Am vergangenen Sonntag bin ich im Rahmen des Samsung Run5 Weekend mit dem Samsung Running Team beim Frankfurter Stadtlauf 2014 gestartet. Ich war noch leicht angeschlagen, hatte seit Wochen nicht mehr richtig trainiert, die Sonne schien sehr warm – und es war trotzdem fantastisch…
Olympiasieger Nils Schumann, der uns an diesem Wochenende läuferisch betreut hatte, war auch mit am Start. Wie immer mittendrin und sehr nett.
Fünf von uns starteten über die 5-km-Distanz, die anderen zwölf über die 10 Kilometer.
Pünktlich fiel der Startschuss für die 5-km-Läufer und die ersten sprinteten los. Ob es Zufall war, dass der fotografierende Zuschauer vor mir ausgerechnet ein Samsung-Smartphone in mein Bild hielt?
Bei den Sportscheck-Stadtläufen sind die offiziellen orangen Shirts eigentlich obligatorisch. Aber da Samsung zu den Sponsoren des Frankfurter Stadtlaufs gehört, liefen wir in den weißen Laufshirts des Samsung Running Teams und waren so immer gut zu erkennen im orangen Meer der anderen Teilnehmer.
Nach einiger Zeit kamen die ersten 5-km-Finisher unseres Teams an. Wir „Spätstarter“ warteten bereits, reichten Getränke und beglückwünschten sie schon kurz hinter der Ziellinie.
Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Unsere „5er“ waren alle sehr zufrieden mit ihrem Lauf, warnten aber auch vor der Sonneneinstrahlung auf der Strecke.
Während die einen also nach ihrem Lauf gelöst und erleichtert lachen konnten…
… verbrachten die anderen ein wenig angespannter die Zeit vor dem Start mit Fachsimpeleien.
Meine Samsung Gear Fit zeigte mir einen Puls von 56 an, aber ich hätte ohnehin gewusst, dass ich nicht so aufgeregt war wie sonst vor einem Wettkampf. Es war völlig klar: Mit Restverletzung, keinem einzigen normalen Trainingslauf in den letzten 6 Wochen und Temperaturen von 23 Grad auf einer in großen Teilen in der Sonne liegenden Strecke war an diesem Tag nicht viel zu wollen. Mein einziges Ziel: Gesund ins Ziel zu kommen und dabei möglichst unter 50 Minuten zu bleiben!
Nadin und Henrik sortierten sich mit zwei, drei weiteren Samsung-Läufern vorne im Starterfeld ein, während ich mit Nils und einigen anderen unseres Teams etwas weiter hinten stand. Die Startmusik setzte ein – „Sirius“ hatte ich lange nicht mehr bei einem Start gehört – und nach gemeinsamem Herunterzählen des Countdowns ging es los!
Anfangs war es sehr eng und voll, was weniger an der Teilnehmerzahl lag – mit etwa 950 Finishern ist der Lauf noch recht übersichtlich – als an der eng abgesperrten Strecke zu Beginn. Da ich mich ein wenig durchschlängeln musste, wurde der erste Kilometer (u.a. durch die Zeil) mit 5:09 min wesentlich langsamer als geplant. Nachdem wir die Zeil hinter uns gelassen hatten und auf breitere Straßen kamen lief man aber wieder völlig frei.
Ich machte bei diesem Lauf übrigens gleich zwei Experimente auf einmal: Die neue Samsung Gear Fit trug ich am rechten Handgelenk und die TomTom Runner Cardio am linken. Bei letzterer ließ ich mir durchgängig den Puls anzeigen – was ich bisher bei den Uhren mit Gurt als viel zu störend im Wettkampf empfunden hatte. Für einen wärmeempfindlichen Läufer wie mich war das bei den Temperaturen eine wertvolle Information.
Auf diesem Teil der Strecke dünnte sich das Läuferfeld bereits spürbar aus. Man konnte laufen, wie man wollte – wenn man konnte…
Nach etwas mehr als 1,5 km liefen wir an einer Baustelle vorbei auf den Main zu.
Die Strecke führte nun auf dem Mainkai parallel zum Fluss immer geradeaus auf den Wendepunkt zu.
