Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

Langer Lauf zum Berlin-Marathon 2021

Veröffentlicht am 05.10.2021 | 5 Kommentare

Läuferin und Läufer auf Fußweg, an dem auch Leute an den Tischen einer Bäckerei sitzen

Wie bereits 2018, wollten Monika, Eyyüp und ich auch in diesem Jahr zum Berlin-Marathon an die Strecke laufen, um Marathonläufer Klaus dort an verschiedenen Stellen zu unterstützen. Andreas V. wollte ihm als offizieller Helfer schon im Startbereich den nötigen Anfangsschwung mitgeben.
Läuferinnen und Läufer beim Start des Berlin-Marathon 2021, im Hintergrund der Fernsehturm© Andreas V.

Das war ihm offenbar etwas zu gut gelungen, denn Klaus lief vom Startschuss weg viel schneller als geplant, wie ich auf der Marathon-App verfolgen konnte.

Läuferin und Läufer auf dem baumbestandenen Fußweg

Das bedeutete, das unser „Supporter-Zeitplan“ auch etwas in Schieflage geriet und wir drei ebenfalls schneller laufen mussten, um rechtzeitig am „Treffpunkt“ bei Marathon-Kilometer 26 zu sein!

Läuferin und Läufer auf einer schmalen Brücke über den Teltowkanal

Auf dem Edenkobener Steg überquerten wir den Teltowkanal

Blick von der Brücke auf den baumgesäumten Kanal

… der noch still in der Morgensonne lag…

Läuferin und Läufer auf einem Parkweg

… und liefen am Uferweg weiter Richtung Westen.

Läuferin und Läufer auf Fußweg neben einem Wohnhaus

Um Kilometer 6 herum gab es eine kurzzeitige Irritiation, da meine Streckenplanung hier im Detail nicht so klar war…

Läuferin in einem großen Torbogen, neben dem Weg stehen viele Motorroller

… aber nach ein, zwei Schlenkern waren wir dann wieder auf Kurs!

Läuferin in einer breiten, überdachten Baustellenpassage

Wir liefen natürlich quer durch die Stadt und sahen einen bunten Mix aus Natur (Parks, Gewässer) und Bebauung – von der Baustelle am Steglitzer Kreisel (mit 120 m eines der größten Hochhäuser Berlins)…

Läuferin und Läufer kurz vor einem Restaurant mit Außenbereich, im Hintergrund eine Kirche

… bis hin zu alten Kirchen. Und auch Cafés und Restaurants vor denen bei diesem unverhofft schönen Wetter schon erste Gäste gemütlich beim Kaffee oder Bier saßen.

Läuferin auf einer gewundenen Straße mit vielen Bäumen

Nun war es nicht mehr weit bis zur Strecke, und wir konnten den Trubel des Marathons schon hören, bevor wir die Läuferinnen und Läufer sahen.

Teilnehmer:innen des Berlin-Marathons

Kurz darauf standen wir bei Marathon-Kilometer 26 (Wiesbadener Straße/Südwestkorso)…

Läuferfeld und Zuschauer mit neonfarbener Mütze am hochgereckten Zollstock

… reckten unser Erkennungszeichen in die Luft…

Marathon-Läufer im Schottenrock

… und warteten auf Klaus.

Marathonläufer bleibt stehen und lächelt

Es dauerte doch ein paar Minuten länger als erwartet, aber schließlich entdeckten wir ihn. Er freute sich sehr, uns zu sehen, war aber doch schon ziemlich geschafft.

Marathonläufer:innen und Zuschauer:innen am Straßenrand

Er hatte inzwischen zu spüren bekommen, dass er die ersten 20-25 Kilometer viel zu schnell angegangen war. Nun war die Luft ein wenig raus und die Anfangseuphorie hatte merklich nachgelassen. Ich lief noch 50 Meter mit ihm mit und schickte ihn dann mit aufmunternden Worten weiter.

