Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

S25 Berlin – 25-km-Lauf am 14.05.2023

Veröffentlicht am 17.05.2023 | 2 Kommentare

Laufgruppe posiert vor dem Olympiastadion vor dem Start des S25

„Der S25 wird zum S25,4!“ hatte der Veranstalter im Vorfeld verkündet. Aufgrund einer kurzfristigen Straßensperrung mussten wir nämlich einen Umweg laufen, und auch der letzte Abschnitt zum Stadion war anscheinend umgeplant worden. Er versprach also, etwas Besonderes zu werden, mein 16. Lauf über die 25 Kilometer zum Berliner Olympiastadion…

Säulengang am Olympiastadion

Da wir uns an der S-Bahn verpasst hatten, war ich alleine angereist. Es war noch nicht viel los, als ich ankam, so dass ich mich in Ruhe fertig machen konnte. Und dann traf ich auch schon die anderen. Klaus, Lisa, Jakob, Josefine und Anke wollten ebenfalls die 25 Kilometer laufen, Monika war für die 10 Kilometer gemeldet.

startblog-f-Läufer nach dem Start des S25

Weil ich die Tage vorher nicht so ganz frei von Zipperlein gewesen war und vor meinem Leipzig-Projekt nichts riskieren wollte, hatte ich zwei Ziele definiert: Verletzungsfrei ankommen und eine „entspannte“ Zeit zwischen 2:30 und 2:40 h laufen. Das wäre ein Schnitt von ca. 6:20 min/km. Klaus wiederum wollte den Lauf zusammen mit Lisa im 6er-Schnitt angehen. Alle anderen legten sich ebenfalls ihre Ziele und Partner:innen fest, und dann wurden wir auch schon auf die Strecke geschickt!

Läuferfeld zieht sich bis ans Ende der Olympischen Straße

Natürlich ging es flotter los als geplant… Das ist bei den leicht abschüssigen ersten Kilometern und der allgemeinen Starteuphorie noch nie anders gewesen.

Trommelgruppe am Streckenrand

Mein erster Kilometer ging dann auch mit deutlich unter 6 Minuten durch. Kein Problem, dachte ich mir, ganz entspannt weiterlaufen und versuchen, sich bei den „muskulaturschonenden“ 6:20 min/km einzupendeln.

Läufer biegen hinter der U-Bahn-Station Theodor-Heuss-Platz nach rechts ab

Klaus und Lisa konnte ich ab und zu noch vor mir sehen. Aber ansonsten war ich im Flow und gespannt auf die erste Streckenabweichung. Kurz darauf war es soweit: Am Theodor-Heuss-Platz bogen wir schräg rechts ab in die Masurenallee, statt geradeaus weiterzulaufen.

Läuferfeld am Haus des Rundfunks

Es fühlte sich merkwürdig an, denn sonst ist dieser Abschnitt immer das Schlussstück, welches wir nun in die Gegenrichtung liefen!

Blick auf das ICC, davor Läuferinnen und Läufer, auch zwei im Asterix- und Obelix-Kostüm

Das ICC lag auf einmal ungewohnt rechts am Streckenrand.

Läuferfeld teilt sich in 25 km/HM und 10k

Auf der Neuen Kantstraße kamen uns die ersten 10-km-Läufer:innen entgegen, die in diesem Jahr keinen Bogen liefen, sondern nach einem U-Turn direkt wieder den Rückweg antraten (was Monika nicht so toll fand).

Läuferfeld auf einer Nebenstraße

Wir anderen schwenkten wenig später links in die Fritschestraße ab…

Läuferinnen und Läufer biegen wieder nach rechts in die Bismarckstraße ab

… und dann wieder rechts auf die Bismarckstraße, womit wir wieder auf der gewohnten Strecke waren. Ich hatte im Vorfeld ein wenig damit gehadert, dass ich diesen Lauf langsamer als sonst laufen „musste“. Da war das Schild, das jemand an der Ecke hochhielt, doch tröstend: „Wie langsam du auch läufst, du schlägst alle, die zu Hause bleiben.“ Genau!