Inzwischen kamen uns schon die ersten Läuferinnen und Läufer wieder entgegen.
Die Strecke verlief etwa 1 km am Main entlang bis zum Wendepunkt kurz vor der Alten Brücke. Was man nicht so erwartet hätte: Hier lief man nicht nur durch die pralle Sonne sondern auch noch stetig leicht bergauf!
Nach dem Wendepunkt bei Kilometer 2,5 ging es glücklicherweise auch entsprechend wieder bergab. Aber die Sonne wurde nicht kühler ;-)
Nun ist so eine Pendelstrecke nicht jedermanns Sache – und eine 2,5-km-Pendelstrecke, die zwei Mal zu durchlaufen ist, schon gar nicht – aber sie gab mir immerhin die Gelegenheit, mehrmals meine Mitläuferinnen und Mitläufer vom Samsung Running Team zu grüßen und zu fotografieren. Was übrigens auch sehr gut für die gegenseitige Motivation war!
Erleichtert wurde das Erkennen der Team-Mitglieder natürlich enorm durch das weiße Samsung-Shirt. So brauchte ich nur auf den nächsten weißen Fleck im orangen Läufermeer zu achten und bekam so sowohl die schnelleren als auch die langsameren Samsungs auf’s Foto.
Die am Horizont emporragenden Frankfurter Hochhäuser waren schon beeindruckend, die Frankfurter Baustellen weniger. Aber mit denen kann man einen Berliner ja nicht schocken ;-)
Nach 4 Kilometern liefen wir wieder auf die Katharinenkirche zu…
… und bogen kurz darauf wieder in die Zeil ein.
Hier kam mir mit entschlossenen Laufschritten Henrik entgegen.
Nils war netterweise mit den langsameren unseres Teams gestartet und schloss im Laufe des Rennens immer weiter zu den schnelleren Samsung-Läufern (hier Henning) auf, um wirklich mit (fast) jedem ein Stück gemeinsam zu laufen – eine starke Aktion!
Gefolgt wurden die beiden von Nadin, die am Ende fast noch einen Treppchenplatz erlaufen hätte.
So zogen einige der Samsung-Läufer auf der Gegengeraden an mir vorbei…
… bis auch ich endlich wieder auf den Startbereich zulief, an dem nun ein Wendepunkt eingerichtet worden war.
Glücklicherweise bekamen wir hier Wasser gereicht! Das habe ich bei den Temperaturen wirklich gebraucht…
Ich nahm einen Becher, trank einen großen Schluck, kippte mir den Rest über den Kopf und lief weiter. Bereits vor dem Lauf hatte ich mir vorgenommen, die Kamera auf der zweiten Hälfte wieder einzupacken, was ich jetzt auch tat. Die Strecke war nun einmal hin- und zurückfotografiert, und ich konnte mich so für die verbleibenden 5 Kilometer mehr auf das Laufen konzentrieren.
Zweite Halbzeit in Frankfurt
Bis auf den ersten, hatte ich jeden Kilometer bis zu diesem Zeitpunkt unter 5 Minuten hinter mich gelassen. Ich war also gut in der Zeit.
Nachdem mein Puls auf der ersten Hälfte zwischen 145 und 148 gependelt hatte, ging er nun langsam nach oben in Bereiche von 150 bis 153. Die Werte zeigen ganz gut den Einfluss der Wärme und des Trainingsmangels auf die Leistung, denn sonst laufe ich bei einem Puls von 145 unter 4:40 min/km – nun war ich bei fast 10 Herzschlägen mehr etwa 10-15 Sekunden auf den Kilometer langsamer.
Ich spürte die Hitze schon sehr, wollte auch vorsichtig sein, aber andererseits rollte es gerade ganz gut und auch mein restverletzter Oberschenkel hatte sich seit den ersten 1-2 unrunden Kilometern nicht mehr gemeldet.
So verging die Zeit bis zum Wendepunkt am Mainufer im Nu, obwohl ich mit der Wärme zu kämpfen hatte. Ich hatte keine Ambitionen mehr, auf den letzten zwei Kilometern das Tempo anzuziehen, aber routiniert mein Tempo durchziehen wollte ich schon noch. Das klappte auch ganz gut.
