Die vergangene Woche war laut meinem Trainingsplan eine Regenerationswoche und so stand abschließend am gestrigen Sonntag ein langer Lauf über „nur“ 25 Kilometer auf dem Programm. Gemeinsam mit Monika, Sabine und Hund Pelle wurde die bekannte Großbeeren-Runde um ein bisher unbekanntes Teilstück verändert…
Der Anfang verlief wie gewohnt: Auf dem Mauerweg ging es im Berliner Süden unter blauem Himmel – erstaunlich nach der verregneten Woche – bis nach Mahlow.
Dort die kleine Steigung hinauf und dann, statt links nach Diedersdorf abzubiegen, liefen wir geradeaus weiter.
Mehr als 1,5 Kilometer liefen wir nun entlang eines riesigen Weizenfeldes auf die Birkholzer Straße zu, Pelle immer munter dabei.
Statt wie sonst auf unserer „Kleinbeeren“-Runde nach rechts abzubiegen, liefen wir auf dem neuen Radweg nach links in Richtung Diedersdorf, vorbei am Spargelgut und einer Pferdepension (mit „Pferdemist zum Abholen“).
Das Lauftempo war einem langen Lauf entsprechend ruhig und so kamen wir nach nicht einmal 12 km entspannt am kleinen Kreisverkehr von Diedersdorf an.
An einem Baum wurde, wie an vielen Stellen in Brandenburg, vor dem Eichenprozessionsspinner gewarnt. Und während ich mal wieder zum Fotografieren stehenblieb, setzte sich unsere Prozession bereits weiter fort.
Bisher waren die einzelnen Teilstücke der Strecke bekannt gewesen, wenn sie auch zum Teil in Gegenrichtung gelaufen wurden. Aber jetzt standen wir kurz davor, neues Laufland zu entdecken: An einer großen Baumreihe ging es rechts ab in den Buschweg.
Das hörte sich zwar spannend nach Dschungel und Abenteuer an, war aber letztendlich nur ein breiter Wirtschaftsweg, der uns auf Kleinbeeren zuführte.
Während Frauen und Hund vorausliefen, musste ich mal wieder für ein Foto stehenbleiben. Ich fragte mich, wozu wohl diese Gegenstände – schmaler Betonpfeiler, Eisenrohr-Verbindungsstück und schmaler Betonring (im Gras, auf dem Foto kaum zu sehen) – gedacht waren. Alle paar dutzend Meter liefen wir an ihnen vorbei und ich hatte keinerlei Idee, um was es sich dabei wohl handeln könnte.
Weniger rätselhaft, dafür aber schon verblüffend, war ein Haufen mit unzähligen Schnapsfläschchen und Zigarettenkippen am Wegesrand. Die entsorgte Hinterlassenschaft einer langen Nacht? Kurz darauf passierten wir das Ortsschild von Kleinbeeren (siehe Foto ganz oben).
Außer einem Haufen Gänse war niemand zu sehen, das Dörfchen schlief wohl noch.
Etwas versteckt abseits der Straße lag die kleine Kirche mit einem 1.-Weltkrieg-Denkmal.
Wie so oft auf meinen Läufen entwickelte sich das Fotohandy zu einem „Trainingsgerät“, denn mit jedem Fotohalt verlor ich natürlich den Anschluss an die weiter laufende „Spitzengruppe“ und musste danach wieder eine kleine Einheit im Marathon-Renntempo einlegen, um Frauen und Hund einzuholen.
Der ebenfalls bisher unbekannte Weg entlang der Straße zwischen Kleinbeeren und Großbeeren war ganz angenehm zu laufen, denn neben der Straße gab es einen durch viel Grünzeug abgeschirmten Fußweg.
Kurz darauf hatten wir dann wieder vertrautes Terrain unter den Laufschuhen, denn hundert Meter hinter dem Großbeeren-Ortsschild verlief schon die „Berliner Straße“, die über mehr als 5 Kilometer zum Berliner Stadtrand führt.
Zähne zusammenbeißen – wie hier auf einem Graffiti in Großbeeren – war aber heute nicht nötig, denn die restlichen 9,5 Kilometer schafften wir noch recht locker ;-)