Rundes Backstein-Gebäude

Monika, Eyyüp und ich machten uns ein wenig besorgt auf den Weg zu unserer nächsten Station. Dabei sahen wir ein Gebäude mit einem schönen Eckturm…

Asiatische Figuren im Schaufenster eines Thai-Massage-Ladens

… bunte Figuren im Schaufenster einer Thai-Massage…

Läuferin läuft an Istanbul-Grill vorbei, neben dem Menschen in einer Schlange auf die Berlinwahl in ihrem Wahllokal warten

… und viele, viele Menschen, die Schlange an den Wahllokalen standen, denn heute war ja Bundestagswahl. Berlinerinnen und Berliner durften zudem auch noch das Abgeordnetenhaus wählen und über den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ abstimmen.

Läuferin und Läufer in einer Säulenpassage

Wir hatten es auf unserer Etappe zum zweiten „Marathon-Treffpunkt“ nicht ganz so eilig wie zu Anfang, …

Alte Tür zwischen zwei modernen Geschäften

… denn unsere Distanz war deutlich kürzer als Klaus’ Marathonabschnitt.

Läuferin und Läufer mit Blick auf die Kreuzung am Fehrbelliner Platz

Wir hörten Trommeln, Trillerpfeifen, Rufen…

U-Bahn-Eingang mit Schild „Fehrbelliner Platz“

… und waren an Punkt 2 angekommen: Fehrbelliner Platz, Marathon-Kilometer 32!

Trommelgruppe mit grünen T-Shirts an der Marathonstrecke

Wir genossen die Atmosphäre und sahen uns die vielen Läuferinnen und Läufer an…

Alter Marathonläufer mit nacktem Oberkörper

Blick von oben auf das Läufer:innenfeld, auf dem Mittelstreifen Zuschauer:innen

Hagerer Läufer mit glänzender Sonnenbrille und bunten Laufschuhen

Zuschauer an der Strecke halten neonfarbene Mütze an Zollstock hoch

Lächelnder Marathonläufer im Feuerwehr-Anzug und Helm

Läufer im neonfarbenen Laufshirt

Zwei Läufer in historischen, rot-weiß und blau-weiß geringelten Badeanzügen, mit Schwimmflügeln und Gummi-Badetier

Läufer hält neonfarbene Mütze an Zollstock hoch

… bis das Warten ein Ende hatte, denn irgendwo da hinten im Getümmel konnte man einen großen Mann mit Sonnenbrille und rotem Laufshirt erkennen.

Zuschauerin winkt entgegenkommendem Läufer zu

Wir begrüßten ihn enthusiastisch, aber er wirkte etwas demoralisiert. Nachdem wir ihn auf die Schnelle mit großen Worten und kleinen Naschereien bestmöglich aufgebaut hatten, musste er schon wieder weiter.

Läufer mit rotem Shirt „startblog-f“ läuft weiter im Feld

Nach ein paar gemeinsamen Laufschritten und dem wohl am Rande einer Marathonstrecke bereits tausendfach gehörten Dialog „Das mach’ ich nie wieder!“ „Wird schon. Ist nicht mehr weit!“ ging es für ihn auf das letzte Viertel.

Skulpur der sieben Schwaben auf Mittelstreifen der Straße

Wir anderen drei beeilten uns nun, denn die letzte Etappe zum Nollendorfplatz ließ uns nicht viel Zeit, wenn wir Klaus noch ein drittes Mal sehen wollten. Vorbei an der Skulptur der sieben Schwaben

Läuferin auf von Bäumen überdachter Straße

… durch zum Teil leere Straßen…

Historischer U-Bahn-Eingang Viktoria-Luise-Platz

… über den Viktoria-Luise-Platz

Bunte Stühle und Tische vor einem Eiscafé, daneben zwei große Werbe-Kunststoff-Eistüten

… vorbei an genießenden Cafébesuchern…

U-Bahnhof Nollendorfplatz mit Regenbogenfahne am Gebäude und Stahl-Glas-Kuppel

… bis zum Nollendorfplatz!

Läuferfeld von hinten

Hier trafen wir Lisa und Jakob, die ebenfalls zum Klaus-Motivieren gekommen waren. Und während wir auf „unseren“ Marathon-Läufer warteten, entdeckte Eyyüp im Getümmel Daniel, der gerade vorbeilief.

