Eine Woche nach unserem ersten Wettkampf des Jahres 2016 im Britzer Garten standen Klaus und ich am Sonntag schon wieder an der Startlinie: 12,5 km Crosslauf Rund um die Kaulsdorfer Seen! …
Trotz langer Anreise und leichtem aber stetigem Regen bei 4 Grad waren wir guter Stimmung und gespannt auf das neue Lauf-„Abenteuer“.
Von den Umkleidekabinen am Sportplatz wurde gemeinsam das kurze Stück um die Ecke zum Start gelaufen, was schon mal sehr sympathisch familiär wirkte.
Im kleinen Starterfeld fielen uns gleich die „Shisha Runners“ in ihren gelb-schwarzen Shirts auf, offensichtlich ebenso wie die ebenfalls am Start stehenden „LT Welcome Runners“ ein Lauftreff für Flüchtlinge. Eine sehr gute Idee, gemeinsam Sport zu treiben!
Mit dem Startschuss setzten sich knapp 100 Teilnehmer (laut Ergebnisliste 45 über die 6-km-Distanz und 56 über 12,5 km) in Bewegung.
Am Vortag war ich nach 1,5 Stunden Badminton und dem Ausräumen unseres Kellers noch gemeinsam mit Klaus 17 km gelaufen. Definitiv kein gutes Vortagsprogramm für Bestzeiten ;-)
Außerdem war die Strecke nicht zu unterschätzen: Holprige Wiesen, aufgeweichte Wege, kurze Aufs und Abs auf den Uferwegen und auch so manche mit großen Baumwurzeln durchsetzte Passage – ein Crosslauf eben!
Entsprechend zurückhaltend wollte ich auch laufen. Und nachdem der Start mal wieder etwas schneller als gedacht verlaufen war, pendelte ich mich bei einem Tempo von 5:10 min/km ein. Den Blick auf den See konnte ich aber trotzdem nicht richtig genießen, da man sich auf diesem Abschnitt wieder stärker auf die Füße konzentrieren musste.
Schließlich wollten wir nicht den kleinen Hang hinunter zum See purzeln.
Das gemeinste Stück der Strecke waren die etwa 100 Meter über den Strand. Da wurden die Beine plötzlich richtig schwer…
Und wir waren ja noch auf der ersten Runde, mussten da also noch einmal durch!
Den anschließenden kleinen Anstieg spürte man nach dem anstrengenden Sandlaufen umso stärker in den Beinen.
Klaus lief seit Kilometer 4 munter voraus. So langsam wurde es Zeit, dass wir uns trennten, denn mir steckte das Samstagsprogramm doch sehr in den Knochen und ich musste mit meinen Kräften haushalten
Nun ging es mehrere kleine Hügel hintereinander rauf und runter. Nicht so einfach, zumal der schmale Pfad auch noch matschig-rutschig war, so dass beim Anstieg etwas der Halt fehlte.
Auf dem nächsten Stück mit zahlreichen Baumwurzeln kam Klaus dem vor ihm laufenden Läufer im weißen Shirt immer näher. Zumindest soweit ich es von weitem beurteilen konnte ;-)
Hier stand auch ein einsamer Unterstützer mit lauter Tröte, sehr gut!
Kurze Zeit später – wir waren jetzt auf der zweiten Runde – war Klaus an dem Läufer im weißen Shirt und auch an dem vor ihm laufenden Shisha Runner vorbei, und auch ich kam immer näher an die beiden heran. Ich war mir sicher, dass ich sie mit ein wenig Geduld und leicht erhöhtem Tempo noch einholen würde. Es dauerte ein wenig, aber irgendwann bei Kilometer 7-8 war ich auch ich dann an ihnen vorbei.
Ab da wurde es ein sehr einsames Rennen für mich, denn Klaus war weit voraus und hinter mir kam nun auch nichts mehr. Ich versuchte das Tempo gleich bleibend hoch zu halten, musste aber doch bald wieder Zugeständnisse an meine schweren Beine machen.
Etwa drei Kilometer vor dem Ziel war dann vor mir nur noch ein weiterer Shisha Runner zu sehen. Zwischenzeitlich kam ich auch bis auf 25 Meter an ihn heran, aber auf dem letzten Kilometer zog er noch einmal richtig an, da war dann nichts mehr zu holen.
Nach 1:03:25 h lief ich in das kleinste Ziel ein, dass ich je laufend erreicht habe. Ein winziges Zieltor auf einem schmalen Weg, betreut von ein paar netten Leuten unter Regenschirmen.
Bei den Umkleiden gab es dann noch Tee und Wasser. Mehr braucht es eigentlich nicht für eine familiäre, kleine Laufveranstaltung!
Danke von dieser Stelle aus noch einmal an die Veranstalter und Unterstützer, die teilweise ein bis zwei Stunden im Regen an der Strecke standen, toller Einsatz!
Der Blick auf die Pace-Grafik zeigt, dass ich anfangs (angesichts meines Vortagsprogramms) etwas zu ambitioniert gestartet, aber dann relativ gleichmäßig durchgelaufen bin, so dass es am Ende zwei nahezu identisch schnelle Hälften wurden. Am Schluss hat mich wohl angesichts des Spurts des Vordermanns etwas die Lust verlassen, noch einmal durchzuziehen ;-)
Ein wirklich hübscher kleiner Lauf, der besseres Wetter verdient gehabt hätte und eine Strandpassage habe ich bisher auch noch nicht erlebt. Ich habe übrigens auch meine Vorliebe fürs Crosslaufen entdeckt, wenn es nicht zu matschig ist …
@Ingo
Ja, besseres Wetter wäre schon schön gewesen. Aber gehört zu einem „richtigen“ Crosslauf nicht gerade Schmuddelwetter und Matsch?
für mich nicht ;-))
Danke für den netten Bericht!
@Gudrun
Habe gerade die vielen schönen Fotos auf eurer Website gesehen. War wirklich nett bei euch, macht weiter so, eine schöne Veranstaltung!