Gestern in aller Frühe, beim Laufen durch den morgendlichen Nebel, hat Klaus mal so nebenbei angefragt, ob wir nicht gemeinsam beim kommenden 25-Kilometer-Lauf ins Olympiastadion die 2-Stunden-Schallmauer durchbrechen wollen…
Mein erster Gedanke: Liebend gerne! Was gibt es Schöneres, als mit Freunden (Jürgen wäre mit von der Partie) gemeinsam persönliche Rekorde aufzustellen? Mein zweiter Gedanke: Ich bin zwar trotz der Verletzungen verhältnismäßig gut in Form, aber ob das reicht, nach meiner Überraschungs-Zeit beim 25-km-Lauf im letzten Jahr noch einmal 3 Minuten schneller zu laufen?
Inzwischen, mit einem Tag Abstand, denke ich, ich bin noch jung genug (ähem) schneller zu laufen und es muss vielleicht nicht sofort die 2-Stunden-Schallmauer in diesem Jahr sein. Eine kleine Verbesserung der eigenen 25-Kilometer-Zeit, ein Heranrücken an die magische Marke, wäre auch schon ein Gewinn!
Aber es sind ja noch ein paar Tage, mal sehen, wie die Stimmung kurz vor dem Start ist…
PS: Was sich die meisten Leute außerhalb der Läufer-Gemeinde immer nicht vorstellen können: es handelt sich um die so wichtige Frage, ob man nun 4:48 Minuten pro Kilometer läuft (= unter 2:00:00 h) oder lieber 4:55 Minuten pro Kilometer (= 2:03:00 h)! Läppische 7 Sekunden…
Und wir uns ist das doch ein großer Unterschied!
Überlege es dir gut.
Ich bin derzeit auch eher davon überzeugt, man kann sich ruhig Zeit lassen. Wobei es bei stimmender Motivation und kurzfristiger Form natürlich einen Versuch wert wäre.
In der Regel bringt Alterung eine stetige Verminderung der Substanz mit sich: wer zu spät investiert, kann nur mit einer Erneuerung den Betrieb aufrechterhalten – so ist das zumindest bei Kanalrohren. Die Erneuerung will ich zunächst aufschieben. Meine Schlussfolgerung: hau’ jetzt rein, bevor es zu spät ist! Doch es soll ja auch ambitionierte Läufer jenseits der 50 geben, die stetig neue persönliche Bestzeiten aufstellen … wie funktioniert das?
Sieben Sekunden die vom Feeling auf der Strecke Welten bedeuten! ;-)
@Hannes
Dem letzten Absatz stimme ich voll und ganz zu!
@Klaus
Einerseits hast du Recht mit deinem Vergleich, zumal wenn man bedenkt, dass das genetische Material von Menschen und Kanalrohren zu 98,7% übereinstimmen (oder waren das jetzt Schimpansen und Kanalrohre?).
Andererseits hängt das alles ja auch ein wenig mit dem vorausgehenden Training zusammen. Sonst wäre ja ein untrainierter 20-Jähriger auf jeden Fall schneller als wir Fast-Grufties…
Und dass zunehmendes Alter häufig größere Ambitionen mit sich bringt zeigt schon der bekannte Läufer-Spruch: „Ist doch kein Kindergeburtstag hier!“
@Gerd
Genau! Ich weiß nämlich auch, wie sich 7 (zu schnelle) Sekunden auf 25 Kilometer anfühlen können…
Hallo Klaus das funktioniert ganz einfach, du musst dir beim Wettkampf mehr zutrauen und einen Laufpartner suchen, der dich einmal die Woche richtig fordert (sogennanter Schinderhannes!)
knapp unter 2 Stunden ?
Also doch wieder ein C-Wettkampf :-)
Lasst uns das Ganze mal etwas größer betrachten ;-) Die Sieben ist ja eine magische Zahl. Von der Erschaffung der Welt in sieben Tagen über die sieben Sinne, die sieben Zwerge-Berge bis zu den sieben Weltwundern hat sie zahlreiche wundersame Bedeutungen. In der kognitiven Psychologie geht man von sieben Verarbeitungskanälen aus (also gar nicht so verkehrt, der Vergleich mit dem Kanalbau!): der Mensch kann also sieben Dinge gleichzeitig denken und wahrnehmen. Fazit: die Sieben IST die Schallmauer. Also nur Mut, locker bleiben und die eigene Grenze respektieren.