Zuschauer mit neonfarbener Mütze am hochgestreckten Zollstock sieht wartend dem Läufer:innenfeld entgegen

Die Stimmung hier war gut…

Zwei Läufer in historischen Badeanzügen mit Schwimmflügeln, Gummi-Flamingo und Wasserball

… und wir entdeckten auch Läufer, die wir bereits vorher gesehen hatten. Jetzt musste er doch kommen!

Zuschauer und Läufer klatschen sich ab

Ein polnischer Zuschauer begrüßte jeden laufenden Landsmann frenetisch.

Läufer im Supermann-T-Shirt

Und dann, kurz nach Supermann…

Läuferin in pinkem Shirt und pinken Strümpfen lächelt im Vorbeilaufen

… und der Pink Lady…

Zuschauerin reckt jubelnd die Arme hoch

… kam schließlich Klaus.

Läufer in rotem Shirt und Sonnenbrille lächelt

Wir waren erleichtert, denn seine Laune hatte sich sehr verbessert.

Läufer in rotem Shirt und Sonnenbrille steht und lacht

Irgendwann auf den letzten Kilometern hatte er sich von seinem Zeitziel verabschiedet und lief nun wesentlich entspannter, wollte einfach nur noch gesund ins Ziel kommen – in solchen Situationen meist genau die richtige Einstellung.

Läufer in rotem Shirt laufend von hinten

Nach kurzem Wortwechsel machte er sich dann auch wieder auf, um die letzten sechs Kilometer hinter sich zu bringen.

Gebäude „Metropol“ am Nollendorfplatz

Und auch wir drehten ab, liefen am legendären „Metropol“ vorbei…

Blick auf den Winterfeldplatz, viele abgestellte Fahrräder und sitzende Leute in der Außengastronomie

… über den Winterfeldtplatz.

Asiatisches Café, davor zwei goldene Statuen und eine große Palme im Topf

Die Menschen genossen das schöne Sonntagswetter…

Wartende Wähler:innen vor einem modernvoll geformten Metallzaun des Architekten Baller

… wenn sie nicht gerade vor Wahllokalen anstanden.

Läuferin und Läufer vor einem Hochhaus auf dem die Illustration von zwei riesige Augen angebracht ist

Unter dem Pallasseum hindurch…

Läufer:innen an der Goebenstraße, im Vordergrund eine junge Zuschauerin

… gelangten wir auf die Goebenstraße, die Teil der Marathonstrecke ist.

Blauer luftgefüllter Halbmarathon-Bogen

Wir bekamen nun die Läuferinnen und Läufer mit, die zu diesem Zeitpunkt erst die Halbmarathon-Marke erreichten…

Leute sitzen im Café am Rand der Strecke, die hier mit einem blauen Banner abgesperrt ist

… während ein paar Meter daneben gemütlich das erste Bier genossen wurde.

Jubelnde Zuschauerin feuert die letzten Läufer:innen an

Toll war, dass auch die letzten Läuferinnen und Läufer frenetisch angefeuert wurden.

Blaskapelle von hinten am Streckenrand

Etwas verwundert hörten wir, wie plötzlich Blasmusik einsetzte, die sich frappierend nach Trauermarsch anhörte.

Historisches Gebäude mit Statuen am Portal und Zierfriesen

Aber glücklicherweise belebte sich das Stück schnell und wurde lebendiger.

Läufer in silbernem Umhang des Berlin-Marathons sieht am Streckenrand auf die noch laufenden Teilnehmer:innen

Einer, der schon lange im Ziel gewesen war, betrachtete das Treiben an der Strecke.

Digitale Anzeige der BVG: „Bis ca. 20:00 Uhr kommt es im gesamten Stadtgebiet zu“ und dann nichts mehr

An der Yorckstraße angekommen…

Läufer geht Treppen hoch, im spiegelnden Fenster des modernen Cafés daneben sieht man Marathon-Läufer:innen

… stiegen wir die Treppen hinauf…

Läufer an einem neu angelegten Weg, daneben moderne Häuser und Sonnenblumen

… und liefen dann Richtung Süden.

