Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

Ein langer Lauf am Wannsee mit den Läufern vom Mauerweg-Lauftreff

Veröffentlicht am 15.12.2009 | 2 Kommentare

Läufer des Mauerweg-Lauftreff

Am vergangenen Sonntag bin ich wieder etwas aus dem Läufer-Alltag ausgebrochen und war mal mit einer anderen Läufer-Gruppe unterwegs. Alex vom Mauerweg-Lauftreff hatte mich schon seit langem eingeladen, doch einmal an einem der monatlichen Läufe teilzunehmen. Und da mir der Mauerweg ja nicht ganz fremd ist, habe ich gerne zugesagt…

Karte der Laufstrecke

Start (und Ziel) des langen Laufs war der S-Bahnhof Griebnitzsee. Hier traf ich um 11 Uhr auf eine bunt gemischte, nette Gruppe und stellte gleich fest, dass ich nicht der einzige „Neue“ an diesem Lauftag war.

Romantisches GemäuerDie Läufer auf dem Anfangsteil der Strecke

Und wenig später war ich auch schon mit der Mauerweg-Lauftreff-Truppe unterwegs: den Läufern Alex, Ronald und Axel (den drei Hauptorganisatoren), Jeanette, Mecki, Michael und Steph, den radfahrenden Begleiterinnen Wendy und Charlotte (Axels Tochter) sowie den das Verpflegungsauto fahrenden Robert.

Blick auf den Wannsee

Zuerst ging es vom S-Bahnhof Griebnitzsee zur Glienicker Brücke, auf der erst einmal – solange alle noch frisch waren – ein Gruppenfoto gemacht wurde. Wobei die Frische an diesem Tag kein Problem darstellen sollte, denn das Thermometer zeigte nur knapp über 0 Grad an.

Sacrower HeilandskircheVerpflegungsauto

Weiter ging es auf dem schönen Uferweg entlang der Havel, vorbei an der Sacrower Heilandskirche, zu unserer ersten Verpflegungspause am Wirtshaus Moorlake. Der Lauf war nämlich perfekt organisiert und beinhaltete diverse Pausen an vereinbarten Treffpunkten, an denen uns bereits Robert mit dem Kofferraum voller leckerer Erfrischungen erwartete.

Blick vom Wirtshaus Moorlake

Nach einem wohltuenden heißen Zitronentee ging es bald weiter. Die Zeit verging wie im Flug, denn es gab viele nette, interessante Gespräche. Es fanden sich immer wieder zwei, drei Läufer neu zusammen und man fand sofort Gesprächsstoff – erzählte, wie man so trainiert, was man für Wettkämpfe läuft, wie lange man bereits Läufer ist, aber auch, was man sonst noch außer Laufen macht.

Ausblick auf die Pfaueninsel

Inzwischen waren wir auf Höhe der Pfaueninsel. Ein schöner Ausblick! Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns, denn es war zwar kalt aber immerhin blieb es auch trocken.

Läufer-Gruppe am Wannsee

Bemerkenswert fand ich, dass ein gutes, gemäßigtes Tempo gelaufen wurde. Wenn man sich zwischendurch so anhörte, was für Läufe und Wettkämpfe die Einzelnen bereits absolviert hatten, so war das nicht unbedingt zu erwarten. Aber Ultra-Läufer (und das waren die meisten unserer Laufgruppe) wissen offensichtlich, dass in der Ruhe die Kraft liegt ;-)

Blick auf das Strandbad Wannsee

Von der Wasserrettungsstation Heckeshorn bogen wir, nach einem kurzen Blick auf das gegenüberliegende Strandbad Wannsee, ab in Richtung Flensburger Löwen.

Anstieg zum Flensburger Löwen

Hier war ich ja bereits im vergangenen Sommer und auch diesen Herbst gelaufen und konnte mich daher noch gut an den kurzen, knackigen Anstieg zum Löwen erinnern.

Läufer auf dem Stahnsdorfer Damm

Über die Königstraße ging es dann am S-Bahnhof Wannsee vorbei und gleich rechts in den Stahnsdorfer Damm.

Läufer im verschneiten Wald

Hier im Wald sah es richtig winterlich aus. Zumindest für bisher nicht vom Schnee verwöhnte Berliner.

Läufer am Europarc DreilindenLauf-Shirt zum Laufereignis 2011

Am Europarc Dreilinden bogen wir nach Westen ab. Aber nicht, ohne zuvor noch wieder einige Kleinigkeiten aus Roberts (und Ronalds) buntem Verpflegungssortiment zu uns genommen zu haben! Sehr gut fand ich übrigens die Laufshirts, die Ronald und Steph trugen. Ein Hinweis auf die 100 Meilen von Berlin, die Alex, Ronald und Axel für das Jahr 2011 planen. Über 160 Kilometer Mauerweg. Am Stück. Als Wettkampf. Unglaublich, diese Ultra-Läufer…

Skulptur Hunde

Hier im Europarc Dreilinden steht übrigens auch die Deutschland-Zentrale von eBay, auf die wir nun, vorbei an „bunten Hunden“, zuliefen. Den Letzten (ob Bieter oder Läufer) beißen die Hunde!

