Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

20. Mercedes-Halbmarathon in Tegel am 02.09.2018

Veröffentlicht am 10.09.2018 | 8 Kommentare

Läufer vor dem Tegel-Halbmarathon

An keinem Laufevent habe ich öfter teilgenommen: Am vergangenen Sonntag war ich bereits zum 12. Mal beim Halbmarathon in Tegel am Start. Und wie immer begann es mit einem Läufer-Foto vor einem schnellen Auto…

Halbmarathon-Läufer und 10-km-Läufer in Tegel

Monika, Klaus, Eyyüp und ich waren zusammen angereist und trafen überraschend nach dem Umziehen noch auf Hartmut, Oliver, Andreas IV., Thomas und Sven. Halb Marienfelde war also am anderen Ende der Stadt am Start.

Läufer vor dem Start des Tegel-Halbmarathon 2018

Nach einem Kilometer allein

Kurz vor 9 Uhr ging es direkt in den Startblock und dann auch schon gleich auf die Strecke. Eigentlich wollten Eyyüp, Klaus und ich ja – soweit möglich – das erste Stück zusammen laufen.

Halbmarathon-Läufer auf der Brücke

Aber Eyyüp preschte gleich energisch voraus, und Klaus schien mein Tempo von 5 Minuten pro Kilometer dann doch etwas zu gewagt für seine derzeitige Form. So lief ich denn mein Rennen allein.

Läufer am Tegeler See

Aufgrund der letzten Wochen mit Urlaub (wenig laufen, viel essen = fast 3 kg mehr auf den Rippen!) und dem Laufbloggercamp direkt vor dem Halbmarathon (mit einem kleinen Läufchen mit so einigen Höhenmetern, die doch Spuren in meinen Waden hinterlassen hatten) war mir schon von Anfang an klar, dass ich meine Zielzeit von 1:45h sehr wahrscheinlich nicht erreichen würde.

In Würde ankommen

Aber ich wollte mindestens bis zur Hälfte den 5er-Schnitt durchhalten. Als ich dann nach 10 Kilometern den Zielbereich durchlief um zur zweiten Runde plus Pendelstrecke zu starten, war ich genau im Soll und nahm mir vor, noch 2-3 Kilometer im 5er-Schnitt dranhängen. Nach 12 Kilometern gab mir mein Körper aber zu verstehen, dass es nun wirklich Zeit war, etwas das Tempo herauszunehmen. Klaus hatte als Ziel für den heutigen Tag ausgegeben „in Würde im Ziel anzukommen“. Ein sehr schönes Motto, und so reduzierte ich für die folgenden Kilometer auf etwa 5:10 min/km.

Läufer beim Tegel-Halbmarathon

Das Rennen als solches verlief relativ ereignislos. Als „alter Hase“ kannte ich ja die Strecke auswendig, und um mich herum passierte auch nicht so viel. Durch die Temporeduzierung waren zwar einige Läufer an mir vorbeigezogen, aber bald war ich wieder in einer weit auseinander gezogenen „Läufer-Perlenschnur“, bei der sich in der Reihenfolge so gut wie nichts änderte. Bei der Wende am Rathaus entdeckte ich Eyyüp, der anscheinend doch nicht so einen riesigen Vorsprung hatte wie gedacht, vielleicht 150-200 Meter. Ich rief laut hinüber und wir grüßten uns lächelnd.

Flottes Finale im Plauderton

Vor mir war für viele Kilometer ein Läufer im blauen Shirt des VfL Tegel gelaufen, und irgendwann bemerkte ich, dass der Abstand so langsam dahinschmolz und ich anscheinend aufholte. Etwa bei Kilometer 19 war ich dann auf gleicher Höhe, und merkte, dass er dadurch motiviert wurde, sein Tempo zu forcieren, um gleichauf zu bleiben. Mir war das sehr recht und wir kamen ins Gespräch.

Als Mitglied des VfL Tegel war er auch in die Organisation des Laufs einbezogen und erzählte von den Schwierigkeiten, den Lauf jedes Jahr auf die Beine zu stellen. Gerade die immer neuen Auflagen „von oben“ machten es zunehmend schwer. Eigentlich ein Unding, wie ich fand. Die Politik sollte im Gegenteil alles daran setzen, solch ein soziales Event zu fördern, bei dem so viele unterschiedliche Menschen friedlich gemeinsam Sport treiben und Spaß haben.

