Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

Mercedes-Halbmarathon in Tegel am 30.08.2009

Veröffentlicht am 30.08.2009 | 6 Kommentare

Läufer-Gruppenbild im Ziel

Der erste Wettkampf nach meinem Zusammenbruch bei der City-Nacht! Da meine Familie mich nur „auf Bewährung“ mitlaufen ließ (und weil es wirklich vernünftig war ;-), hatte ich beschlossen meine Ambitionen etwas zurückzuschrauben und den Halbmarathon nicht wie gewohnt mit Klaus sondern dieses Mal gemeinsam mit Monika zu laufen (bleibt ja in der Familie)…

Läufer-Gruppenbild

Das machte sich durchaus auch bereits vor dem Start bemerkbar, denn ich war deutlich gelassener als sonst. Ein Läufer-Foto vor edlem Gefährt (leider laut Schild bereits verkauft – tja, die Abwrackprämie ;-) gehört für Monika, Klaus, Hartmut und mich inzwischen zur Tradition an diesem ungewöhnlichen Ort für Läufer.

Läufer vor dem Start

Witzig war, dass wir gleich mehrere Nordberliner Teilnehmer unseres Mauerweg-Laufs getroffen haben. Vor dem Start Alex, mit dem Hartmut seine Etappe 11 gelaufen war und auch Gabi, die damals Etappe 16 absolviert hat. Während des Laufs begegnete uns noch wild winkend am Ufer des Tegeler Sees Annett (Etappe 8) und im Ziel später dann Dieter, der Dritte im Bunde der Etappe 11.

Kurz vor dem Startschuss im Läuferfeld zu stehen ist immer ein besonderes Gefühl und so kam ich zu einem Hauch Aufregung, war aber ansonsten gelassen. Monika hatte mir gesagt, dass sie gerne im 5:30er-Schnitt laufen wollte und wenn ich schon nicht „lossprinten“ konnte, so hatte ich mir vorgenommen, wollte ich wenigstens ein guter Laufpartner sein.

Läuferfeld

Als sich das Läuferfeld in Bewegung setzte war mein erster Gedanke: „Ah, auch mal schön, nicht gleich so durchstarten zu müssen!“ Wir fanden schnell unseren Rhythmus, verpassten aber die ersten Kilometerschilder (gab es Kilometerschild 1 und 2 überhaupt?), so dass wir erst ab Kilometer 3 wussten, dass wir genau im angepeilten Tempo liefen.

Anstieg zur BrückeBlick auf den See

Erster „Höhepunkt“ des Laufs war die Autobahnbrücke, wegen ihrer Form auch „Schnecke“ genannt. Plötzlich, auf einer ansonsten sehr flach verlaufenden Halbmarathon-Strecke, im Kreis nach oben laufen zu müssen ist sicherlich ungewöhnlich. Da man bei diesem Wettkampf aber zwei Runden läuft, weiß man spätestens beim zweiten Durchgang, was einen erwartet.

Greenwich-Promenade

Wenig später dann der für mich schönste Teil der Strecke, erst durch das beschauliche Alt-Tegel und dann entlang der Greenwich-Promenade am Tegeler See. Hier wehte ein Wind, den wir aber nicht als störend sondern eher als angenehm empfanden.

Tegeler See

Da ich heute ohne Bestzeit-Ambitionen lief, nahm ich die Gelegenheit wahr, mal wieder Fotos bei einem Wettkampf machen zu können. Leider zickte die Handy-Kamera häufiger mal, so dass ein großer Teil der Fotos misslang. Die Kamera löste aus wann sie wollte, die Belichtung stimmte wegen der wechselnden Lichtverhältnisse oft nicht und mit der Schärfe bei aus dem Lauf heraus aufgenommenen Fotos ist das meist auch so eine Sache.

Greenwich-PromenadeBorsig-Tor

Monika und ich kamen jetzt zum Borsig-Tor und hatten bald darauf die ersten 10 Kilometer hinter uns. Ein Blick auf die Uhr zeigte uns: alles im grünen Bereich, wir waren inzwischen sogar etwas besser als geplant.

Autobahnbrücke

Ich mag ja diese Läufe mit zwei Durchgängen, da man beim zweiten Mal genau weiß, was man bereits geschafft hat und was noch kommt. Das zweite Mal die „Schnecke“ hoch erinnere ich aus den vergangenen Jahren als deutlich schwieriger als am heutigen Tag: Monika lässt sich durch den Anstieg nicht schrecken, läuft konstant ihr Tempo und ich bleibe etwas zurück und mache weitere Fotos.

