Gestern stand der letzte richtig lange Lauf der Marathonvorbereitung auf dem Plan, und leider musste Andreas V., mit dem ich nahezu alle Einheiten dieses Trainingsplans gemeinsam gelaufen bin, kurzfristig absagen, so dass ich alleine in aller Frühe zum Finale über 34 Kilometer aufbrechen musste…
Offensichtlich fehlte der korrigierende Trainingspartner, denn ich stellte bereits nach wenigen Kilometern fest, dass ich schneller als geplant unterwegs war. Vielleicht wollte ich aber auch nur schneller der „Einsamkeit des Langstreckenläufers“ entkommen. Auf jeden Fall wurde ich mit der Zeit immer schneller. Um mich herum lag dichter Nebel über der Landschaft und ich lief zeitweise wie im Tunnel. Dieses Tempo war nicht geplant, aber was geplant war, war eine Endbeschleunigung von 5:10 min/km auf den letzten 8 Kilometern. Nur, was sollte das geben, wenn ich bereits nach 10 Kilometern mit 5:30 min/km lief?
Na gut, dann wird das eben ein furioser Crescendo-Lauf, dachte ich mir – aber das Ende wird auf jeden Fall hart… oder ein vollkommenes Desaster!
Passenderweise kam ich gerade bei Kilometer 25, der der Beginn der Endbeschleunigung sein sollte, an der Bülow-Pyramide in Großbeeren vorbei. Und was soll der General damals gerufen haben? „Unsere Knochen sollen vor Berlin bleichen, nicht rückwärts!“ Na, super, tolles Motto für meine letzten schnellen Kilometer ;-)
Irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft, noch einmal ein Stückchen schneller zu werden, aber für die allerletzten Kilometer verbrauchte ich wirklich auch die letzten Fünkchen Energie. Beim Austraben auf den letzten 1,5 Kilometern musste ich mich wirklich überwinden, das Ganze noch halbwegs aufrecht durchzuziehen.
Aber dann war es geschafft! 34,5 km, Crescendo, immer schneller werdend: 3 km in 6:00 min/km, 10 km in 5:35 min/km, 12 km in 5:20 min/km und 8 km in 5:05 min/km mit abschließenden 1,5 km in 5:45 min/km.
Ich habe keine Ahnung, wie ich beim Marathon Ähnliches – aber dann mit weiteren 8 „Bonus-Kilometern“ – leisten soll*, aber jetzt freue ich mich erst einmal auf den Abschluss der härtesten Trainingswoche meiner Marathonvorbereitung und aufs Tapering!
*Fachleute verweisen darauf, dass man solch einen Lauf aus dem vollen Training heraus läuft – ich hatte Donnerstag Intervalle über 4 x 3.000 m, Freitag 8 ruhige km und Samstag einen 16 km Tempodauerlauf – während man am Marathon-Tag ja ausgeruht (Tapering!) am Start stünde und das Wettkampf-Adrenalin hinzukäme. Steffnys Worte in Gottes Ohr! Wollen wir mal hoffen, dass es sich genau so verhält ;-)
Die Pyramide kenne ich doch! Den Nebel auch. Letzteres auch am Wochenende gesehen und die Pyramide dieses Jahr ebenfalls entdeckt. Also warst du auf der anderen Seite der Landstraße unterwegs. :)
Also ein super Lauf, das ist ja irre. Ich halte dir ganz ganz fest die Daumen für den Marathon! Musste echt schmunzeln bei deinem *
PS. nächstes Mal melde dich doch einfach. Ich war ja am WE total unmotiviert. Meine Yogarunde hat mich irgendwie fertig gemacht und ich konnte mich ja kaum aufraffen für mehr…
@Din
Wäre schön, wenn es mal wieder mit einem gemeinsamen Lauf klappen könnte! Du hast deine sehr gute Saison ja schon hinter dir und darfst wirklich auch mal unmotiviert sein. Auf diesen Zustand nach dem FfM-Marathon freue ich mich auch schon ;-)