Durch das angeregte Plaudern zogen wir das Lauftempo unwillkürlich an, so dass die letzten zwei Kilometer glatt wieder im 5er-Schnitt durchgingen. Und obwohl er mich auf dem letzten Kilometer eigentlich vorausschicken wollte, weil ich angeblich noch frischer sei als er (was ich verneinte), setzte er sogar noch auf der Zielgeraden zu einem Schlussspurt an. Da konnte ich natürlich nicht anders und musste mithalten…

Im Ziel

startblog-f-Läufer im Ziel des Halbmarathons in Tegel, 2018

Mit 1:46:44 lief ich ins Ziel, wo ich erst Eyyüp und kurz darauf auch Klaus traf.

Zufriedene Läufer mit Medaillen im Ziel

Hartmut war natürlich schon lange fertig, und so plauderten wir noch ein bisschen bei Zitronentee und Bananen und warteten auf Monika…

Läuferin im Ziel des Tegel-Halbmarathons 2018

… die kurz darauf ebenfalls im Ziel eintraf.

Läufer M80 im Ziel

Alle waren zufrieden mit ihrer jeweiligen Zielzeit – und „in Würde“ angekommen – und so genossen wir noch etwas die Atmosphäre im Zielbereich dieses schönen familiären Laufs. Als wir längst umgezogen waren und zum Auto zurückspazierten, bekamen wir noch mit, wie der erste Läufer M80 ins Ziel kam. Wow, mit 80 Jahren noch einen Halbmarathon zu laufen, eine tolle Leistung!

PS: Ein großer Dank an die Organisatoren des Mercedes-Halbmarathon in Tegel, die diesen Lauf nun schon zum 20. Mal auf die Beine gestellt haben, und ein Appell an die Politik, solche Events nach Kräften zu unterstützen!

Kategorien

F-Klasse-Laufen, Laufevents

8 Kommentare zu “20. Mercedes-Halbmarathon in Tegel am 02.09.2018”

  1. Thomas sagt:

    Hi Andreas, schön, dass Du so zeitnah von dem Lauf berichtest. Ich hatte mich schon gefragt wie es für Dich wohl gelaufen ist. Die Zielzeit ist doch ganz schön nah am erhofften Ergebnis. Und geschont hast Du Dich ja offensichtlich auch nicht. ;) Obwohl… plaudern bei Kilometer 19? Da müssen noch Reserven gewesen sein. ;)

    Gruss
    Thomas

  2. Andreas sagt:

    Hallo Thomas,
    bei mir geht viel über den Kopf: Wenn der sagt „spare deine Kräfte, du willst ja nicht im Ziel umkippen“, dann werde ich langsamer. Lenke ich ihn durch Plaudern ab, dann ist oft noch etwas mehr möglich ;-)

  3. Holger Stuckwisch sagt:

    Hallo Andreas,

    vielen Dank für den schönen Bericht von “unserem” Mercedes-Benz-Halbmarathon und natürlich auch fürs “Ziehen”. Ohne Dich hätte ich nicht einen 5-min-Schnitt auf den letzten beiden Kilometern und ein Zeit von unter 1:47h (genau 1:46:59h) geschafft.

    Herzliche Grüße und allzeit guten Lauf
    Holger (der Läufer in Blau vom VfL Tegel)

    PS: Wenn Du einverstanden bist, würde ich Deinen Bericht gerne auf der Veranstalter-Homepage veröffentlichen lassen.

  4. Andreas sagt:

    Hallo Holger,
    das Komische ist: Ohne dich wäre ich zuletzt auch nicht mehr so schnell gelaufen ;-) Also danke noch mal für die nette Begleitung, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, gemeinsam zu finishen.

    Gerne könnt ihr den Bericht veröffentlichen. Dass hier auf startblog-f noch 8 weitere Berichte über vergangenene Tegel-Halbmarathons mit vielen Fotos stehen, weißt du? Einfach oben im Suchfeld „Mercedes-Halbmarathon“ eingeben…

  5. Martin sagt:

    Wenn das Plaudern ein gehecheltes Aneinandereihen von Wörtern war, lasse ich das mal durchgehen. Wenn nicht – schäm dich, da geht mehr! ^^ ;)

  6. Andreas sagt:

    Martin, da wäre wahrscheinlich schon mehr gegangen – so stark war das Hecheln nicht – aber mein Kopf hat gesagt: „Lass gut sein, das interessiert kein Schwein, ob du 1:45:50 oder 1:47:10 läufst!“

  7. Martin sagt:

    Stimmt. Zeiten sind eh nur für’s Ego gut. Zumindest bei uns Freizeitläufern.

  8. Andreas sagt:

    Und das Ego wird mit zunehmendem Alter – vernünftigerweise – kleiner ;-)

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