Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

16. Mercedes-Halbmarathon am 31.08.2014

Veröffentlicht am 01.09.2014 | 6 Kommentare

Läufer vor teurem Auto mit aufschrift Glückwunsch, Jungs

Gestern war es mal wieder soweit: Wir standen am Start unseres traditionellen Tegel-Halbmarathons, ich sogar schon zum 9. Mal! Und natürlich begann die Veranstaltung für uns wie immer mit einem Foto von uns neben einem der edlen Autos. „Glückwunsch, Jungs!“ – na, das passte ja hoffentlich auch für den Ausgang des Halbmarathons…

Läufer-Feld vor dem Start des Tegle-Halbmarathon 2014

Kurz darauf stand ich schon mit Monika, Klaus und Andreas V. im Startbereich – Hartmut und Oliver waren ebenfalls vor Ort, die beiden starten aber ohnehin in einer anderen Liga und waren deshalb nach der ersten Begrüßung nicht mehr zu sehen.

Läufer beim Tegel-Halbmarathon

Andreas V. und Klaus, der es mit seiner angeschlagenen Wade vorsichtig angehen wollte, liefen gemeinsam. Ich lief alleine etwas vorweg und Monika alleine etwas weiter hinten.

Ich hatte keine Ahnung, wie schnell ich laufen wollte-sollte-konnte. Eigentlich so schnell wie in den vergangenen Jahren, also um die 1:40-1:43h. Allerdings hatten zwei Wochen Urlaub, eine Grillparty am Freitag, ein langes Frühstück mit Gästen und eine Geburtstagsfeier am Samstag deutliche Spuren hinterlassen: Ich hatte fast mein Wintergewicht! Es würde also ein „schwerer“ Lauf werden…

Läufer auf Pendelstrecke vom Rathaus

Das Wetter war mit knapp 16 Grad ideal. Nach Regenfällen am Morgen war es zwar feucht, aber vom Start weg kam erst einmal nichts von oben. Auf dem dritten Kilometer kamen mir an der Pendelstrecke vom Rathaus Reinickendorf Klaus und Andreas V. entgegen und begrüßten mich mit lauten „Trainer! Trainer!“-Rufen. Schnell weiter, damit keiner merkt, dass ich gemeint war ;-)

Läufer des Tegel-Halbmarathon bei km 4

Ich hatte mich inzwischen bei einem, wie ich meinte, flotten Tempo eingepegelt, musste aber mit Blick auf die Laufuhr feststellen, dass ich „nur“ eine Pace von etwas über 4:50 min/km lief. Meine Herzfrequenz lag dabei allerdings schon bei etwa 145. Das ist bei mir die anaerobe Schwelle, und darüber wollte ich eigentlich heute nicht gehen. Nun gut, dann würde es heute wohl nicht so schnell wie im letzten Jahr werden.

Vor mir entdeckte ich eine Läuferin mit zwei Zöpfen, an die ich mich noch von den vergangenen Tegel-Halbmarathons erinnern konnte. Gemeinsam mit ihrer Freundin war sie schon mehrfach in den vergangenen Jahren kilometerlang knapp vor mir gelaufen, und meist waren die beiden auch vor mir ins Ziel gekommen.

Halbmarathon-Läufer in Tegel

Ich sprach sie (wie ich später erfuhr, heißt sie Katharina) darauf an, und sie meinte, sie wolle heute nicht so schnell, der aktuelle Schnitt von knapp unter 5 Minuten würde ihr reichen. Aber ihre Freundin würde weiter vorne um die Meisterschaft mitlaufen. Eine Zeit lang liefen wir gemeinsam und plauderten, aber dann lief ich doch voraus, weil mir eine 5er-Pace zu langsam schien.

Tegel-Halbmarathon-Läufer kurz nach km 10

Bereits vor diesem Treffen war ich einige Kilometer neben einer rothaarigen Frau gelaufen, die exakt mein Tempo lief. Sie war immer noch da und wir liefen wortlos auch die nächsten Kilometer sehr konzentriert und sehr gleichmäßig nebeneinander. Erst auf der zweiten Runde, etwa bei Kilometer 13, muss ich sie beim Rathaus-Getränkestand hinter mir „verloren“ haben.

Zweiter Durchlauf der Schnecke (km 16)

Erstaunt stellte ich fest, dass mein Tempo ganz leicht auf 4:55-5:00 min/km gesunken war. Ich lief eigentlich recht locker und entspannt, hatte aber irgendwie keine Lust und Ambitionen, noch einmal das Tempo zu forcieren. Die erneute Steigung an der „Schnecke“ war aber kein Problem.

