Es gibt allerhand, was einem Läufer vor und bei einem Wettkampf so an Peinlichkeiten passieren kann: sich am frühen Morgen über die fehlenden Mitläufer wundern und erst nach einigen Kilometern merken, dass man am falschen Tag losgelaufen ist, am Wettkampftag verschlafen, den Laufchip zuhause auf dem Küchentisch vergessen, im entscheidenden Moment auf der Strecke mit den 10-km-Läufern abbiegen, statt mit den Halbmarathon-Läufern zu denen man gehört, und, und, und. Das Jahr ist zwar noch nicht zu Ende, aber ich möchte schon jetzt den Titel für den dämlichsten Läufer 2010 für mich beanspruchen…
Am Dienstagabend rief mich Klaus an: „Sag mal, du stehst im Internet beim Marathon gar nicht auf der Teilnehmerliste…!“ Na, kein Problem, dachte ich, sicherlich nur ein kleines technisches Problem, und habe gleich mal selber nachgeguckt. Aber Klaus hatte Recht. Ich war nicht zu finden. Mmh, gleich mal die Kontoauszüge checken, das konnte ja nicht sein. Aber auch die Kontoauszüge wiesen keine Marathon-Überweisung aus! So langsam wurde mir warm.
Und dann sickerte immer klarer die Erkenntnis durch:
Ich bin für den Berlin-Marathon nicht angemeldet!
Ich habe Woche für Woche gut trainiert, so gut wie in keinem Jahr zuvor, immer im Bewusstsein, die Anmeldung rechtzeitig abgeschickt zu haben, aber es war alles umsonst, ich darf nicht starten…
Ich war völlig fertig mit den Nerven und konnte es einfach nicht fassen, und sicher hätte ich in der Nacht kein Auge zugemacht, wenn mir nicht ein spontaner Plan B eingefallen wäre. Ich könnte ja vielleicht noch ersatzweise beim Bremen-Marathon am 19.09.2010 starten? Und richtig: man konnte sich noch anmelden! Soeben habe ich also meinen ersten Marathon in meiner Heimatstadt Bremen gebucht.
Immerhin ein kleines Happy End. Ich wage gar nicht mir auszumalen, wie es gewesen wäre, wenn Klaus mich nicht noch rechtzeitig auf meine fehlende Anmeldung hingewiesen hätte. Ich hätte am Tag vor dem Berlin-Marathon auf der Marathon-Messe gestanden und wäre bei den Worten „Nein, tut mir Leid, für Sie liegen hier keine Startunterlagen vor.“ im Erdboden versunken.
Danke, Klaus.
Sorry, Berlin.
Hallo, Bremen!
Hilfe. Da möchte ich eigentlich spontan drüber lachen – aber wenn man sich so lange auf das große Event vorbereitet hat, ist diese Erkenntnis irgendwie gar nicht witzig.
Immerhin klappt es mit dem Ersatz.
Hi Andreas :-),
das ist echt schade. Ich war so froh, als wir uns inder Bahn trafen und Du mir erzählst hast, dass Du mich mitnehmen würdest. Als “Erstläufer” hätte ich mich wirklich gern an einen “alten” Hasen gehangen, der mich durch das Gewühl führt und mir ein bisschen die Aufregung nimmt.
Na ja, mal sehen, ob noch was geht. Sonst wünsche ich Dir viel Spass in Bremen!!
Gruß
Andreas
Hallo Andi, wir sagen: Bremen freut sich auf den dämlichsten Läufer der Welt!
Schade natürlich für dich, dass es dieses Jahr mit dem Berlin-Marathon nicht klappt, aber so kommen wir ja vielleicht mal in den Genuss, dich laufen zu sehen … oder sogar zu treffen?
Darfst gern bei uns duschen ;-))
Ganz liebe Grüße
Thorsten und Karin
Glück im Unglück, dass es Dir noch rechtzeitig aufgefallen ist. Was ist eigentlich schiefgelaufen? Komplett vergessen anzumelden oder nur einen Button nicht gedrückt? Schon krass. Eventuell hättest Du Dich noch Achim Achilles oder diverse Laufzeitschriften wenden können, die vielleicht noch etwas hätten tricksen können. Aber nun hat es ja zumindest mit der Anmeldung für Bremen geklappt. Wird sicher schön, zumal es ja auch Deine Heimatstadt ist. Viel Spaß und viel Erfolg!
take it easy!
Die Geschichte ist eher eine Komödie als ein Drama. Fehler machen liebenswürdig und bringen uns auf den Boden der Tatsachen: wir laufen nur zum Spaß.
Andreas – wir lieben Dich!
Danke an euch alle für die aufmunternden Worte! Nun freue ich mich einfach mal auf Bremen (Karin + Thorsten: Wir sehen uns!) …
Dumm, aber auch. Aber man kann das ja nicht ändern. Trotzdem viel SPASS!!!
Wir BREMER freuen uns auf Andreas.
http://achim-achilles.de/laeuferblogs/blogs/berlinmarathon.html
Danke für den Tipp, Christian, aber nun laufe ich den Marathon in Bremen. Und eine Woche später gleich den nächsten Marathon zu laufen ist mir zu anstrengend ;-) Abgesehen davon würde ich ungern als „mariechen“ in der Frauenwertung starten ;-)