Den rbb-Drittelmarathon hatte ich ja für mich abgesagt. Aber als kleinen Trost wollte ich vergangenes Wochenende zumindest einen schönen Solo-Lauf machen, wenn die anderen in Potsdam schon ohne mich starten würden. Also habe ich mir mal die Kirschblüte im Berliner Süden angesehen…
Natürlich habe ich dabei auch wieder viel fotografiert. Zuerst ein Selfie für die Ukraine!
Auf den Trampelpfaden parallel zum Berliner Mauerweg…
… lief ich in Richtung meines ersten Kirschblüten-Highlights, dem Japaneck.
Entlang des schmalen Pfads am Zaun der Ausgleichsmaßnahme konnte ich die ersten Kirschblüten entdecken.
Die Ausgleichsmaßnahme ist noch ziemlich im Werden…
… und öde und leer, wo es mal grün und üppig werden soll.
Schade nur, dass für die Maßnahme etliche Bäume neben dem Mauerweg gerodet wurden. Die Begründung stand auf dem Schild: Damit die Zauneidechsen den Weg von ihrem alten Areal ins neu angelegte Gebiet finden, müssen die wärmeliebenden Tierchen mit offenem, sonnenbestrahlten Gelände gelockt werden. Naja.
Bei der Kirschblütenallee am Japaneck angekommen…
…stellte ich leicht enttäuscht fest, dass die Bäumchen hier im schattigen Teltow noch nicht so weit waren, wie bei uns in der windgeschützteren sonnigen Großstadt.
Da war noch deutlich Potenzial für rosa Blütenpracht. Hier sollten wir einfach nächste Woche noch einmal als Laufgruppe herkommen.
Auf der Rückseite der ehemaligen „Parks Range“ war ich nicht allein – ein Fuchs überquerte den Asphaltplatten-Weg, nachdem er mich zuvor aus der Ferne misstrauisch beäugt hatte.
Auf einer Plane warb das Immobilien-Unternehmen des hier entstehenden Quartiers „Neu Lichterfelde“ für die Maßnahmen zum Schutz der Zauneidechsen.
Gut bewacht wird das streng naturgeschützte „Reptil des Jahres 2020“ auch.
Ob die Tiere in ihrem neu angelegten Areal aber tatsächlich Fußball spielen dürfen, möchte ich mal bezweifeln.
Auf jeden Fall können sie nicht sagen, man hätte sie nicht über ihr zukünftiges Zuhause informiert – Banner und Schilder überall!
Ich war nun auf dem Weg zur nächsten Kirschblüten-Station und überquerte dabei die Osdorfer Straße. Für Menschen wurden die Bäume am Straßenrand nicht gerodet, im Gegenteil: hier wurde ihnen das Überqueren erheblich erschwert. Zauneidechse müsste man sein.
Kleine Anreize zum Überqueren gab es immerhin.
Nun war mein nächster Lauf-Stopp schon ausgeschildert. Und ein kleines Holzmännchen machte Früh-Gymnastik auf dem Schilderpfahl.
Erstaunlich, wie Farb-Wahrnehmung funktioniert – es braucht nicht viel, um gedanklich von einer harmlosen Parkbank direkt zum grausigen Weltgeschehen zu kommen.
Rosa ist da momentan eine viel beruhigendere Farbe. Ich war nun am Lilienthal-Denkmal angelangt.
Klar, ich bin längst noch nicht wieder fit, aber natürlich musste ich die Treppen zum Denkmal hoch…
… um mir den Blick von oben auf die rosa Wölkchen zu gönnen (Fotograf mit im Bild!).
Die Bäume hier waren schon deutlich weiter als die am Mauerweg…
… und posierten bereitwillig mit dem Läufer für ein kleines Erinnerungsfoto.
Auf dem Parkweg lief ich dann zurück, bog nach rechts auf die Hildburghauser Straße ab…
… und entdeckte vor einem Wohnhaus einen weiteren Kirschbaum in voller Blüte und Gegenlicht.
Spontan entschied ich, dass mein Lauf nicht mit verwitterten Graffitis enden sollte und plante noch einen finalen Schlenker ein…
… der mich zur Marienfelder Dorfkirche…
… und anschließend zur letzten Kirschblüten-Station meines Laufs brachte,…
… den Kirschbäumen an der Heilandsweide.
Ein wirklich sehr schöner „Reha“-Lauf, der mich ein wenig darüber hinweg tröstete, dass ich am nächsten Morgen nicht mit Nia, Andreas V. und Klaus an der Glienicker Brücke auf den Startschuss warten konnte.
PS: Danke an Andreas V. für das Foto – nächstes Mal bin ich hoffentlich wieder dabei!