Nach meinem Artikel 15 Tipps für Laufanfänger im Winter kam durch die Kommentare noch ein 16. Tipp für Laufanfänger zutage: Lasst euch von anderen Läufern berichten, wie sie angefangen haben! Ich habe mal bei meinen Lauffreunden und anderen Lauf-Bloggern nachgefragt:
Wie war euer erstes Mal?
Sommer 2006 – nach dem Wechsel zum SV Mönkeberg lautet die klare Marschroute, in den Sommerferien jeden zweiten Tag am Strand zum Konditionstraining zu erscheinen. Handball-Oberliga der A-Jugend ist etwas Anderes. Doch die Laufeinheiten gefielen mir. Einige kurze Sprints im Dauerregen, mit zwei Medizinbällen die Treppen des Ölbergs hinauf – während andere am Strand lagen, bewegte ich mich. Und damit nicht genug, das Laufinteresse war geweckt. Bald schon lief ich auch alleine einige lockere Runden in Badeshorts und Baumwollshirt am Wasser entlang. Zwei Testläufe über 10,5 km im Training genügten, dann war ich zum ersten Volkslauf angemeldet. Eine Lauflust, die bis heute nicht mehr verschwand.
Hannes
Ich laufe seit Oktober 2006. Habe kurz nach der Geburt meines ersten Sohnes damit angefangen. Warum weiß ich gar nicht so genau. Ich wollte einfach wieder Sport machen – egal was. Laufen kam mir in den Sinn, weil ich da zeitlich sehr flexibel sein kann. Seitdem laufe ich regelmäßig 2-3 Mal die Woche und nehme auch des öfteren an Wettkämpfen teil. Das ist wichtig für meine Motivation :-)
Marek
[…] Bevor ich mit dem Laufen begonnen habe, war mein Wunsch, mich körperlich wieder gut zu fühlen. Grund: Übergewicht, Rückenschmerzen bei jeder Tageszeit. Ich wollte mich verändern, ich wollte wieder ein gesundes und erträgliches Leben führen, weg von Schmerzen, weg von XXL. Der Anfang war eine Reha-Kur. Jeden Tag viele Anwendungen, Sport, Bewegung. Ergebnis, jeden Tag meldeten sich andere Muskeln zum Katern. Es war eine tolle Erfahrung zu merken, dass sich der Körper spürbar veränderte. Weniger Gewicht, weniger Bauch. Statt Fettkissen zeigten sich wieder Muskeln, der Kopf wurde freier, körperliche Energie steigerte sich. Ich fühlte mich einfach besser.
Natürlich lief alles etwas langsamer ab, als eben kurz beschrieben. Aber die Kur, oder besser die Bewegungstherapie war der Anfang eines gesünderen Lebens, eines sich besser Fühlens. Irgendwann habe ich angefangen zu laufen. Einfach so für mich, ohne Gruppe, mit meinen eigenen kleinen Zielen. Dabei ging es mir nie um schnelles Laufen, sondern um Wohlbefinden und später, wie lange hält es dein Körper durch. Die ersten Wochen lief ich 15 Minuten am Stück, dann 20 und 30 Minuten. Viele Wochen später lief ich dann einmal in der Woche 1 Stunde und mehr am Stück. Die Strecke war im Wesentlichen immer die gleiche. Es war immer spannend die Strecke etwas zu verlängern. Für mich stellte sich immer die Frage, wirst du es durchhalten, was gibt dein Körper noch her. Ich habe zudem das große Glück, in einer wunderschönen Gegend zu wohnen, umgeben von Felder und Wälder. Jeden Tag erlebst du die Natur von einer anderen Seite. Das sind für mich unwiederbringliche Erlebnisse, die ich jedes mal in mir aufsauge und genieße. […]
Dieter
Begonnen hat alles nach einem Urlaub im Oktober 2007. Ich war kränklich, hatte Übergewicht, massive Probleme mit meinem Bluthochdruck und fühlte mich fix und fertig. Also entschloss ich mich mein Leben radikal zu ändern. Ich wollte meine Ernährung umstellen und vor allem regelmässig Sport treiben.
