Da hatte ich vor drei Wochen noch über das Lauf-Comeback von Andreas V. geschrieben, und schwups, war ich selber wieder draußen – Knieprobleme…

Es kommt bei mir durchaus vor, dass das Jahr mit einer Verletzungspause anfängt (2021, 2018, 2014, 2012, 2011). Aber, immerhin, jedes Mal eine andere Baustelle. Dieses Mal war es ein Druck, ein Ziehen unterhalb des linken Knies im Außenbereich. Eine Sehne, ein Band? Was auch immer – ich konnte nicht laufen, ohne dass es stärker wurde und spürte es selbst im Alltag beim Fahrradfahren oder Treppen(hinab)steigen, meist beim Beugen des Knies. Obwohl es mir zwischendurch keine Probleme bereitete, mal eben fünf Test-Kniebeugen zu machen.

Gestern nun war der große Tag: Nachdem ich Andreas IV. und Klaus zwei Wochen lang vertrösten und den Freitagslauf absagen musste, war ich gestern wieder (ein Teilstück) dabei: Großes Hallo und helle Freude!

Verletzungspause mit Rätseln

Wie es dazu kam, ist ein bisschen rätselhaft: Nachdem ich zwei Wochen keinen Meter gelaufen war und die „Kniemeldungen“ im Alltag beharrlich konstant aufgetreten waren, beschloss ich, es mit „Mobilisierung“ statt Ruhe zu versuchen. Am Dienstag ein erster Testlauf über drei Kilometer. Puh, das Knie machte Druck und der Druck wurde stärker. Nicht so gut, aber gegen Ende wurde es ein bisschen besser. Sollte ich gleich am nächsten Tag wieder laufen oder wäre das kontraproduktiv? Grübelnd zog ich dann am Mittwoch doch wieder die Laufschuhe an. Nach einem Kilometer wurde der Druck so deutlich spürbar, dass ich 100 Meter ging. Mist. Und dann wieder sehr langsam lostrabte – und es funktionierte und hielt sich auf niedrigem Level. Aber richtig erstaunt war ich, als ich merkte, dass ich den Tag über nicht für meine erneute 3-km-Runde „büßen“ musste. Das Knie war stiller als die gesamten zwei Wochen zuvor!

Freitag ist Comeback-Tag

Grund genug für mich, eine Nachricht an meine beiden Freitagsläufer zu senden: Freitag ist Comeback-Tag! Der Donnerstag verlief ruhig: Fahrradfahren, Treppensteigen – mein Knie schwieg. So hatte ich denn auch keine Bedenken, am Freitag mit Andreas IV. und Klaus loszulaufen, zumal ich mir ohnehin nur eine kürzere Route „erlaubt“ hatte. Wir liefen langsam los, plauderten, freuten uns, und von irgendwelchen Knie-Problemen keine Spur. Ich dachte schon an Zauberei, aber als ich mich nach 2,5 km von den beiden getrennt hatte, um im Bogen zurück zu laufen, gab das Knie (präzise: der Bereich direkt links unterhalb der Kniescheibe) wieder erste Anzeichen von sich. Okay, okay, nicht übertreiben… Eine kurze Gehpause und dann trabte ich die letzten zwei Kilometer mit ganz mildem Kniedruck zurück. Danach der Alltag: prima.

Ich bin überglücklich, dass es jetzt besser zu werden scheint und werde nun vorsichtig wieder die Distanzen und noch viel vorsichtiger das Tempo ausbauen – und die Jahres-Laufziele etwas zurechtrücken. Das Laufjahr fängt neu an!