Tegeler See

Eine Zwickmühle für mich als Möchtegern-guter-Laufpartner ist die Tatsache, dass ich zwar Monika unterstützen möchte – mich bemühe, exakt ihr Tempo zu laufen und sie zwischendurch mit Gesprächen „unterhalte“ – aber andererseits sicherlich die bloße Tatsache, dass ich recht locker neben ihr herlaufe etwas demotivierend wirken muss. Was nicht heißt, dass mich das Tempo nicht auch anstrengt. Aber es ist eben ein deutlich spürbarer Unterschied, ob ich wie im letzten Jahr 4:40 min/km laufe oder 5:30 min/km.

Läuferin auf Pendelstrecke

Da ich weiß, dass auf den letzten Kilometern, wenn man beginnt sich mit den schwindenden Kräften auseinanderzusetzen, ein wenig Ablenkung gut tut, beginne ich nun Monika „zuzutexten“. Erzähle vom vergangenen Urlaub und vom Schulstart der Kinder.

Gerade die zuletzt nach der Greenwich-Promenade zu laufende Pendelstrecke zieht sich scheinbar endlos hin, wenn es auf den letzten zwei Kilometern schwierig wird das Tempo zu halten. Monika und ich kennen uns nun schon seit Jahren so gut, dass ich mir denke, sie wird schon was sagen, wenn sie meine offensichtlichen Bemühungen ihr quasselnd das Ende des Laufs zu erleichtern nerven. Wie dem auch sei: ich war selber erstaunt, wie schnell wir die Pendelstrecke hinter uns ließen.

Zieleinlauf

Und siehe da, wir waren plötzlich auf dem direkten Weg ins Ziel! So locker bin ich noch nie auf einen Zielbogen zugelaufen. Aber auch Monika machte den Eindruck als hätte sie durchaus noch Reserven. Gemeinsam liefen wir durch die Zieltore, im Gleichschritt, exakt bei 1:55:10. Womit wir präzise unsere Vorgaben durchgezogen hatten, denn das entspricht einem Kilometerschnitt von 5:27 min!

Im Ziel erwarteten uns Klaus, Hartmut und Dieter, die ebenfalls ihre Ziele wunschgemäß erreicht hatten. Für Hartmut war es sogar ein ganz besonderer Tag, denn er hatte mit 1:29:34 seine Bestmarke unter die „magische“ 1:30-Grenze geschraubt! Herzlichen Glückwunsch!

PS: Sorry, Dieter, das gemeinsame Foto mit dir im Ziel ist leider einem Kamerafehler zum Opfer gefallen. Aber wie besprochen sehen wir uns spätestens im nächsten Jahr zu einem gemeinsamen Lauf im Norden der Stadt. Und dann gibt es auch ein komplettes Läufer-Foto!

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6 Kommentare zu “Mercedes-Halbmarathon in Tegel am 30.08.2009”

  1. Hannes sagt:

    Mensch, der Lauf “auf Bewährung” lief ja fast perfekt. Ein ganz anderes, tolles Gefühl, so ein guter Laufpartner zu sein. Besonders die Bestätigung im Ziel, wenn alles genau nach Plan gepasst hat, macht doch richtig froh! Glückwunsch!

    Glückwunsch auch an Hartmut, die sub1:30 – tja, da muss ich auch noch für kämpfen.

  2. Rundendreher sagt:

    Hallo, war doch ein super Lauf, oder? gab es eigentlich bei einer Zielzeit von 1:55,10 noch Becher im Ziel? Bei 2:04 gab es leider keine mehr.
    Gruß Rundendreher

  3. Gerd sagt:

    Mit angezogener Handbremse eine 1:55:10.
    Tolle Leistung und herzlichen Glückwunsch.
    Es muss ja nicht immer am Anschlag sein, oder?

  4. Marek sagt:

    Glückwunsch! Habe dich gesehen auf der ersten Wendeschleife!

  5. monika sagt:

    Lieber Andreas,
    Du warst als Laufpartner eine echte Bereicherung, denn sonst bin ich bei den Rennen meistens einsam unterwegs. Dein “Zutexten” hat mich überhaupt nicht gestört, im Gegenteil. Leider konnte ich nicht so viel zur Unterhaltung beitragen, denn ich hatte doch mehr zu tun als Du…..

  6. CO2-Schleuder sagt:

    Herzlichen Glückwunsch an alle Marienenfelder-Schleicher.
    Jetzt kann der Marathon ja kommen.
    Ein extra Lob an “Haile” Hartmut. Die Schallmauer ist durchbrochen und jetzt wird die 1:28 angepeilt. Ein bisschen geht doch noch, oder ?

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