Nun ist er aber wirklich da, der Frühling! Heute haben Monika, Klaus, Hartmut und ich unseren langen Lauf zum Schloss Diedersdorf richtig genossen: Es war warm, hell und sonnig…
Da das Thermometer kurz vor dem Loslaufen nur ungefähr 5 Grad anzeigte, hatte ich wie gewohnt zu Laufpullover und Laufjacke gegriffen, was sich schnell als Fehler herausstellte. Die Temperaturen stiegen während unseres Laufs schnell über 10 Grad, so dass ich in den dicken Klamotten fast ein „Hitzetraining“ absolvierte.
Als wir am Schloss ankamen hatte sich auch der anfänglich noch leicht bedeckte Himmel in einen strahlenden Frühlingshimmel verwandelt, und wir machten spontan Pläne, im Sommer hier im Biergarten einmal ein Läufer-Pausenbier zu trinken.
Um die Strecke etwas länger zu gestalten, entschieden wir uns heute auf dem Rückweg für die Variante am Spargelfeld entlang. Man spürte förmlich, dass mit den Sonnenstrahlen der letzten Tage die Natur nun so langsam aufwachte und der Winter auf dem Rückzug war.
Beim Versuch, meine drei Mitläufer von vorne zu fotografieren, brauchte ich drei Versuche, bis sie überhaupt auf dem Bild auftauchten. Davor war ich bereits zwei Mal mit verschärftem Tempo voraus gelaufen und hatte dutzende von Metern im Vorsprung versucht, die Kamera zum Fotografieren zu bewegen. Ich drückte den Auslöser. Sie kamen immer näher. Und näher. Und gerade als sie einen halben Meter an mir vorbei waren, machte es „Klick“…
Auf einem Waldweg ging es entlang des Mahlower Seegrabens, der tief unterhalb von uns leise fließendes Wasser führte, auf dem eine einsame Ente nach lautem Hineinplatschen zurück nach Diedersdorf dümpelte.
Diese Streckenvariante ist zwar etwas länger als der neue Asphaltweg nach Birkholz, aber eben auch landschaftlich wesentlich schöner und angenehmer zu laufen.
Besonders gefallen hat mir der Blick zur Seite, auf die vielen dicht stehenden jungen Birken, die im Sonnenlicht schimmerten.
Nach Überquerung der neuen Kreuzung vor Birkholz – ohne Fußgängerampel, hier werden wir wohl im Sommer bei dichterem Autoverkehr nur noch unter Schwierigkeiten auf die andere Seite kommen – ging es auf den Mauerweg zu.
Wir hatten nun genau 19 Kilometer hinter uns, und auf meinen Hinweis, dass ich ab diesem Kilometerstand letzte Woche für drei Kilometer das Tempo angezogen hatte, wollte Klaus wissen, wie schnell ungefähr die besagte „Endbeschleunigung“ gewesen sei. So zogen wir beide das Tempo bis auf 4:40 min/km an, bis er meinte, ich solle doch weiterlaufen, Monika und er kämen schon noch nach. Also bin ich mit Hartmut – dem das im Gegensatz zu mir überhaupt nichts ausmachte, und der wie eine Gazelle vor mir her lief – drei schnelle Kilometer gelaufen, um dann die letzten beiden Kilometer gemeinsam mit Monika und Klaus wieder „normal“ zu beenden.
Schade, dass ich Nachtdienst hatte und so den Vormittag verschlafen habe. Mit Euch ist ein langer Lauf auch mit Endbeschleunigung immer nett :-)
cu Andreas
Nächste Woche schicken wir dich mit Hartmut zur Endbeschleunigung voraus… ;-)
Seit ein paar Jahren habe ich beim Laufen die “Entschleunigung” perfektioniert.
“Mit Entschleunigung wird ein Verhalten beschrieben, aktiv der beruflichen und privaten „Beschleunigung“ des Lebens entgegenzusteuern, d. h. wieder langsamer zu werden oder sogar zur Langsamkeit zurückzukehren.”
Quelle: Wikipedia
Meine laufende Umgebung besteht aus Entschleunigungs-Perfektionisten und Hardcore-Taperern. So langsam glaube ich, dass ich was falsch mache… ;-)