Der tollste Augenblick des ganzen Mauerweg-Lauf-Tages für mich: Der Zieleinlauf am Brandenburger Tor! Mit vielen anderen hatte ich am Gedenkstein für Günter Litfin – dem ersten Maueropfer – auf die Läufer der Etappe 17 gewartet, um gemeinsam mit ihnen am Brandenburger Tor anzukommen. Und kurz vor dem Ziel durfte ich dann sogar den Staffelstab übernehmen, um als Erster durchs aufgespannte Zielband zu laufen. Ein Erlebnis, dass sich wohl in meinem weiteren Läuferleben nicht mehr so leicht wiederholen lassen wird ;-)
Der ganze Mauerweg-Lauf-Tag war wunderbar abgelaufen, alle hatten Spaß an ihren Strecken und lernten nicht nur neue Laufgegenden, sondern auch neue Läuferinnen und Läufer kennen. Darüber hinaus gab es natürlich auf dieser historischen Strecke so einiges zu entdecken, das einen über die deutsch-deutsche Teilung nachdenken ließ. Und so manches Gespräch drehte sich um die eigene Ost- oder West-(Berliner)-Vergangenheit.
Und nun war der Lauf fast vorüber und wir warteten im Nieselregen – der leider im Laufe der Etappe 12 eingesetzt hatte – auf unsere Abschluss-Läufer. Da, das waren sie! Nur eine Ampel-Rotphase trennte uns noch, dann gab es unter Begrüßungs-Hallo ein schnelles Gruppenfoto und weiter ging es auf den letzten Kilometer.
Unser Weg führte von der Sandkrugbrücke am Alexanderufer der Spree entlang. Ich weiß wirklich nicht mehr, ob der Nieselregen inzwischen aufgehört hatte oder ob wir in der Euphorie nichts mehr davon bemerkten.
Hier war der ehemalige Verlauf der Mauer zur Erinnerung und Mahnung durch eine Doppelreihe Kopfsteinpflastersteine gekennzeichnet. Eine Orientierungshilfe, die sich so mancher der Mauerweg-Läufer auf seiner heutigen Etappe auch gewünscht hätte…
Wir näherten uns nun dem Regierungsviertel und liefen in der Abenddämmerung am Kapelleufer auf die Kronprinzenbrücke – dem ersten Brückenneubau über die ehemalige Sektorengrenze nach der Wende – zu, die wir bald unterquerten.
An diesen Uferweg kann ich mich noch sehr gut vom Wasserlauf im letzten Jahr erinnern, nur dass ich damals bei recht hohen Temperaturen und Geschwindigkeiten unterwegs war, während jetzt hier ein eher kühler feucht-fröhlicher Lauf stattfand.
Im Hintergrund konnte man bereits das Reichstagsgebäude sehen und wir bogen kurz nach links ab auf eine Fußgängerbrücke, die an dieser Stelle die beiden Spreeufer verbindet.
Währenddessen warteten am Brandenburger Tor bereits weitere Etappen-Läufer des Tages mit Freunden und Verwandten gespannt auf uns.
Im Anblick des Ziels ließen wir sie allerdings noch ein wenig warten, da sich unser Läufer-Pulk doch etwas auseinander gezogen hatte und ich unbedingt wollte, dass alle Abschluss-Läufer gemeinsam ins Ziel kommen. Hier war es auch, dass Hartmut meinte, ich müsste unbedingt den Staffelstab übernehmen, den wir den gesamten Tag von Etappe zu Etappe weiter gereicht hatten.
Und was dann geschah, könnt ihr euch kaum vorstellen. Wir liefen auf das Zielband am Brandenburger Tor zu, ich voran mit dem goldenen Staffelstab, und die etwa zwei Dutzend Leute dort machten ein Getöse, johlten, jubelten und klatschten, dass man es kaum fassen konnte!
Alle – Läufer, Freunde, Verwandte – waren unglaublich aufgekratzt und freuten sich gemeinsam über diesen wahrhaft denkwürdigen Tag. Wir hatten es geschafft und waren von 4 Uhr morgens bis kurz vor 22 Uhr abends 165 Kilometer auf dem ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer gelaufen und dabei nahezu auf die Minute pünktlich angekommen!
Nach dem großen Gruppenfoto der Läuferinnen und Läufer – und glaubt nicht, dass das alle waren, viele konnten aus Zeitgründen nicht zum Finale kommen – habe ich mich noch einmal bei allen bedankt (ich bin nicht so der große Redner) und anschließend haben Klaus und ich zu meiner Überraschung auch noch Mauerweg-Lauf-Danke-Flaschen bekommen.
Tja, und als Monika mir dann auch noch feierlich ein Mauerweg-Lauf-Shirt mit (fast) allen Läuferinnen- und Läufer-Unterschriften überreichte, war ich vollständig hin und weg. Aber auch für die Teilnehmer gab es noch kleine Präsente: Herr Monath vom Marienfelder Copyshop, der heute ebenfalls spontan auf der Etappe 4 dabei gewesen war, hatte Mauerweg-Lauf-Buttons für alle gespendet. Einen herzlichen Dank dafür noch einmal an Monath – copy, print & more!
Was soll ich sagen, wir haben noch bis fast um Mitternacht am Brandenburger Tor gegessen, getrunken, geplaudert und uns selbst gefeiert. Ein Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde!
Ich danke allen, die bei der Organisation geholfen haben, den vielen Läuferinnen und Läufern, aber auch deren Familien für ihre große Unterstützung, der Druckerei Druck & Stick für die tollen Lauf-Shirts und Monath – copy, print & more für die Erinnerungs-Buttons.
Mein ganz besonderer Dank aber gilt meiner Familie, die mich viele Stunden „hergeben“ musste und ohne deren Unterstützung es vielleicht nie zu diesem Lauf gekommen wäre.
ich bin platt… Das muss ja ganz toll gewesen sein. Glückwunsch und Respekt an alle Läufern und Läuferinnen!
Leider konnte ich nicht zum Brandenburger Tor kommen.
Als Teilnehmer dieser großartigen Veranstaltung kann ich nur sagen, super, super, bestens gelaufen. Es waren tolle Erlebnisse, die ich mitgenommen habe. Dieses Event schreit nach Wiederholung.
Hallo zusammen,
das war Spitze und obwohl ich gerne Laufe war das Beste der Sekt und die Stimmung am Brandenburger Tor………..
Sven
Na, herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer zum erfolgreichen Einlauf und zur gelungenen Feier! Habe mich gefreut als auswärtiger Gast ein paar Meter bei diesem historischen Ereignis mitlaufen zu dürfen.
Viele Grüße
Marcus
Der Zieleinlauf war wohl die geniale und absolut verdiente Krönung des wirklich tollen Tages! Was für ein Vorbild – ein wirklich super Mauerweg-Lauf. Ich bin stolz auf dich!