Läuferfeld läuft auf die Siegessäule zu, dahinter ist der Fernsehturm zu sehen

Der Witz war aber auch, dass ich Kilometer für Kilometer einen 6er-Schnitt und somit schneller als geplant gelaufen war. War das vernünftig? Riskierte ich gerade eine Verschlimmerung meiner Zipperlein, die sich tatsächlich immer mal wieder kurzzeitig meldeten, dann aber wieder verschwanden?

Älterer Mann steht auf dem Mittelstreifen der Straße des 17. Juni, daneben am Boden aufgestellte internationale Flaggen

Zwischendurch hatte ich beschlossen, nach einem Drittel der Strecke Tempo rauszunehmen und mich meinem geplanten „Vernunft-Tempo“ anzunähern.

Läuferinnen und Läufer des S25 laufen auf das Brandenburger Tor zu

Aber nun waren fast 10 Kilometer vorüber, ich war immer noch bei der glatten „6“ – und es fühlte sich doch so richtig an!

Trommelgruppe in gelben Shirts am Brandenburger Tor, ein vorbeilaufender S25-Teilnehmer reckt die Hände hoch

Ok, dann die Stimmung am Brandenburger Tor genießen und einfach so weiterlaufen. Aber spätestens bei Kilometer 15 wird rausgenommen! Du ärgerst dich sonst wahnsinnig, wenn du den heutigen Tag mit einer Laufverletzung beendest…

Blick zwischen blühenden Bäumen auf den Französischen Dom am Gendarmenmarkt

So lief ich denn Kilometer für Kilometer weiter, vorbei am Gendarmenmarkt

Läufer auf der Straße am Leipziger Platz mit Blick auf die Hochhäuser des Potsdamer Platzes

… und dem Potsdamer Platz. Von Klaus und Lisa hatte ich schon lange nichts mehr gesehen…

startblog-f-Läufer laufen lächelnd dem Fotografen entgegen

… die liefen gerade bei Kilometer 15 auf Andreas V. zu, der wieder als Streckenposten im Einsatz war.

startblog-f-Läufer an einer Straßenkreuzung

Kurz darauf kam auch ich an die Stelle und nestelte schnell das Handy heraus für ein Andreas-V.-Foto.

Lächelnder Helfer in gelber Warnweste am Straßenrand

Für ein paar kurze Sätze blieb ich bei ihm stehen, und er erzählte mir, dass die beiden anderen nur ein, zwei Minuten vor mir durchgelaufen wären.

Große Beauty-Werbung am KaDeWe, davor die Läuferinnen und Läufer

Guter Dinge lief ich weiter. Inzwischen war die Sonne richtig herausgekommen, was man beim Laufen schon spürte.

Trommelgruppe in roten Shirts am Streckenrand

Eine weitere Trommelgruppe trieb das Feld voran…

Blick nach oben auf die Gedächtniskirche und die Hochhäuser am Breitscheidplatz

… in Richtung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.

Kleine Gruppe um den Pacemaker für die 2:30 h

Auf der Kantstraße lief ich auf den Pacemaker für die 2:30 h auf und überholte das kleine Grüppchen, das sich um ihn geschart hatte.

Jubelnde Gruppe junger Männer am Straßenrand, Läufer breiten „fliegend“ die Arme zur Seite aus

Es gab auf der gesamten Strecke zwar nicht viele Zuschauer:innen, aber die einzelnen, die man sah, waren toll und feuerten Läuferinnen und Läufer mächtig an.

Viele, viele weggeworfene Pappbecher an einem Getränkestand

Etwas irritierend war, dass die Kilometerschilder aufgrund der Umleitung früher kamen als bei den vergangenen Läufen. Die Halbmarathonmarke tauchte dadurch kurz hinter dem Getränkestand „oben“ am Ende der Neuen Kantstraße auf, nicht wie sonst am Theodor-Heuss-Platz.

