06.06.2009 | Start: 8:31 Uhr | Ziel: 9:10 Uhr | Strecke: 6,01 km
Läufer: Simona, Birgit, Walter, Lisa, Annalina
Lichtenrade – Mozartstr. – vorbei am Klärwerk Marienfelde – Marienfelder Allee (B101)
Viel zu früh waren wir am Übergabeort eingetroffen und hatten so noch ausreichend Gelegenheit, uns darüber Gedanken zu machen, ob wir die Strecke überhaupt in der vorgegebenen Zeit schaffen würden. Sogar verbotene Abkürzungen wurden diskutiert ;-) Entsprechend skeptisch war das erste Lächeln für die Fotodokumentation.
Durch unser im Vorfeld reichlich vorgetragenes „Gejammer“ haben sich unsere Vorläufer (dank Monis vorbildlichem Einsatz) erweichen lassen und sich so sehr beeilt, dass wir Ungeübten ein bisschen „mehr Luft“ hatten. Die Erleichterung ist uns bei der Staffelübergabe schon anzumerken.
Mit unverhoffter männlicher Verstärkung (Walter Monath) machten wir uns auf den Weg. Die Strecke führte zunächst an der Waldsiedlung Mahlow entlang, dann durch kleine Wäldchen, in denen man zu dieser Zeit noch kaum einen Menschen trifft. Nur ein kleines schwarzes Raubtier (Pudel oder Cockerspaniel) hat uns – eher als Bedrohung – wahrgenommen und ein Radfahrer. Dieser kam uns laut klingelnd entgegen, weil er wohl Angst hatte, wir würden ihn sonst übersehen und einfach umrennen. Fotografieren konnten wir diese Begegnungen leider nicht, weil wir ja mit unserer Laufzeit zu kämpfen hatten.
Kurz vor Ende der Strecke bekamen wir dann noch einmal Unterstützung, weil Moni und Peter (unsere Vorläufer) uns zujubelten und den Endspurt per Foto dokumentierten.
Der Übergabepunkt an der Marienfelder Allee (B101) ist nicht weit entfernt von dem früheren Notaufnahmelager Marienfelde. In der Zeit von 1953 bis zum Mauerfall war es erste Anlaufstelle für zwei Drittel aller Flüchtlinge aus der DDR, insgesamt 1,35 Millionen Menschen. Auch für eine Läuferin dieser Etappe (Simona) war das Lager im Sommer 1988 die Schnittstelle zwischen dem Leben in der DDR und dem endlich gewonnenen Leben in Freiheit. Lasst uns froh sein, dass wir heute auf dem Weg, der früher die Mauer war, entlang laufen können.
Jetzt können wieder alle lachen – Laufen macht eben glücklich ;-)
startblog-f sagt Danke an die Läufer für die Fotos und den Bericht!
Eine schöne Geschichte, anfangs noch unsicher und skeptisch und nachher doch mit einem Sprint und einem Lächeln zur nächsten Übergabe =)
ich find’s toll, wie sich nach und nach alles zusammenfügt!
Man kann sich richtig gut vorstellen wie es gewesen ist. Die Bilder und die Beschreibung machen Lust beim nächsten Mal mitzumachen. Ich frage mich, warum die Strecke bei Punkt 4 so eigenartig um die Ecke geht. Entspricht dies tatsächlich dem Mauerverlauf?
@Jon
An dieser Stelle kreuzt die S-Bahn den ehemaligen Mauerverlauf und man muss zum nächsten Übergang einen kleinen Umweg machen… Der „tatsächliche“ Mauerverlauf ist übrigens an einigen Stellen der Strecke nicht laufbar, da entweder Grundstücke neu bebaut wurden oder der frühere Grenzverlauf durch Gewässer (Havel) geht.