungsreiche strecke! ich habe am sonntag einen totalen einbruch beim hamburg-marathon erlebt. ab km 34 ging gar nichts mehr: krämpfe in den zehen, waden und oberschenkeln, zahllose gehpausen, keine luft und kraft mehr und ständige gedanken ans aussteigen. ein einziges desaster durch das ich mich irgendwie doch noch ins ziel geschleppt habe in immerhin noch 3:47 h. jetzt folgt erstmal regeneration auf fehmarn!
@Martin
Da ich selber immer das Fotohandy fest in der Hand habe, bin ich eben auch so gut wie nie im Bild, schon gar nicht beim Wassereintauchen!
@Der Blaue
Das Wetter war ja auch nicht gerade bestzeitentauglich, oder war es in Hamburg nicht so heiß wie hier in Berlin…? Für ein Desaster ist das aber eine Super-Zeit ;-) Ich wünsche dir gute Erholung!
das wetter war ok. am start 12 ° später 16° und ab und zu sonne, nur streckenweise ein kräftiger wind. eigentlich optimale bedingungen und die zeit hat mich selbst überrascht.