Blick durch eine dunkle Unterführung auf das Licht am Horizont

Eigentlich hatten Monika und Eyyüp an der S-Bahnstation „Yorckstraße“ die S2 nach Hause nehmen wollen, aber weil das Wetter so schön zum Laufen war, verlängerten sie noch und wir verabschiedeten uns erst am „Südkreuz“.

Mit Grafitti völlig übersätes Schild einer Parkanlage, daneben ein Banner „Deine Reise beginnt hier! Jakobsweg“

Ja, „Deine Reise beginnt hier!“, dachte ich auch, denn nun lief ich alleine weiter Richtung Heimat.

Mit bunten Zeichen beschmierter Laternenpfahl, im Hintergrund ein E-Roller

Durch die lange Sommer-Verletzungspause war ich überhaupt nicht mehr im Training…

Blick von einer Brücke mit kunstvollem schmiedeeisernen Geländer auf den Kanal, auf dem ein Motorboot kommt

… und spürte das nun auch – immerhin gab es noch so einiges zu sehen an der Strecke.

Mit Muster-Metallgitter eingefasstes Pförtnerhaus

Ich war froh, bald am Alten Gaswerk Mariendorf angekommen zu sein…

Blick durch Scheiben, auf einer davon ist ein lächelndes Gesicht gezeichnet

… denn die Strecke zog sich, die Beine wurden müde, und ich machte öfter mal eine kleine Geh- und Fotografierpause.

Rot-weißer Bauzaun vor der Baustelle eines modernen Gebäudes

Im Marienpark wurde neu gebaut…

Blick durch einen Bauzaun auf Sand- und Schuttberge

… und „mein“ REWE an der Großbeerenstraße wurde abgerissen.

Streckenplan des Laufs zum Berlin-Marathon 2021: Von Marienfelde über Lankwitz, Steglitz und Friedenau bis nach Wilmersdorf, von dort im Bogen wieder nach Süden durch Schöneberg, Tempelhof, Mariendorf bis nach Marienfelde

Irgendwann war ich dann endlich nach fast 28 Kilometern zuhause – da war Klaus längst im Ziel (wo er noch Stocki getroffen hatte, der ebenfalls den Marathon gelaufen war).

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F-Klasse-Laufen, Lauferfahrungen, Laufevents

5 Kommentare zu “Langer Lauf zum Berlin-Marathon 2021”

  1. Erik sagt:

    Sehr schöner Artikel und tolle Fotos :) Es ist mal was anderes, einen Marathonartikel zu lesen, der aus der Sicht eines Zuschauers geschrieben wurde :)

    Wie lange hat Klaus denn für den Marathon gebraucht? Oder ist die Laufzeit geheim? :)

  2. Andreas sagt:

    Hallo Erik,
    danke, ich glaube, er war nach 4:11 im Ziel.

    Schöne Grüße
    Andreas

    PS: Ich kann allen natürlich Eriks Läufer-Bericht empfehlen: https://www.dermenschlaeuft.de/berlin-marathon-2021/

  3. Erik sagt:

    Oh, dann ist er kurz hinter mir ins Ziel gelaufen. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er deutlich vor mir finished. Aber die Hauptsache ist ja, dass er gesund angekommen ist.

    PS: Danke für die Verlinkung :)

  4. Anke Mertens sagt:

    Hi Andreas, das klingt nach einem spannenden Lauf und war – wie gestern bewiesen – ja ein optimaler Trainingslauf für den S 25. Liebe Grüße Anke und Josefine

  5. Andreas sagt:

    Hallo ihr beiden,
    es war auch der einzige Trainingslauf in Monaten, der im Bereich der 25 Kilometer lag – und ehrlich gesagt fühlte ich mich auf den letzten Kilometern dabei ziemlich schlapp und dachte „Wie soll das bloß werden, wenn ich beim S25 eine vergleichbare Strecke wesentlich schneller laufen muss?“. Aber dank unserer sehr unterhaltsamen spontanen Laufgruppe lief das gestern beim S25 wirklich wunderbar. War sehr schön, euch kennengelernt zu haben! Der Lauf-Bericht mit vielen Fotos ist in Arbeit ;-)

    Schöne Grüße
    Andreas

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