Da in Berlin seit Wochen die Sonne strahlt, war es eine willkommene Abwechslung, in Bremen mal wieder durch den Regen zu laufen. Obwohl… etwas weniger feucht hätte es auf meinem 32-km-Rundkurs schon sein dürfen…
Ich hatte mir eine Erinnerungs-Strecke mit vielen Orten aus meiner Kindheit und Jugend ausgesucht und lief zuerst von der Neustadt bis zum Weserwehr und weiter über Sebaldsbrück bis nach Osterholz.
Nach einem viertelstündigen Regen-Intermezzo war es hier – am Wendepunkt meiner Strecke – vorerst wieder trocken.
Neben all den Orten meiner Vergangenheit – allzu sehr will ich da gar nicht ins Detail gehen – gab es selbstverständlich hin und wieder auch schöne Bremer Landschaft zu bewundern.
Das Schlossparkbad („Schlossi“) durfte auf meinem Rückweg gen Westen natürlich nicht fehlen.
Geschockt war ich dann vom Zustand meiner ehemaligen Grundschule: Nach Jahren der anderweitigen Nutzung ist sie nun vollkommen sich selbst überlassen worden und wächst einfach zu.
Nach etwa 23 Kilometern begann es ab dem Weserstadion (ach, Werder, where have all the good times gone?) wieder zu regnen. Dieses Mal sollte es aber nicht wieder aufhören.
Absolut beliebt in Bremen bei Jung und Alt: Hollandräder. Und die Sielwallfähre natürlich auch.
Ich lief nun den Osterdeich entlang, auf dem ich mich immer besonders wohl fühle. Die einzige sichtbare Änderung gegenüber früheren Zeiten, als ich hier noch mit dem Rad in die Stadt fuhr: das Ufer ist an vielen Stellen so bewachsen, dass man die Weser kaum noch sieht.
Vorbei am Pannekoekship…
… und der Statue „Der Rufer“ von Gerhard Marcks (von der ja auch eine Kopie in Berlin an der Straße des 17. Juni steht)…
… lief ich bis zur Stephanibrücke und kehrte dann wieder Richtung Neustadt um – beobachtet von den vier Bremer Stadtmusikanten.
Völlig durchnässt und erschöpft kam ich wieder am Ausgangspunkt an. Ich hatte nämlich nicht nur 32 Kilometer in einer Nettozeit von etwas über 3 Stunden hinter mir, ich war auch aufgrund der vielen Erinnerungs- und Fotostopps brutto fast viereinhalb Stunden auf den Beinen gewesen (davon mindestens zwei im unablässigen Bremer Regen).