Da hatte ich bei meinem Artikel über das Motivationsloch im Winter doch wieder nur an die „Fast-sowieso-immer-Läufer“ gedacht und die Laufanfänger glatt vernachlässigt! Ist es eigentlich ratsam, im Winter mit dem Laufen anzufangen? Oder sollte man lieber auf den Frühling warten? Ich habe mal versucht, einige Tipps für Laufanfänger zusammenzustellen…
Grundsätzlich haben Laufanfänger natürlich auch mit der Motivation zu kämpfen, was gerade im Winter ein ziemlich schwieriges Unterfangen ist. Ich habe deshalb die allgemeinen 10 Tipps zum Laufen gegen das Motivationsloch im Winter für diese Laufanfänger-Tipps zum Teil übernommen, für Laufanfänger angepasst und um weitere Tipps ergänzt.
15 Tipps für Laufanfänger im Winter
- Lauft möglichst bei Tageslicht, das macht den Einstieg leichter. Ein Wochenende bietet sich, gerade für Berufstätige, für einen entspannten Laufeinstieg an.
- Verabredet euch mit Freunden zum Laufen, das macht Spaß und man gibt dem inneren Schweinehund nicht ganz so schnell nach. Wenn es im Freundeskreis keine Mitläufer gibt, haltet Ausschau, ob in eurer Gegend Läufer gemeinsam unterwegs sind, denen ihr euch vielleicht anschließen könnt.
- Erzählt Freunden, dass ihr mit dem Laufen anfangen wollt, dann gibt es kein (oder nur ein erschwertes) Zurück. Nehmt den Mund aber nicht zu voll, ein Einstieg im Winter ist nicht die einfachste Übung…
- Versucht regelmäßig zu laufen. Zweimal die Woche ist für den Anfang ideal, am besten einen Wochenend-Lauf und einen in der Mitte der Woche. Wenn ein Lauf mal wegen anderer Termine oder schlechten Wetters ausfallen muss, versucht, den darauffolgenden Tag zu laufen. Wichtig ist das Dranbleiben!
- Lauft zu Anfang nicht zu viel und auch nicht zu schnell! Ihr dürft auch gerne Gehpausen zwischendurch einlegen. Es geht zuerst ausschließlich darum, langsam hereinzufinden, und das Laufen, die Bewegung an der frischen Luft, zur Gewohnheit werden zu lassen.
- Mit der richtig ausgewählten Kleidung (viele sind im Winter zu warm angezogen und beginnen nach 10 Minuten unnötig zu schwitzen) machen die ersten Laufrunden noch mehr Spaß. Wenn es euch ernst ist mit dem Laufen, kauft euch eine komplette Winter-Lauf-Ausrüstung, das erhöht den Laufspaß in der kalten Jahreszeit beträchtlich.
- Ein Lauf durch die Schneelandschaft kann ein wunderbares Erlebnis sein (siehe Pures Läufer-Glück – Laufen im Schnee ), ist aber für die Bänder und Gelenke eine spürbar anstrengendere Belastung. Kürzt eure ersten Läufe unter solchen Bedingungen eher etwas ab.
- Holt euch ein wenig zusätzliche Motivation durch Laufmagazine, Bücher über das Laufen und Lauf-Blogs. Vielleicht machen euch auch die Lauf-Fotos auf startblog-f Lust auf das Laufen in der Natur.
- Wenn Abnehmen euer Beweggrund für das Laufen ist: lasst die Waage im ersten Monat Waage sein. Fangt an zu laufen, freut euch, dass ihr euch bewegt. Ihr werdet sehen, ihr fühlt euch nach den ersten erfolgreichen Läufen so gut, das lässt sich nicht in Kilo messen. Alles weitere kommt von ganz alleine, wenn ihr dranbleibt (siehe Tabelle zum Kalorienverbrauch beim Laufen).
- Wenn ihr die ersten Wochen und Monate mit regelmäßigem Laufen hinter euch habt und das Laufen für euch bereits zur neuen Gewohnheit geworden ist, könnt ihr euch noch zusätzlich motivieren, indem ihr euch als Ziel setzt, am Ende des ersten halben oder ganzen Jahres an einem Volkslauf oder Firmenlauf teilzunehmen. Je nach Ambitionen können das 5 oder 10 km sein, die ihr allerdings beim ersten Mal nicht allzu ehrgeizig angehen solltet.
- Hängt euch einen Zettel mit dem Datum eures ersten Volkslaufes an den Spiegel.
- Legt euch eure Laufsachen am Vorabend zurecht.
- Denkt an das Ankommen, nicht an das Loslaufen: Ich kann mich an keinen Lauf erinnern, an dem ich nicht besser gelaunt und entspannter nach Hause gekommen bin. Gerade wenn man sich bei Schnee und Eis frühmorgens aufgerappelt hat, fühlt man sich hinterher wie ein (Lauf-)König.