Läufer auf mehrspuriger Asphaltstraße am ICC mit Blick auf den Funkturm

Neue Kantstraße, Masurenallee – dieses Stück ist immer das anstrengendste, weil es sanft aber beharrlich „bergauf“ führt. So einige gingen hier, aber ich hatte beschlossen, mir jetzt etwas mehr Zeit zu gönnen, aber durchzulaufen. Mein Vorsatz, bei km 15 zum geplanten 6:20-Tempo zu wechseln, hatte sich irgendwie in Luft aufgelöst, aber immerhin hatte ich es geschafft, einen Hauch langsamer zu werden…

startblog-f-Läufer lächelt im Vorbeilaufen entspannt in Richtung des Fotografen

… und war dabei so entspannt wie selten auf den letzten Kilometern eines Laufs.

Fotografin hockt auf einer kleinen Verkehrsinsel und fokussiert die Kamera dem Läuferfeld entgegen

Nach der langen Reichsstraße bog ich in die Olympische Straße ein, sah das Stadion – und Klaus und Lisa! Noch ein kurzes „Fotoduell“ mit einer Fotografin und dann zog ich das Tempo an.

Auseinandergezogenes Feld der S25-Läufer*innen auf der Olympischen Brücke

Beflügelt vom Gedanken, gemeinsam mit den beiden ins Stadion einzulaufen, verringerte sich der Abstand immer schneller…

startblog-f-Läufer im blauen Shirt, im Hintergrund das Olympiastadion

… bis ich sie dann etwa bei km 23,5 eingeholt hatte. Überraschung! Die beiden freuten sich ebenso wie ich über das unerwartete Wiedersehen, …

startblog-f-Läufer am Stadion mit den Olympischen Ringen

… und zusammen machten wir uns an die letzten zwei spannenden Kilometer. Statt der sonstigen staubigen Piste links am Stadion vorbei, verlief der S25 in diesem Jahr durch den Olympiapark rechts herum.

Auf einem Asphaltweg durch ein Gittertor, dahinter Sportplätze

Wir passierten den Schenkendorff-Platz, auf dem sonst die Hertha-Profis trainieren…

Wieder ein Gittertor und Sportplätze im Hintergrund

… und auch das Amateurstadion, auf dem Herthas zweite Mannschaft Spiele austrägt.

Große Steinstatue am Eingang zur Tiefgarage

Jetzt hatten wir die Einfahrt zur Tiefgarage erreicht…

Läufer auf der Schräge hinunter zur Tiefgarage

… und liefen über die Rampe nach unten. Irgendwo sah ich die unauffällig platzierte Schwelle mit der Zeitmessung für die 25 Kilometer. Aber in diesem Jahr war eben bei 25 Kilometern noch nicht Schluss, alle liefen konzentriert weiter!

startblog-f-Läufer auf der absteigenden Rampe der Tiefgarage, die von roten und blauen Strahlern beleuchtet ist

Die Rampe führte ziemlich steil nach unten, was mir nochmal kräftigen Schwung gab.

Trommelgruppe in der Tiefgarage

Ich lief sogar ein paar Meter voraus, um Lisa und Klaus sowie die Trommelgruppe „in Ruhe“ (im Stehen, ohne Lauf-Verwackler) zu fotografieren und holte dann motiviert wieder auf.

Schwarze Silhouetten von Läufer:innen vor dem hellen Durchgang in das Stadion mit rotem Aufblas-Tor

Finale! Wir waren im Innenbereich angekommen…

Zieleinlauf auf der blauen Tartanbahn des Berliner Olympiastadions

… und liefen auf der blauen Tartanbahn die letzte Dreiviertel-Runde. Lisa zog mit letzter Kraft noch einmal das Tempo an und zu dritt liefen wir ins Ziel ein!

