Vier Jahre war mein letzter Lauf auf Rügen her, als ich vergangene Woche morgens bei Sonnenaufgang (6:11 Uhr) vor die Tür trat und loslief. Der Anblick der gleißenden Sonne über der noch dunklen Seebrücke von Göhren war ein ganz frühes Highlight (im wahrsten Sinne)…
Mit dem Sonnenaufgang im Rücken lief ich Richtung Baabe.
Die Kiefern an der Promenade leuchteten orange im Morgenlicht.
Wie sich alles mit der Zeit ändert: 2010 hatte ich mich über die Ruine des ehemaligen Buchkiosks in Baabe beklagt – nun war alles schönstens restauriert.
Von Baabe ging es auf der Promenade immer weiter Richtung Sellin.
Über dieses winzige „Freizeitzentrum“ musste ich im Vorbeilaufen schmunzeln!
Nun kam die starke Steigung am Selliner Südstrand…
… wo es, oben angekommen, nach rechts weiter auf den Hochuferweg ging.
Diesen Streckenabschnitt am Hochufer vor und nach Sellin mag ich besonders, denn es geht auf dem schmalen Trampelpfad ständig die Hügel rauf und runter.
Ab und zu hat man einen weiten Blick auf die Ostsee…
… aber meist läuft man zwischen Bäumen, durch die das Sonnenlicht scheint.
Inzwischen bin ich vorsichtiger geworden und trete nicht mehr wie früher so weit an die Klippenkante heran – es wird nicht ohne Grund auf zahlreichen Schildern vor der Lebensgefahr gewarnt.
Wahrscheinlich hat sich durch einen Klippenabbruch auch die Wegführung ein wenig geändert, denn ich entdeckte eine kleine Kirche, die mir bisher nie aufgefallen war.
Sah richtig verwunschen aus im Gegenlicht!
In Sellin angekommen musste natürlich das obligatorische Foto von der Seebrücke gemacht werden, bevor es weiter ging.
Über dutzende Baumwurzeln führte der sandige Pfad…
… auf und ab…
… bevor ich an die Stelle kam, an der ich zum Schwarzen See abzweigen musste.
Wenig später stand ich auf dem kleinen Holzsteg und sah auf diesen seltenen Kesselsee.
Es war absolut still und ich genoss für einige Minuten die ruhige Atmosphäre. Als ich mich für den Rückweg bereit machte, kam in diese Einsamkeit plötzlich ein Radfahrer – und wir grüßten uns angesichts der schlafenden Natur im Flüsterton.
Auf dem Rückweg zog ich etwas das Tempo an, denn ich hatte versprochen, zum Frühstück zurück zu sein.
Trotzdem achtete ich sehr auf den Weg unter meinen Laufschuhen, denn einen Sturz in diesem einsamen Waldstück wollte ich mir nicht leisten.
Einmal war es fast soweit, als ich eine hervorstehende Baumwurzel noch knapp beim Drüberlaufen berührte und dadurch ins Straucheln kam. Nochmal gut gegangen.
Inzwischen hatte ich die Seebrücke in Sellin wieder erreicht…
… und etwas später auch den Südstrand. Glücklicherweise ging es dieses Mal bergab.
Ich kam wieder an einigen Cafés vorbei, war schließlich in Baabe und hatte nach ein paar weiteren Kilometern…
… wieder die Bernsteinpromenade von Göhren erreicht.
Kurz nachdem ich endlich auch die Kurmuschel von Göhren passiert hatte, kam ich – nach insgesamt 16 Kilometern – gerade noch rechtzeitig zum Frühstück an!
Schon schön da.
Wenn ich das so sehe: Könnte auch schon wieder in den Urlaub füchten! :|
@Martin
Wirklich schön da – die Urlaubsflucht sei dir gegönnt ;-)