- Haltet euch stets vor Augen, dass Laufen ganz einfach ist. Man wird immer besser, fast von alleine. Das einzige, was ihr tun müsst, ist regelmäßig zu laufen. Der Rest ergibt sich und ehe ihr euch verseht, lauft ihr Strecken, von denen ihr vorher nicht im Traum gedacht hättet, dass ihr sie mal bewältigen könntet!
- Das Wichtigste zum Schluss: Wenn es mit dem Laufeinstieg im Winter nicht klappt, ist das kein Problem. Im Winter mit dem Laufen anzufangen ist wirklich nicht jedermanns Sache. Wartet auf den Frühling und beginnt mit Licht, Sonne und Wärme euer neues Läufer-Leben!
Ich denke, du hast das richtig herausgestellt. Im Winter ist der Einstieg nicht besonders einfach. Wichtig ist dabei, dass man den Spaß daran findet. Und dazu muss man auf gutes Wetter hoffen. Wer bei Schneematsch, grauem Himmel und vielleicht zusätzlichem Regen anfangen möchte, wird kaum eine Chance haben.
Wer hingegen die Schneelandschaft im Sonnenschein genießen kann, dem ist das Laufen in der Zukunft garantiert.
Uff, das ist ja zielich viel :-) wie habt ihr denn angefangen? Damals…. Mich würde interessieren, wie eure ersten Schritte waren. Die Leut sind ja verschieden. erst auf die langsame Tour mit Intervallen, also gehen -laufen-rennen (abheben)oder gleich volle Pulle los?
@Hanna
Ich habe mal ein paar Laufkollegen gebeten, mir ihre allerersten Lauferlebnisse zu schildern und werde das in einem Artikel demnächst hier auf startblog-f zusammmenstellen. Das wird bestimmt spannend und gerade für Laufanfänger in dieser Jahreszeit motivierend sein.
Also, einfach mal demnächst wieder reingucken…
Laufanfänger ist für mich ein unpassendes Wort. Besser ist, Anfänger für aktive Bewegung. Warum soll es immer Laufen sein? Bevor ich mit dem Laufen begonnen habe, war mein Wunsch, mich körperlich wieder gut zu fühlen. Grund: Übergewicht, Rückenschmerzen bei jeder Tageszeit. Ich wollte mich verändern, ich wollte wieder ein gesundes und erträgliches Leben führen, weg von Schmerzen, weg von XXL. Der Anfang war eine Reha-Kur. Jeden Tag viele Anwendungen, Sport, Bewegung. Ergebnis, jeden Tag meldeten sich andere Muskeln zum Katern. Es war eine tolle Erfahrung zu merken, dass sich der Körper spürbar veränderte. Weniger Gewicht, weniger Bauch. Statt Fettkissen, zeigten sich wieder Muskeln, der Kopf wurde freier, körperliche Energie steigerte sich. Ich fühlte mich einfach besser. Natürlich lief alles etwas langsamer ab, als eben kurz beschrieben. Aber die Kur, oder besser die Bewegungstherapie war der Anfang eines gesünderen Lebens, eines sich besser Fühlen. Irgendwann habe ich angefangen zu laufen. Einfach so für mich, ohne Gruppe, mit meinen eigenen kleinen Zielen. Dabei ging es mir nie um schnelles Laufen, sondern um Wohlbefinden und später, wie lange hält es dein Körper durch. Die ersten Wochen lief ich 15 Minuten am Stück, dann 20 und 30 Minuten. Viele Wochen später lief ich dann einmal in der Woche 1 Stunde und mehr am Stück. Die Strecke war im Wesentlichen immer die gleiche. Es war immer spannend die Strecke etwas zu verlängern. Für mich stellte sich immer die Frage, wirst du es durchhalten, was gibt dein Körper noch her. Ich habe zudem das große Glück, in einer wunderschönen Gegend zu wohnen, umgeben von Felder und Wälder. Jeden Tag erlebst du die Natur von einer anderen Seite. Das sind für mich unwiederbringliche Erlebnisse, die ich jedes mal in mir aufsauge und genieße.
Ich denke jeder, der sich aktiv bewegen möchte, hat seine ganz persönlichen Befindlichkeiten. Keiner kann überredet, höchstens eingeladen werden. Wer es machen möchte, sollte es einfach tun, egal welches Wetter, egal welche Jahreszeit. Meine schönste Erfahrung des Laufens ist, ich möchte es nicht mehr missen. Mein Glück ist, dass meine Frau mit mir gemeinsam diese Leidenschaft teilt. Ich fühle mich rundum wohl auch wenn es im normalen Leben nicht immer rund läuft.
Hallo Dieter, danke für deine Erfahrungen! Du beschreibst das so schön, dass man gleich los laufen möchte.
Das Laufen hat wohl dein Leben sehr positiv verändert. Ich finde es toll, dass ihr auch mal einer Anfängerin Raum gebt, denn eigentlich ist Startblock/g “F” ja ein Forum für Fortgeschritte. Ich brauche ein paar Wegweiser für einen guten Start und mag keine schlauen Bücher. Was ihr zu sagen habt, finde ich viel lebendiger und motivierender. Gerne mehr davon :-)