Meine 13. Teilnahme am traditionellen 25-Kilometer-Lauf in Berlin hatte alles, was ein schöner Lauf so braucht: nette Laufpartner (Klaus und Eyyüp), wunderbares Wetter (11 Grad und Sonnenschein, etwas Wind) und einen entspannten Zieleinlauf…
Aufgrund der „roten Flut“ im letzten Jahr hatten wir auf unsere roten startblog-f-Shirts verzichtet, aber dieses Mal waren kaum Sparkassen-LäuferInnen zu sehen. Voll war es trotzdem: Auf allen Distanzen zusammen (25 km, HM, 10 km, 5×5-km-Staffel) starteten ca. 10.000 Teilnehmer zeitgleich!
Entsprechend gedrängt gestalteten sich die Anfangskilometer. Wir liefen häufig auf und mussten uns unseren Weg durchschlängeln. Aber auf dem Kaiserdamm und der Bismarckstraße entspannte es sich so langsam.
Klaus, Eyyüp und ich liefen nicht direkt nebeneinander, behielten uns aber in einem Radius von 5-10 Meter immer im Auge. Da Eyyüp mit Knieproblemen im Vorfeld des Laufs an den Start gegangen war, fragten wir immer mal wieder nach dem Stand der Dinge. „Alles in Ordnung!“ kam es dann von irgendwo aus der Umgebung.
Wir hatten uns vorgenommen, wenn möglich ein Tempo von 5:10 min/km durchzulaufen. Das klappte bis zum Gendarmenmarkt (kurz vor km 11) auch sehr gut…
… aber vor der langen Steigung an der Neuen Kantstraße kamen mir doch etwas Zweifel. Wir wurden aufgrund des Streckenprofils etwas langsamer, kamen aber doch gut „oben“ an. Hier ließ ich mir etwas mehr Zeit als sonst am Getränkestand und freute mich, dass Klaus – der immer ein Stück voraus gelaufen war – auf mich gewartet hatte.
Wie immer ging es jetzt noch die Masurenallee hoch bis zur Halbmarathon-Marke am Theodor-Heuss-Platz. Damit lag nun der anstrengendste Teil der Strecke hinter uns, und wir liefen die leicht abschüssige Reichsstraße wieder etwas lockerer, bevor es wieder kurzzeitig etwas hinauf zur Olympischen Brücke und auf das Olympiastadion zu ging. Klaus lief immer ein paar Meter vor mir, und Eyyüp wiederum hatte sich ein paar hundert Meter hinter uns eingependelt.
Die Einfahrt zur Tiefgarage des Olympiastadions fühlt sich immer schon an wie der Beginn eines sehr langen Zieleinlaufs. Ich freute mich, weil ich nun sicher wusste, dass ich gut durchgekommen war. Klaus befürchtete erst, es könnten keine Trommler im Tunnel sein, da wir noch nichts hörten…
… aber dann wurde aus dem ersten zarten Grummeln ein immer lauter werdendes Stakkato von Trommelschlägen, unser Adrenalinpegel stieg, Gänsehaut-Feeling kam auf, und ich machte – aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse – ein paar „impressionistische“ Fotos im Vorbeilaufen.
Voller Euphorie kamen wir dann ins Licht und auf die blaue Bahn des Olympiastadions. Es waren noch ein paar Hundert Meter zu laufen und ausgerechnet hier traf ich Christina von den Laufmützen, bei deren Moon Run auf Usedom ich vergangenes Jahr mitgelaufen war und sprach sie kurz vor dem Zieleinlauf an. Klaus und ich machten noch ein paar Meter Umweg, um durch das Spendentor zu laufen…
… und befanden uns dann endlich auf der Zielgeraden.
Viele spurteten jetzt noch einmal extrem los, aber das ließ uns „alte Hasen“ kalt: Wer zu diesem Zeitpunkt noch so losrennen kann, hat es mit ziemlicher Sicherheit auf den vorherigen Kilometern zu gemütlich angehen lassen.
Kurz hinter der Ziellinie empfing uns Nia. Sie hatte netterweise sogar Fotos von unserem Zieleinlauf gemacht. So gelassen lächelnd bin ich hier wohl noch nie eingelaufen ;-) Die Zielzeit von 2:11:47 lag etwas über der geplanten Zeit, aber eine „Verspätung“ von nicht einmal zwei Minuten auf 25 Kilometer ist noch im Rahmen.
Mit bester Laune nahmen wir die Medaillen entgegen, posierten noch kurz für ein Foto mit den Laufmützen…
… und dann war auch schon Eyyüp da!
Die drei zufriedenen startblog-f-Finisher mussten selbstverständlich auch noch im Bild festgehalten werden, ….
… bevor wir uns dann in den Treck die Treppe hinauf zum Marathontor des Olympiastadions einreihten, um uns unsere verdienten Erfrischungen zu holen.
Auf dem Weg zum Auto trafen wir später Walter und Vanessa (die wir schon so oft bei Berliner Laufevents gesehen hatten) und plauderten noch ein wenig über das Laufen und die läuferischen Ziele.
Alles in allem ein rundum gelungener Lauf-Ausflug!
Meine Pacegrafik des Laufs ist etwas ruckeliger als sonst, was aber auch den Staus am Anfang und dem Profil der Strecke geschuldet ist. Vor allem die Steigung mit dem abschließenden Getränkestand-Stop bei km 20 hat den entsprechenden Balken nach oben steigen lassen. Am Schluss hätte ich etwas mehr auf das Tempo achten können, da habe ich einfach den Lauf austrudeln lassen. Aber das ist wirklich unwichtig. Zumal dieser Lauf von meinen bisherigen 13 Teilnahmen über die 25-km-Distanz altersbereinigt mit der viertbesten Leistung in mein privates Ranking eingeht.
PS: Danke an Nia für die schönen Fotos von unserem Zieleinlauf!
Glückwunsch an alle zu dieser Super Leistung.
@Andreas IV
Danke, ich hoffe, wir stehen bald mal wieder gemeinsam am Start!
Glückwunsch zur Leistung Andreas! Ich war am Sonntag auch beim Laufen und hatte mir schon gedacht, dass du läufst. Aber es war ja wirklich ein riesen Gewusel und eine Menschenmasse am Start.
@Philipp
Ja, dieses Laufevent ist wirklich sehr voll geworden. Ich finde es witzig, dass ich oft zufällig Leute dort treffe, aber wenn man bewusst nach jemandem Ausschau hält, hat man keine Chance ;-)
Glückwunsch auch zu deiner Zeit, das ist mit Rest-Erkältung ja auch nicht so einfach!