Am vergangenen Sonntag fand sie wieder statt: die Berliner Marathonstaffel auf dem Tempelhofer Feld! Wie bereits im letzten Jahr war ich in einem Team der Running Twins für das Team World Vision am Start. Ich hatte ja 2012 ziemlich begeistert von der tollen Stimmung berichtet, aber ich glaube, dieses Jahr wurde sie noch übertroffen. Es war einfach unglaublich, mit wie viel Freude und Teamgeist alle 26 Läuferinnen und Läufer dabei waren…
Als ich um kurz nach halb zehn am Zelt der Running Twins ankam, lag noch leichter Nebel über dem Tempelhofer Feld.
Wie gewohnt war alles bestens von Henrik und Marek organisiert worden, die Team-Aufstellungen hingen bereits im Zelt – fünf Teams, von „Rot“ bis „Pink“. Ich sollte die Staffel auf den 12,2 km für „Team Blau“ beginnen.
So langsam mussten wir Startläufer uns dann auch schon fertig machen. Matthias aus Köln und ich stellten fest, dass wir ungefähr im selben Tempo unterwegs sein wollten und beschlossen daher, gemeinsam zu laufen.
Einige Läuferinnen und Läufer hatten ihren Nachwuchs mitgebracht, was sehr zur familiären Atmosphäre beitrug. Ein brechend volles Buffet, neugierig wuselnde Kinder und nett plaudernde Erwachsene – es wirkte alles fast wie ein kleiner Sonntagsausflug.
Aber dann wurde es ernst, zumindest für mich und die anderen Startläufer. Laut Ergebnisliste warteten jetzt 1053 Männer-/Mixed- und 154 Frauen-Teams auf den Startschuss. Aufgrund der Menge wurde in zwei Wellen gestartet, so dass Matthias und ich eine Minute später, dafür aber ziemlich weit vorne losliefen.
Wie immer ging es im allgemeinen Startchaos sehr flott und dank der fehlenden GPS-Orientierung im Hangar auch absolut orientierungslos los. Ab Kilometer 2 und 3 gab es dann verlässlichere Tempoangaben, die zeigten, dass wir mit 4:20 bis 4:25 min/km etwas zu schnell waren.
Nicht schnell genug allerdings für Andreas IV. (mit dem ich 2011 und 2012 den Scharmützelseelauf gelaufen war), der uns irgendwann grüßend strammen Schrittes überholte.
Am Ende der ersten Runde über die Start- und Landebahn des ehemaligen Flughafens Tempelhof konnten wir beide zwar noch fröhlich winken, aber zumindest ich hatte inzwischen nicht mehr so viel Lust, das Tempo hochzuhalten.
So „schickte“ ich denn Matthias voraus und ließ es etwas ruhiger angehen. Glaubte ich zumindest, denn tatsächlich blieb ich auf den folgenden Kilometern konstant in gleichem Abstand in Sichtweite. Erstaunlicherweise konnte ich auch mit leicht reduziertem Tempo noch so einige Läufer auf dieser so öden Strecke überholen – wurde natürlich auch selber von einigen „Durchstartern“ überholt –, war aber dann doch froh, schließlich wieder der Zeltgasse näher zu kommen und endlich ins Ziel einzulaufen. Matthias war etwa eine halbe Minute vor mir im Ziel, etwa in der Zeit, die ich letztes Jahr gelaufen war. Nun gut, hat halt dieses Mal bei mir nicht ganz gereicht, aber ob man nun einen Schnitt von 4:29 oder 4:32 min/km läuft, ist am Ende relativ egal.
Jedenfalls hatte ich meinen läuferischen Part jetzt erledigt und konnte mich ganz dem Essen und Anfeuern widmen ;-)
Immer wieder kamen fröhliche „Team World Visions“ vorbei…
… und jeder wurde begeistert empfangen.
Die Twins hatten alles bestens im Griff!
In diesem Jahr hatten wir sogar zwei Barfußläufer in den Teams! Aber egal ob mit oder ohne Schuhe – alle gaben ihr Bestes und vergaßen dabei trotzdem ihre gute Laune nicht.
Die orangen Lauf-Shirts des Team World Vision waren wirklich schon von weitem zu sehen.
Und kaum wurde am Ende der Zeltgasse wieder einer unserer orangen Läuferinnen und Läufer gesichtet, gab es „Alarm“ und auch die Leute im Zelt kamen raus ans Absperrgitter und gaben dem Durchlaufenden wieder neuen Schwung mit auf den Weg.
Dann war meist wieder etwas Zeit zum Plaudern. Und obwohl sich viele nicht kannten – oder nur einmal im Jahr im November bei der Marathonstaffel treffen – gab es angeregte Gespräche und es wurde viel gelacht und gefachsimpelt.