Ein fast winterlicher Lauf

Auf dem Teerofendamm liefen wir anschließend schnurstracks geradeaus und bogen dann ab in den Wald.

Lauf durch den Wald

Vielleicht waren wir ja so beeindruckt, wenigstens einen Hauch von Winter zu spüren, dass wir nicht auf den Weg achteten und einfach immer weiter liefen. Auf jeden Fall wurde irgendwann klar, dass wir auf der falschen Seite des Teltowkanals waren.

Brücke und Teltowkanal

Da es uns allen auf den einen oder anderen Kilometer nicht ankam, beschlossen wir, das (gar nicht mal so kurze) Stück zur verpassten Brücke zurückzulaufen.

Läufer auf der vereisten Brücke

Läufer im Schnee

Über die vereiste alte Autobahnbrücke ging es dann also etwas später als geplant an das andere Ufer des Teltowkanals zur ehemaligen Enklave Albrechts Teerofen.

Raststätte Dreilinden

Hier empfing uns das verfallene Gebäude der ehemaligen „Raststätte Dreilinden“. Die alte Autobahnstrecke berührte hier damals nämlich noch einmal kurz Westberliner Gebiet, weshalb die DDR eine neue Autobahntrasse, ausschließlich über DDR-Gebiet, anlegte. Die alte Trasse fiel danach in Vergessenheit und wird nur noch hin und wieder von Spaziergängern und Läufern besucht…

Läufer am Teltowkanal

Mauerweg-Lauftreff-Läufer am Teltowkanal

Nun ging es am Kremnitzufer des Teltowkanals weiter, auf dem uns langsam ein Binnenschiff (mit winkendem Kapitän) entgegenkam. Inzwischen hatten wir die Halbmarathon-Distanz schon hinter uns gebracht, waren aber alle noch guter Dinge.

InschriftSchild Steinstücken

Wenn meine späteren Recherchen stimmen, ging es nun unter der Brücke für die ehemalige „Friedhofsbahn“ hindurch. Hier fuhr bis zum Mauerbau eingleisig eine Bahn, die den S-Bahnhof Wannsee mit dem Stahnsdorfer Friedhof verband und daher nicht nur Besucher, sondern auch in besonderen Waggons Verstorbene beförderte.

Straße nach Steinstücken

Während die Hauptgruppe weiter Richtung S-Bahnhof Griebnitzsee lief, machten Alex, Mecki und ich noch einen kleinen Abstecher zur ehemaligen Exklave Steinstücken. Kaum vorstellbar, dass diese lange Straße in das Dorf hinein damals beidseitig von der Mauer gesäumt war. Noch unglaublicher, dass es davor nur eine Versorgung per Hubschrauber gegeben hatte (Alex, das nächste Mal sehen wir uns das Hubschrauber-Denkmal an, dass es laut Wikipedia dort geben soll!).

S-Bahnhof GriebnitzseeLeckerer Kuchen

Nach diesem kleinen, aber feinen Umweg kamen wir von der westlichen Seite wieder zum S-Bahnhof Griebnitzsee, wo uns die anderen bereits mit einem leckeren Früchtekuchen erwarteten. Wenn Alex’ GPS-Daten nicht lügen (und das tun sie gewiss nicht!), dann sind wir fast 25 Kilometer gelaufen, davon 204 Meter bergauf und 192 Meter bergab. Ist doch nicht schlecht für einen Läufer-Sonntag…

Vielen Dank nochmal an Alex für die Einladung zu diesem tollen Lauf und die spannenden Infos zum Mauerweg. Danke auch an die Läufer für die vielen interessanten Gespräche über Orientierungsläufe, Unter-Tage-Läufe, erste Marathons nach Kneipenbesuchen, bevorstehende erste Marathons, vom-Boxer-zum-Läufer-Karrieren, der Stimmung beim Tokio-Marathon, den 100 Meilen von Berlin, den 72 Kilometern mit Wigald Boning am Ems-Jade-Kanal, den Läufen in Toronto bei -15 Grad, den Berliner Läufer-Treffen in Kiel, etc., etc.

Ihr habt mir auf jeden Fall das Denken über die 42 Kilometer hinaus beigebracht…

Kategorien

F-Klasse-Laufen, Lauferfahrungen

2 Kommentare zu “Ein langer Lauf am Wannsee mit den Läufern vom Mauerweg-Lauftreff”

  1. Mo Sahan sagt:

    Hey…so ein schöner Bericht, so schöne Bilder, soooooo ein schöner Lauf mit sooooooooooo netten und sympatischen Leuten, da treibt es mir ja die Tränen des Neids in meine Augen… ich wäre so gerne wieder mit euch zusammen gelaufen und freue mich hoffentlich am Ende Januar und regulär im Februar wieder dabei sein zu können! Ganz liebe Grüße aus dem Hochsauerland an Alle die sich an mich gerne erinnern… Mo

  2. Brennr.de sagt:

    Ach, wie gerne würde ich einmal mit einer Laufgruppe laufen. Wenn ich Deine Berichte lese, dann weiß ich, dass ich das unbedingt einmal machen muss. Eure Laufstrecke ist natürlich der Hammer! Da passt alles. Echt schön und abwechslungsreich.

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