Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

Laufprojekt 2023: Auf dem Jakobsweg von Berlin nach Leipzig

Veröffentlicht am 17.04.2023 | 2 Kommentare

Blauer Aufkleber an einem Holzpfahl: Jakobsmuschel mit Pfeil nach links

Die Idee, den Jakobsweg von Berlin nach Leipzig zu laufen, kam mir bereits im November 2020: Bei unserem Lauf entlang der Panke fielen uns an mehreren Stellen der Strecke die blauen Aufkleber mit den gelben „Strahlen“ auf…

„Stilisierte gelbe Muschel auf blauem Grund“

Aufkleber mit Pfeil zum Jakobsweg an einem Ampelmast

So sah das damals aus. „Stilisierte gelbe Muschel auf blauem Grund“ heißt es offiziell und ist das Zeichen für den Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien.

Banner mit Hinweis auf den Jakobsweg: 2963 km bis Santiago de Compostela

Es tauchte dann sogar in der Nähe des Bahnhofs Südkreuz prominent in Bannerform mit weiteren Erläuterungen wieder auf.

Neugierig geworden, recherchierte ich nach diesem Panke-Lauf und stellte fest: Der berühmte Jakobsweg führt ja direkt durch unseren Stadtteil Marienfelde in Berlin! Weitere Erkundigungen ergaben, dass es von Berlin weiter nach Leipzig geht – auf der historischen „Via imperii“. Das hörte sich doch spannend an! Das müsste man doch laufen können…

Wie plant man einen mehrtägigen Lauf?

Von Marienfelde bis in die Leipziger Innenstadt sind es nach den offiziellen Angaben etwas über 200 Kilometer. Wie viele Etappen sollte man da einplanen? Was wäre läuferisch sinnvoll und machbar? Schnell stellte sich heraus, dass ich in der Planung schon durch die Übernachtungsmöglichkeiten eingeschränkt war. Sogar die Tourismus-Vermarkter Brandenburgs setzen auf der Seite über den Jakobsweg einen Warnhinweis: „Einige Wegabschnitte sind dünn besiedelt und verfügen über kaum Gastronomie oder Einkaufsmöglichkeiten. Ebenfalls müssen die Übernachtungen sorgfältig geplant werden.“

Am Ende hatte ich dann aber eine Vorstellung vom Ablauf der Aktion: Es sollten sechs Etappen werden, mit Distanzen zwischen 19 und 43 Kilometern. Die ungleichmäßig langen Etappen sind dabei ausschließlich der ungleichmäßigen Verteilung der Unterkünfte geschuldet.

Zweieinhalb Jahre später

Da hatte ich also im Winter 2020 einen Plan für eine schöne Laufaktion… die aber aufgrund von Corona Jahr um Jahr verschoben werden musste. Aber jetzt, im Sommer 2023, soll sie wahr werden!

Andreas V. wird mich die gesamte Strecke auf dem Rad begleiten, worüber ich sehr froh und dankbar bin – ohne diesen Support wäre das Projekt nicht möglich. Glücklich bin ich auch, dass mich Monika, Klaus und Eyyüp auf den ersten zwei bzw. drei Etappen begleiten werden und wir alle fünf mal wieder gemeinsam etwas Spannendes erleben werden.

Die Unterkünfte und die Bahn-Rückreise sind längst gebucht, jetzt muss ich nur noch rechtzeitig fit sein. Wobei wir bei der aktuellen Herausforderung angekommen sind: Unglücklicherweise verlief die bisherige läuferische Vorbereitung nicht annähernd so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nämlich wie in meiner Ultra-Vorbereitung 2016 oder der Vorbereitung für Eyyüps und meinen privaten Ultralauf 2020. Irgendwie hatte ich in den letzten Monaten eine Pechsträhne und es reihte sich ein Grund an den anderen, nicht richtig trainieren zu können.

Momentan versuche ich gerade wieder ins Training reinzukommen, und es bleiben nicht mal mehr zwei Monate Zeit. Aber ich sehe das mal optimistisch: Es sind zwar drei „Marathon-Tage“ bei dieser Laufaktion dabei, aber es geht hier nicht um Tempo, nicht mal ums Laufen. Man hat einen ganzen Tag lang Zeit, 40 Kilometer hinter sich zu bringen, laufend, trabend, gehend, mit kurzen Pausen, mit längeren Pausen. Wenn ich jetzt wieder gemeinsam mit den anderen gut ins Training komme, so sollte das möglich sein. Ich fürchte, für Andreas V. auf dem Rad wird es anstrengender, in Minimalgeschwindigkeit neben mir herzugondeln ;-)

 

Kategorien

F-Klasse-Laufen, Lauferfahrungen

2 Kommentare zu “Laufprojekt 2023: Auf dem Jakobsweg von Berlin nach Leipzig”

  1. Martin sagt:

    Das ist ein tolles Projekt. Ich wusste gar nicht, dass es hierzulande einen Jakobsweg gibt.
    Viel Spaß!

  2. Andreas sagt:

    Es gibt tatsächlich in Deutschland und Europa ein ganzes Geflecht von Jakobswegen – die Hauptrouten, die die Pilger damals auf dem Weg nach Spanien genommen haben. Mal sehen, wie es wird. Ich werde berichten!

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