Dieser Entschluss wurde am 28. Oktober 2007 mit einem „grausamen Lauf“, wobei es eher ein Gehen mit zwischenzeitlichem „Joggen am Rande des Herzinfarktes“ war, in die Praxis umgesetzt.Erster Lauf am 28. Oktober 2007
Strecke: 3,90 km
Laufzeit: 36:23 min
Kalorienverbrauch ca. 300 kcal
Ø Geschwindigkeit: 6,4 km/h
Ø Tempo: 9:20 min/km
Ø Puls: 145 bpmIch hatte zu diesem Zeitpunkt das stolze Gewicht von 102 kg. Bei einer Körpergröße von 179 cm viel zu viel. Im Februar 2008 kam zusätzlich mein Blog hinzu. Hiermit gab ich sozusagen „das öffentliche Versprechen“ mein Leben zu ändern. Es hat zum Gelingen einen großen Teil beigetragen.
Gerd
Mein „erstes Mal“ liegt so lange zurück, dass ich mich nicht mehr genau erinnern kann. Mit Sicherheit bin ich bereits mit 12 Jahren mit meinem Papa Fitness-Parcoures im Wienerwald gelaufen, die damals groß in Mode waren. Da war allerdings nicht nur läuferische sondern auch turnerische Fitness gefragt, denn auf den Laufstrecken waren Turngeräte mit den dazugehörenden Übungsbeschreibungen aufgebaut, die man in einem gewissen Zeitraum absolvieren musste. Es war also eine Vorstufe bzw. Variante des heutigen Crosslaufes. Allerdings war unsere Ausrüstung noch sehr basic, das tat der Sache aber keinen Abbruch. Wir hatten schon damals viel Spaß am Laufen. – Papa sei Dank.
Monika
Habt ihr auch ähnliche oder ganz andere Erfahrungen bei eurem ersten Mal gemacht? Ich würde gerne noch einen zweiten Teil mit Läufer-Berichten füllen. Schreibt mir einige Zeilen an webmaster@startblog-f.de!
Eine schöne Zusammenfassung einiger Laufanfänger. Sicherlich eine gute Motivationsgrundlage für Nicht-Sportler.
Aber: Bitte hanneschristiansen.de, nicht hannes-christiansen.de ;)
@Hannes
Du bist nicht nur beim Laufen ein ganz Schneller ;-) Die URL habe ich nun korrigiert, sorry…
Ist schon spannend zu lesen, wie “alles begonnen hat”. Jeder hat unterschiedliche Beweggründe. Toll, was der Sport alles so ausrichten kann.
Interessante Zusammenfassung. Da kriegt man auch mal die Beweggründe der anderen mit.
Bin schon ganz motiviert… nun fehlt nur noch das richtige Wetter. Seid ihr denn einfach losgelaufen oder habt ihr von Anfang an einen Trainingsplan verfolgt?
@Hanna
Also ich bin einfach los gelaufen. Für den Anfang benötigt man meiner Meinung nach keinen Trainingsplan, höchstens, um sich daran zu halten, überhaupt laufen zu gehen. Dauer und Tempo können aber nach Gefühl gewählt werden. Das genügt für den Einstieg.
Hallo Hanna,
ich brauche, seitdem ich Laufe, nicht wirklich einen Plan und das sind in diesem Jahr über acht Jahre Lauferfahrung. Mittlerweile bin ich mehrere Marathons gelaufen und es hat auch ohne Plan gut funktioniert. Stimmt fast. Natürlich plane ich in den letzten zwölf Wochen meiner Marathonvorbereitung die langen Läufe ein, die ich immer am Sonntag absolviere. Das einzige was ich richtig plane, an welchen Läufen ich teilnehmen möchte.
In diesem Sinne alles Gute und weiterhin viel Spaß.
Gruß, Dieter
@Hanna
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: zu Anfang ist ein Trainingsplan eigentlich unnötig. Gut ist, sich einfach feste Tage vorzunehmen, um dranzubleiben. Sollte dann irgendwann dein Ehrgeiz steigen, kommt der Gedanke an einen Trainingsplan von alleine.
PS: Wer als Laufeinsteiger unbedingt „Motivationshilfe“ in Form eines Trainingsplans braucht, findet z.B. hier einen: http://www.runnersworld.de/einsteiger.84293.htm
Danke für eure Kommentare. Es ist schon gut, von euch alten Hasen zu lesen, wie ihr das seht – und auch der Link ist interessant. Ich werde am Wochenende loslegen (feierliche Absichtserklärung!) und vermutlich fürchterliche Seitenstiche haben. Macht ja nichts. Es kann ja nur besser werden.