Nachdem ich mich in meinem Dänemark-Urlaub etwas vom langen Lauf bei Gegenwind erholt und auch zwischendurch einen entspannenden lockeren Deichlauf gemacht hatte, stand vergangenen Mittwoch ein dänischer Tempodauerlauf auf meinem Programm…
Um mich nicht ständig auf den schmalen unebenen Pfad auf dem Deich konzentrieren zu müssen, hatte ich mir eine Runde über die Dörfer in der Nähe zusammengestellt. Einziger Nachteil: die auf der Landstraße entgegenrasenden Autos. Glücklicherweise war aber zu dieser frühen Zeit noch kaum jemand unterwegs. Nach zwei Kilometern langsamem Einlaufen beschleunigte ich auf meine geplante Tempodauerlauf-Geschwindigkeit von 4:45 min/km.
Trotz des hohen Tempos konnte ich es natürlich nicht lassen, hin und wieder ein paar schöne Eindrücke mit der Kamera festzuhalten. Dafür ging es nach jedem Foto noch einen Tick schneller weiter ;-)
Ganz so eben wie man denkt ist Dänemark nicht, und so gab es ab und zu langgezogene leichte Steigungen. Ich hatte inzwischen nach Sildestrup und Stovby den Ort Væggerløse erreicht. Das Tempo war anspruchsvoll, aber gut zu laufen. Ich war rundum zufrieden.
Vier schnelle Kilometer hatte ich nun bereits hinter mir, als ich auf die Hauptstraße stieß. Wenn ich nach rechts abböge und das Tempo beibehielte, konnte ich in etwas mehr als 10 Stunden in Kopenhagen sein – ach, zu dumm, dass ich versprochen hatte, um halb neun mit den Brötchen zurück zu sein ;-)
Eine Tempokontrolle wäre für mich wirklich nicht nötig gewesen, wozu hat man als Läufer schließlich die GPS-Laufuhr? Und die zeigte momentan Geschwindigkeiten unter 4:40 min/km an. Ich war schneller geworden und überlegte nun, ob ich nicht lieber wieder etwas rausnehmen sollte, um dann vielleicht 10 km anstatt der ursprünglich geplanten 8 Tempo-Kilometer zu laufen.
Es gibt so Tage, da läuft es eben wie von selbst: Am Ende lief ich 10 Kilometer und behielt das schnelle Tempo doch bei. Nach einer Extra-Schleife, beendete ich bei „Larsen’s Bageri“ meine schnelle Einheit mit dem Kauf von „Fjorten rundstykker, blandet“ (14 gemischte Brötchen, nahezu mein gesamter Dänisch-Wortschatz) und gönnte mir noch abschließend einen Blick auf die Ostsee, bevor ich zufrieden drei Auslaufkilometer über den Deich nach Hause trabte.
Im Nachhinein habe ich Tage später zuhause bei der Auswertung mit rubiTrack gesehen, wie sich in diesem Frühjahr mit fortschreitendem Training meine Kondition verbessert hat. Mein Puls bei den 10 schnellen Kilometern im Tempo von 4:40 min/km lag bei 144, also ziemlich genau an meiner IANS (Individuelle Anaerobe Schwelle). Beim exakt gleichen Puls bin ich vor drei Monaten noch mit „nur“ 5:00 min/km unterwegs gewesen!
Das kommt mir verdammt bekannt vor, ich glaube, dort bin ich auch schon gelaufen, wo du derzeit deine Spuren hinterlässt – Schön ist es in Dänemark !
Na, das ist ja ein Zufall! Ist wirklich schön dort, ich genieße dort jeden Lauf. Leider ist das nun schon wieder vorüber…