Während ich also ein wenig mit der Wärme und meinem Tempo kämpfte, liefen die schnellsten Samsung-Läufer schon ins Ziel.
Henrik wurde auf den letzten zwei Kilometern sogar vom „Edel-Hasen“ Nils zu einem schnellen Finish motiviert.
Und dann kam mit deutlichem Abstand schließlich auch ich ins Ziel! Zwar etwas abgekämpft und mit 48:19 ein paar Minuten von meiner Bestzeit entfernt, aber unter den Umständen sehr passabel. Immerhin hatte ich meinen Plan nahezu exakt umgesetzt und war zudem – bis auf den ersten langsamen Kilometer im Gedränge und den darauf folgenden schnelleren Kilometer (um die verlorene Zeit wieder hereinzuholen) – sehr gleichmäßig durchgelaufen.
Im Ziel gab es Verpflegung von freundlichen Helfern…
… und für manche auch eine kleine Dusche!
Wir Laufblogger machten Fotos…
… und entspannten gemeinsam…
… bevor wir wieder in den Zielbereich gingen, um dort auf unsere Leute zu warten, die nach und nach zwar ein wenig erschöpft, aber sehr euphorisch dort ankamen.
Ich habe fleißig Fotos gemacht (bei welchem Wettkampf kann man sonst 10 Meter hinter der Ziellinie auf die Freunde warten?) …
… und gemeinsam mit den anderen die tolle Atmosphäre genossen.
Alle wurden begeistert empfangen…
… und am Ende trafen wir uns noch im Samsung-Zelt…
… um ein wenig zu plaudern…
… und mit Mark über die Samsung Gear Fit zu fachsimpeln.
Nadin und ich haben uns dann noch die Siegerehrung angesehen, bevor es erst wieder zurück ins Hotel und dann auf die Heimreise ging.
Die Strecke ist – als 4 x 2,5-km-Pendelstrecke – leider wenig reizvoll gewesen, aber durch das ganze Drumherum mit dem Samsung Running Team habe ich diesen Wettkampf wirklich sehr genossen. Wenn man bedenkt, dass wir alle uns erst einen Tag vorher kennengelernt hatten, war es geradezu erstaunlich, was für ein enormer Teamgeist entwickelt wurde! Alles in allem ein gelungener Wettkampf-Tag!
Die Pace-Grafik zeigt noch einmal den langsamen ersten, den schnellen zweiten und die gleichmäßigen weiteren Kilometer.
Bei der Herzfrequenz-Grafik finde ich den Anstieg vom (selbst beim Startschuss noch!) sehr ruhigen Ruhepuls hinauf zur „Betriebstemperatur“ amüsant. Aber dann sieht das Ganze auch sehr gleichmäßig aus!
PS: Danke an Nadin für das Zieleinlauf-Foto von mir und an Samsung für die Fotos 2, 32 und 33. Und natürlich herzlichen Glückwunsch und Dank an alle Läuferinnen und Läufer des Samsung Running Teams Frankfurt 2014!
Dieser leichte Anstieg zur alten Brücke ist fies und ich kenne viele, die behaupten, er wäre nicht da. Aber ich kenne ihn und weiß um seine Boshaftigkeit. ;-)
Viele Grüße, Claudi
http://claudigivesitatri.blogspot.de
@Claudi
Tja, wer sonst auch im Training hoch und runter läuft, bemerkt es vielleicht gar nicht, aber wir anderen – die Flachlandläufer – nehmen solch einen Anstieg im Rennen doch unangenehm wahr ;-)
Toller Bericht und so viele Fotos. Ne Pendelstrecke 2x zu laufen waer ja echt nix fuer mich. Ich bin uebrigens mit Yasmin den Potsdamer Schloesserlauf am Sonntag gelaufen. Sie ist dann quasi Blogstatist. Lach
@Joshly
So wahnsinnig spannend ist so eine doppelte Pendelstrecke tatsächlich nicht… Und du kennst Yasmin? Die Welt ist klein!