Halbmarathon-Läufer in Alt-Tegel

Auf Kilometer 17 entdeckte ich dann plötzlich im Läuferpulk dreißig Meter vor mir die Freundin von Katharina, und bis zum Getränkestand am Anfang von Alt-Tegel hatte ich zu ihr aufgeschlossen. Jetzt begann es auch zu regnen. Nicht heftig, aber stark genug, dass meine Brille in kürzester Zeit keinen guten Durchblick mehr bot. Auf meine Cap hatte ich aber dummerweise im letzten Moment vor dem Start verzichtet…

Zieleinlauf beim Tegel-Halbmarathon 2014

So war ich dann auf den letzten drei Kilometern damit beschäftigt, alle paar hundert Meter die Brillengläser am nassen Laufshirt freizuwischen. Immerhin konnte ich noch ein wenig Endbeschleunigung entwickeln und lief nun im Regen auf das Ziel zu.

Mit 1:43:16h war ich fast drei Minuten langsamer als im letzten Jahr, aber angesichts der Völlerei der letzten Tage und des Rennverlaufs war ich dann doch halbwegs zufrieden.

Zieleinlauf Halbmarathon Tegel

Während ich im Nieselregen ein Dutzend Meter hinter der Ziellinie stand und auf Andreas V. und Klaus wartete, sah ich Katharina ins Ziel kommen…

Helferin mit Medaillen

… und lobte die wie immer freundlichen Helfer, die mit den Armen voller Medaillen hier im Regen standen und auf die nassen Läuferinnen und Läufer warteten.

Läufer bekommt Medaille im Ziel des Tegel-Halbmarathon

Da kamen „meine“ Läufer ins Ziel! Klaus’ Wade hatte durchgehalten – auch dank Andreas V., der Klaus hin und wieder hatte etwas bremsen müssen.

Drei Läufer im Ziel des Tegel-Halbmarathon 2014

Same procedure as every year! Unser Gruppenfoto im Ziel gehört zum Tegel-Halbmarathon wie das Gruppenfoto mit Nobelauto vor dem Start.

Entspannte Läufer im Ziel

Im Ziel lernte ich endlich auch Stocki kennen, einen Kollegen von Andreas II., der sich ebenso wie Klaus auf den Berlin-Marathon vorbereitet.

Laufbloggerin nach Zieleinlauf beim Tegel-Halbmarathon

Während wir so dastanden und auf Monika warteten, sah ich, wie Laufbloggerin Judith ins Ziel gelaufen kam. Auch sie will beim Berlin-Marathon starten und wird dafür von Laufblogger und Laufcoach Heiko mit Trainingsplänen und Tipps versorgt.

Die letzten Meter zum Ziel

Endlich kam auch Monika ins Ziel. Aufgrund ihrer krankheitsbedingten langen Trainingspause hatte sie auf der Strecke ziemlich kämpfen müssen und war daher deutlich hinter ihren sonstigen Zeiten geblieben.

Läufer-Gruppenbild im Ziel

Zum Schluss traf Klaus auch noch Peter, einen Läufer, den er beim letzten Scharmützelseelauf kennen gelernt hatte. Zufälle gibt’s!

Grafik mit Kilometer-Geschwindigkeiten beim Tegel-Halbmarathon 2014

Auf dem Heimweg waren wir alle mehr oder weniger zufrieden („Glückwunsch, Jungs!“ – das Auto-Orakel von vor dem Start, empfanden wir auf jeden Fall als übertrieben). Es war zwar nicht der beste Lauftag gewesen – wir waren alle schon deutlich schneller – aber auch solche Tage muss es mal geben. Klaus, Andreas V. und ich waren auf jeden Fall im Soll, was unsere Marathonvorbereitung angeht. Also: „Vorbereitungs-Halbmarathon“ abgehakt und weiter trainiert!

PS: Erstaunlicherweise hörte sich das Fazit bei Stocki, Judith und Peter fast ebenso an! Und noch erstaunlicher: Mit einer Zeit, die fast drei Minuten langsamer als im Vorjahr war, lag ich in diesem Jahr 13 Plätze weiter vorn (AK 10 Plätze).

Kategorien

F-Klasse-Laufen, Laufevents

6 Kommentare zu “16. Mercedes-Halbmarathon am 31.08.2014”

  1. Hanna sagt:

    Glückwunsch, Jungs -??- nur gut, dass auch ein Mädchen dabei ist. Man muss ja nicht alles gendern, aber…

  2. Andreas sagt:

    @Hanna
    Recht hast du! Aber das fällt in die selbe sprachliche Abteilung wie das „Ey, Alter!“, was sich ja heutzutage auch die Mädels zurufen ;-)

  3. Hanna sagt:

    Meinen sie damit nicht ihr alter Ego ? ;)

  4. Andreas sagt:

    @Hanna
    Nee, ihr Ego, Alter! Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen ;-)

    Aber ich glaube jenseits des Teenager-Alters sind Frauen nicht besonders wild danach, in der männlichen Form und auf ihr Alter angesprochen zu werden. Wobei Läuferinnen allerdings ohnehin zeitlos sind ;-)

  5. Andreas IV sagt:

    Auch von mir – Glückwunsch zum Erreichen des Ziels :-)

    Nächste Jahr bin ich evtl. wieder dabei.

    Gruß
    Andreas IV

  6. Andreas sagt:

    @Andreas IV.
    Jawoll, nächstes Jahr laufen wir wieder zusammen, das hat sich bewährt ;-)

Comments are closed.