Auch die Kleinen fühlten sich inmitten des Läufer-Trubels sichtlich wohl.
Manche begleiteten andere Läuferinnen und Läufer, obwohl sie selber eigentlich schon fertig waren…
… und andere trafen sich auf der Strecke und liefen einen Teil gemeinsam.
Es war einfach schön, zu sehen,…
… wie viel Freude…
… es allen machte!
Ich weiß nicht, ob ich übertreibe, aber ich glaube, an unserem Zelt war die beste Stimmung ;-)
Da alles fleißig dokumentiert wurde, kann ich in diesem Artikel, neben einigen wenigen von meinen, so viele weitere schöne Fotos zeigen (danke an Henrik und Marek!).
Nicht vergessen werden darf natürlich, dass wir alle für einen guten Zweck liefen und dabei so einiges an Spenden für World Vision zusammenkam.
Den wunderbaren Abschluss und absoluten Höhepunkt des Staffeltages bildete dann der gemeinsame Zieleinlauf mit unserer „Team Pink“-Schlussläuferin: Eine große Gruppe von uns streifte sich noch einmal die orangen Shirts über und erwartete Katarzyna beim blauen Bogen am Beginn der Zeltgasse. Die beiden Ordner ahnten wohl schon etwas, aber als wir plötzlich mit etwa 15 Läuferinnen und Läufern auf die Strecke stürmten und unsere Schlussläuferin laufend „einrahmten“, konnten sie auch nur noch staunend hinterherschauen!
Johlend und klatschend begleiteten wir sie bis zum Ziel, eine Aktion, die bei den Zuschauern an den Zelten große Zustimmung fand, und so bekam das Team World Vision noch einmal einen letzten begeisterten Applaus!
Im Hangar gab es anschließend noch ein Running-Twins-Team-World-Vision-Gruppenfoto (s.o.), bevor sich alle dann völlig euphorisiert auf den Heimweg machten…
Hach, schön das alles zu lesen, du hast die Emotionen toll wiedergegeben, wunderbar dokumentiert. Könnte ich mir zehnmal ohne Pause durchlesen.
Dass du in 2014 unbedingt wieder zur “Stammelf” gehörst, hatte ich dir ja bereits angedroht :-)
War auch schön, dass du deine Laufkollegen mit zum Zelt gebracht hast – vielleicht wollen sie ja auch nächstes Jahr im Team mit der besten Stimmung mitmachen!?
Danke nochmals für deinen Einsatz, Andreas!
Hach schööön! Schade, dass ich schon los musste. Den gemeinsamen Zieleinlauf hätte ich ja gern noch “mitgenommen”.
Ich hatte ja doch ein wenig Bammel und war sooooooo aufgeregt, aber durch das wundervolle Team und die super Stimmung war das alles schnell vergessen.
DAAAAANKE !!!!
@Marek
Der Dank geht an euch Twins, die das alles möglich gemacht haben! Und natürlich an alle Team-Mitglieder, die sich, obwohl von nah und fern „zusammengewürfelt“, bestens verstanden haben.
@Ricarda
Den Hauptteil hast du ja mitbestritten, und im nächsten Jahr bist du dann auf jeden Fall beim Finale dabei ;-)
@Ilka
Bei Laufevents muss man keinen Bammel haben, Läufer sind nette Menschen, und die Running Twins and friends besonders! Glückwunsch zu deinem Lauf – und glücklich und zufrieden sahst du dabei auch noch aus ;-)
Das hört sich doch nach einem super tollen Tag an! Wäre ich nicht in Valencia gelaufen, dann hätte ich Euch sicherlich mit unterstützt :-)
Hallo,
erst einmal allen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu den Ergebnissen und der tollen Stimmung. Selbst 2 Zelte weiter hat man Euch noch gehört :-).
Ich freue mich schon auf das kommende Jahr und hoffe, Euch alle wieder zu sein.
Gruß
Andreas IV
Hi Andreas!
Super Artikel! Das macht Spaß! Nächstes Jahr will ich auch wieder dabei sein :-) Diesmal kam etwas dazwischen …
Liebe Grüße
Lars
@Manu
Na, tröste dich: die Strecke und das Wetter werden in Valencia schon besser als auf dem Tempelhofer Feld gewesen sein ;-) Nächstes Jahr gibt es dann für dich zur Abwechslung sonnige Stimmung beim Team World Vision!
@Andreas IV.
Vielleicht wachsen die Zelte ja mal zusammen? Glückwunsch auch an das Team Heilandsweide, ihr wart ja ebenfalls flott unterwegs!
@Lars
Wenn ich mal ganz dick auftrage, würde ich sagen: Es gibt nur wenige Dinge, die schöner als die RTTWV-Staffel (Running Twins Team World Vision) sind – das besagte „etwas“ gehört aber auf jeden Fall dazu ;-)