Helfer*innen mit gelben Warnwesten warten im Ziel mit den Medaillen

Nachdem wir unsere Medaillen bekommen hatten…

Läuferin und startblog-f-Läufer posieren mit umgehängten Medaillen nach dem Zieleinlauf im Stadion

… ließen wir uns noch von einem netten Läufer fotografieren…

Läufer*innen gehen die Treppe hinauf zum Marathon-Tor

… und trafen Anke, Josefine und Jakob, die kurz vorher angekommen waren und im Zielbereich auf uns gewartet hatten. Mit müden Beinen und kurzen Erzählungen zu den Erlebnissen des Rennens ging es nun die Treppe zum Marathontor hinauf.

Große Statue eines Pferdelenkers mit Pferd ragt über den Verpflegungszelten hervor

Das Wetter hatte sich zugezogen: Dichte dunkle Wolken hingen über dem Areal mit den Erfrischungsständen. Wir tankten die Energievorräte wieder auf…

Die Olympischen Ringe zwischen den beiden Türmen am Berliner Olympiastadion gegen einen dunkel wolkigen Himmel

… und machten uns auf den Heimweg. Tschüß, Olympiastadion, war wieder toll!

Und wie war das mit meinen beiden Laufzielen? Abgesehen von sehr schweren Beinen und den vereinzelten „Meldungen“ während des Laufs (linke Kniekehle, linkes Knie, linke Achillessehne), die aber schnell wieder verschwanden, habe ich den S25 gut überstanden – viel besser als erwartet. Laufziel 1: check! Meine Zielzeit über 25 km war 2:30:57. Deutlich schneller als ein Schnitt von 6:20 min/km aber doch zwischen 2:30 und 2:40 h. Laufziel 2: check! Das alles wirklich im Flow und entspannt – sofern ein 25-km-Wettkampf entspannt sein kann.

Pace-Grafik mit den einzelnen Kilometerzeiten beim S25

Über meine Pace-Grafik bin ich etwas erstaunt, denn meiner Meinung nach bin ich sehr viel gleichmäßiger gelaufen (Hallo, Kilometer 3?). Die Laufuhr hatte auch jeweils weit vor den Kilometerschildern gepiepst. Das Tolle an einem 6er-Schnitt ist ja, dass er sich so gut rechnen lässt (5er-Schnitt lässt sich noch besser rechnen, aber lassen wir das ;-) Ich habe also beim Lauf jeden Kilometer exakt auf Höhe des Schildes die vergangene Gesamtzeit auf der Uhr geprüft. Da gab es – gerade im Bereich zwischen km 5 und km 15 – so gut wie keine Abweichung vom 6er-Schnitt… Egal.

Karte mit der gelaufenen S25-Strecke 2023 mit der Umleitung am Kaiserdamm und dem geänderten Zieleinlauf

Hier noch einmal die geänderte Streckenführung des S25 Berlin 2023.

PS: Danke an Andreas V. für die Fotos und den Support bei km 15 und an meine Mitläufer:innen für den tollen gemeinsamen Lauftag.

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F-Klasse-Laufen, Laufevents

2 Kommentare zu “S25 Berlin – 25-km-Lauf am 14.05.2023”

  1. Andreas IV sagt:

    Hallo Andreas,
    was ein Bericht! Allen Teilnehmenden sende ich ein HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH – TOP LEISTUNG!!
    @Andreas I: das ist ja dann mal so richtig Motivation für das “Leipzig”-Abenteuer.
    Das Wichtigste ist aber der Spruch, den Du unterwegs gesehen hast. Der sollte immer das Motto sein „Wie langsam du auch läufst, du schlägst alle, die zu Hause bleiben.“
    Gruß
    Andreas IV

  2. Andreas sagt:

    Danke, den Spruch werde ich mir auch merken – und vielleicht mal auf ein Laufshirt drucken lassen;-)

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