Am gestrigen Sonntag haben Andreas V., Monika, Klaus und ich einen langen Lauf zum Dörferblick, einem ehemaligen Trümmerberg aus der Nachkriegszeit, der inzwischen zum Naherholungsgebiet umgestaltet wurde, gemacht. Und da mussten wir natürlich auch hoch…
Andreas V. hatte diese Lauftour gerade erst vor kurzem entdeckt. Zuerst liefen wir auf der gewohnten Strecke Richtung Großziethen, aber dann ging es in eine unscheinbare Nebenstraße, an deren Ecke ein steinerner Wegweiser Richtung Schönefeld zeigte.
Zwischen Bäumen und Pferdewiesen ging es bei leicht bedecktem Himmel auf den Dörferblick zu.
Immerhin hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt schon fast 10 Kilometer hinter uns, und nun galt es, den Aufstieg zum „Gipfel“ zu finden. Also liefen wir am Fuße des ehemaligen Trümmerbergs auf einem schmalen Pfad entlang, der so ziemlich genau die Berlin-Brandenburger Grenze bildete.
Endlich hatten wir den offiziellen Weg entdeckt, und nun gab es für Andreas V. und mich kein Halten mehr und wir liefen – zum Teil über langgezogene Stufen – nach oben.
Immerhin ist der Dörferblick mit 86 Metern Höhe eine der größten Erhebungen in Berlin und so hatten wir, bei erstaunlich klarer Sicht, einen weiten 360-Grad-Blick auf die Stadt und die umliegenden „Dörfer“ Großziethen, Waßmannsdorf und Schönefeld inklusive des neuen Flughafens.
Wo es schön ist, bleibt es leider wohl nicht aus, dass irgendein Idiot meint, es mit Spraydosen noch schöner machen zu müssen…
Nur wenige Kilometer nach dem Abstieg kam es Andreas V. zu Bewusstsein, dass wir durch die kleine Exkursion etwas hinter den Zeitplan geraten waren und er sich nun beeilen musste, um pünktlich zu einem Termin zurück zu sein. So liefen wir vier dann über 4,5 km zuerst einen Schnitt von etwa 5:45 min/km und anschließend – es wurde schon sehr knapp mit dem Termin – begleitete ich Andreas V. noch auf einem 2,5 km langen „Schlussspurt“ mit 5:25 min/km. Nachdem Monika und Klaus dann zu mir aufgeschlossen hatten, liefen wir noch den letzten Teil bis zum Gutspark Marienfelde gemeinsam. Hier entschied ich mich dann doch noch, einen „langen 30er“ aus diesem Sonntagslauf zu machen.
Während also Monika und Klaus nach 22 Kilometern zufrieden nach Hause trabten (ihr Berlin-Marathon ist schließlich erst 2 Wochen her), drehte ich noch eine große Extrarunde.
Der Grund dafür ist schnell erzählt: Nach meinem „Fehlstart“ beim Berlin-Marathon kam mir der Gedanke, meine monatelange Marathonvorbereitung nicht einfach zu verschenken und Andreas V. beim Lübeck-Marathon zu begleiten! Nachdem ich diesen Gedanken ein paar Tage hin- und herbewegt und auch das Einverständnis meiner Familie eingeholt hatte, hatte ich an diesem Sonntagmorgen endlich Andreas V. eingeweiht. Und da mein letzter 30er aufgrund des Berlin-Marathons bereits einen Monat zurück lag, hatte ich das dringende Bedürfnis, vor dem erneuten Tapering noch einmal den Ernstfall zu proben.
Etwas überambitioniert (vor allem im Hinblick auf meine in der letzten Zeit etwas aus dem Gleichgewicht geratene rechte Fuß- und Beinmuskulatur) bin ich dann noch bei herrlichstem, sonnigen Herbstwetter 10 Kilometer im 5:40er-Schnitt gelaufen.
Erschöpft und zufrieden war ich nach etwas mehr als 3 Stunden Laufzeit (zzgl. der einen oder anderen kleinen Pause, die wir unterwegs zum Trinken eingelegt hatten) zuhause.
Du willst es wirklich wissen, was? Auch in Lübeck ist der Marathon nicht aus Marzipan. Verstehen kann man es ja nur zu gut. Ich wünsch dir auf jeden Fall gutes Gelingen.
@Hanna
Solange die Beine auf den letzten Kilometern nicht aus Marzipan sind… ;-) Einziges Ziel ist auf jeden Fall nur, das Jahr 2011 mit einem Marathon-Zieleinlauf positiv zu beenden, egal in welcher Zeit.