Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

„Gott“ Steffny und die 10 Gebote

Veröffentlicht am 22.10.2008 | 3 Kommentare

Die 10 Gebote - Die Übergabe (Detail aus einer Bibel-Illustration von Julius Schnorr von Carolsfeld)

Neulich bin ich über den Artikel „Die 10 Gebote des Laufens“ von Manfred Steffny im Laufmagazin Spiridon gestolpert. Die meisten Gebote finde ich ja richtig und gut, dennoch kann ich mir einige Kommentare nicht verkneifen…

Der Autor der 10 Gebote des Laufens, Manfred Steffny, ist einer von Deutschlands „Laufpäpsten“ (die 10 Gebote kamen ja, soweit ich weiß, ursprünglich von einer noch etwas höheren Instanz), der allein dadurch bei mir einen Stein im Brett hat, dass mir sein Buch „Perfektes Lauftraining“ den Start ins Läuferleben ebnete.

Aber jetzt an die Inhalte, die ich hier kurz kommentieren möchte (der Spiridon-Artikel enthält zu jedem Gebot noch erläuternde Sätze, die ihr auf jeden Fall lesen solltet):

Steffnys 10 Gebote des Laufens

  1. Du sollst dich beim Training ausreichend auf- und abwärmen!
    Kann ich voll unterstreichen, dem ist nichts hinzuzufügen
  2. Du sollst deine Ausdauer verbessern!
    Richtig, wenn meiner Meinung nach auch kein Muss (Spiridon richtet sich an eher ambitionierte Läufer, da ist der Imperativ wohl angemessen)
  3. Du sollst dein Körpergewicht regulieren!
    Wenn man nicht gerade ein sehr ehrgeiziger Wettkampf-Läufer ist, dann geht dieses Gebot etwas zu weit. Meine Erfahrung ist, dass sich das Gewicht durch regelmäßiges Laufen sehr gut alleine reguliert.
  4. Du sollst Verletzungen vermeiden!
    Ein Selbstgänger. Die Erläuterungen zu diesem Gebot sind genau richtig und die wichtigsten Sätze des gesamten Steffny-Artikels.
  5. Du sollst dich gesund ernähren und kleiden!
    Natürlich nicht unwichtig dieses Gebot, zumal wenn man vor das „kleiden“ das fehlende Wörtchen „richtig“ setzt („gesund kleiden“ erscheint mir doch etwas merkwürdig). Ich persönlich tendiere dazu, die richtige Laufkleidung als sehr wichtig einzuordnen und die betont gesunde Ernährung doch eher auf die letzte Woche vor dem Wettkampf zu beschränken, aber das muss jeder selber wissen.
  6. Du sollst deine Tempohärte verbessern!
    Wieder ein eher Spiridon-typisches Gebot. Gut, ich arbeite dran, aber ein Muss ist das nicht.
  7. Du sollst deine Schnelligkeit verbessern!
    siehe Gebot 6
  8. Du sollst dich ausreichend erholen!
    Nach den beiden vorhergehenden Geboten wieder ein Gebot für alle. Wichtig! Merken! Beherzigen!
  9. Du sollst deine Wettkämpfe sorgfältig planen!
    Als bekennender Theoretiker und „Planer vor dem Herrn“ muss man mir das nicht erst auf die Gebotstafel schreiben. Für eher bauchgesteuerte Läufer: kann nicht schaden, vor allem, wenn man mal wieder besser laufen möchte als im vorigen Jahr…
  10. Du sollst vielseitig sein!
    Das einzige Steffny-Gebot, das ohne „Todsünde“ auskommt. Scheint dem Autor selber geschwant zu haben, dass dieser Läufer-Imperativ eher in die Rubrik „Ja, ja, wenn du meinst…(aber nicht heute!)“ gehört.

So, und wenn wir das Ganze jetzt einmal aussieben, die meiner Meinung nach überflüssigen Gebote weglassen und einige mir wichtige fehlende Gebote hinzufügen, dann erhalten wir:

Die 10 Gebote des Laufens von startblog-f

  1. Du sollst dich beim Training ausreichend auf- und abwärmen!
  2. Du sollst das Laufen genießen und keinen übertriebenen Ehrgeiz entwickeln!
  3. Du sollst auch mal ohne Stoppuhr laufen!
  4. Du sollst Verletzungen vermeiden!
  5. Du sollst dich (möglichst) gesund ernähren und richtig kleiden!
  6. Du sollst dich glücklich schätzen, Lauffreunde zu haben!
  7. Du sollst es nicht voraussetzen, dass deine Familie genauso laufbegeistert ist wie du!
  8. Du sollst dich ausreichend erholen!
  9. Du sollst deine Wettkämpfe sorgfältig planen!
  10. Du sollst im Wettkampf keine neuen Schuhe, Getränke, Gels, etc. ausprobieren!

Das ist natürlich eine recht spontane Liste, die sich aber vielleicht im Laufe der Zeit noch verbessern lässt. Schreibt mir mal, was für euch zu den wichtigsten Geboten des Laufens gehört!

Die 10 Gebote - das Ende (Detail aus einer Bibel-Illustration von Julius Schnorr von Carolsfeld)

Kategorien

F wie Fundstücke, F-Klasse-Laufen, Lauftraining

3 Kommentare zu “„Gott“ Steffny und die 10 Gebote”

  1. Hannes sagt:

    Du hast recht, die von Steffny genannten Gebote richten sich eher an ambitionierte Läufer. Bei Freizeitläufern steht eher der Spaß im Vordergrund und genaues Training für Schnelligkeit / Ausdauer / Tempohärte.

    Deine hinzugefügten Gebote gefallen mir ebenfalls. Das letzte ist wichtig.
    Mir fiele noch ein:
    X.) Du sollst Spaß beim Training haben.
    X.) Du sollst nicht jedes Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren. (Obst und Gemüse ist super)

  2. Gerd sagt:

    An erster Stelle gehört definitiv:
    Du sollst deinen Spaß am Laufen haben!

  3. webmaster@startblog-f.de sagt:

    Den Spaß habe ich ja im „2. Gebot“ mit drin. Ich finde es OK, wenn man etwas Ehrgeiz entwickelt und auch mal an die eigenen Grenzen geht. Man sollte sich aber immer mal wieder klar machen, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt, als den nächsten Wettkampf (oder die nächste Trainingsrunde) wieder ein paar Sekunden/Minuten schneller zu sein als zuvor…

    Den Hinweis zu den Nahrungsergänzungsmitteln finde ich gut, der gehört – wie so vieles bei Freizeitläufern – unter die Rubrik „Man kann es auch übertreiben“…

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