Man kann es in zahlreichen Lauf-Ratgebern nachlesen: der Spaß am Laufen wird noch erhöht, wenn man hin und wieder beim Laufen die eingetretenen (gewohnten) Pfade verlässt. Also habe ich vergangene Woche im Osterurlaub in Bremen auch mal die kleinen Nebenstrecken erkundet…
Los ging es am Karfreitag-Morgen aber noch wie gewohnt am Ehlersdamm entlang, mit Blick auf die Pferdeweiden der Osterholzer Feldmark. Mein Bein hat immer noch ein wenig zu Anfang gezwickt, aber schlimmer war, dass ich mir neulich beim Toben mit meinem Sohn einen Kniestoß in die Rippen eingefangen habe. Nicht besonders doll, aber deutlich zu spüren. Meine Diagnose: leichte Rippenprellung. Beim Laufen etwas nervig, da man nicht kräftig durchatmen kann und auch weiß, dass die sportliche Betätigung den Heilungsprozess nicht gerade verkürzt.
Das leichte Genervtsein über die störende Rippe wich aber schnell der Freude am Laufen, denn ringsum blühte es an Bäumen und Büschen. Es gibt fast nichts Schöneres, als bei solch fantastischem Frühlingswetter durch die Natur zu laufen. Vorbei an prächtig gelben Forsythien, weiß und rosa blühenden Bäumen, weiten saftig grünen Feldern… ein wahrer Genuss!
Beflügelt durch das tolle Wetter kam auch mein Entdeckungsdrang durch und ich nahm gleich die erste Gelegenheit wahr, von der gewohnten Laufstrecke abzuweichen. Entlang der Bahngleise führte ein Trampelpfad für einen halben Kilometer durch „Neuland“, bis ich am See wieder herauskam.
Dies sollte aber nicht der letzte Abstecher gewesen sein, denn später an der Osterholzer Dorfstraße war ich schon fast am Eingang zum „Wald“-Spielplatz vorbei, da packte es mich wieder und ich wollte wissen, wo man denn auf diesem Pfad durch die Osterholzer Feldmark hinkäme.
Vorbei am Spielplatz führte der Trampelpfad mich weiter in die Richtung, in der am Ende die Bahntrasse liegt. Ich musste ständig auf meine Füße achtgeben, denn der Weg wurde immer schwieriger zu belaufen. Schließlich ging es an einem Acker entlang und man konnte gar nicht mehr laufen. Links dichte Sträucher und rechts tiefe Ackerfurchen. Ich versuchte es noch und ging das Reststück bis zum Ende durch, in der Hoffnung, an der Bahntrasse wieder auf gewohntes Terrain abbiegen zu können. Aber es gab kein Durchkommen und so brach ich an dieser Stelle die Exkursion ab und kehrte um.
Zurück am Eingang noch ein Foto und dann weiter das letzte Stück auf der üblichen Strecke. Hier gab es zum Abschluss noch einige wunderschöne Bauernhäuser zu sehen. Und so vergingen auch die letzten zwei Kilometer wie im Flug und ich war rundum zufrieden mit meiner Entdeckungstour. Kleiner Wermutstropfen war natürlich das Handicap mit der Rippe, aber das war zumindest vorübergehend vergessen. Wieder zuhause habe ich an meinen Schuhen deutlich sehen können, dass ich an diesem Lauf-Tag etwas „vom Weg abgekommen“ war…
Das sieht ja doch ganz nett aus – und ich dachte immer in Bremen wäre es grausam. Vielleicht kommt Bremen ja doch wieder auf die Liste der möglichen Studienorte für mich? :D
Also Hannes… ich bin entsetzt! Natürlich gehört Bremen auf die Liste der schönen und guten Studienorte! Als geborener Bremer bin ich immer wieder gerne dort. Sicher gibt es auch andere schöne Studien- und Laufstädte, aber Bremen gehört auf jeden Fall in die nähere Auswahl. Falls du den Artikel noch nicht kennst, ich habe mal im letzten Jahr eine kleine Lauf-Sightseeing-Tour durch Bremen mit vielen Fotos gemacht…
Toller Lauf mit schönen Impressionen. Und man kann überall neues beim Laufen entdecken. Man muss nur genau hinschauen!
Bitte eine kurze Rückmeldung. Ich bin mit dem Fahrrad ein Mal um die Oserholzer Feldmark gefahren. Wie kommt man da rein? Die Bilder sind sehr schön, der Bericht ebensfalls.Danke!
@Thulke
Von der Osterholzer Dorfstraße führt ein Weg zu einem Spielplatz. Wenn man an diesem vorbeiläuft, kommt man in die Osterholzer Feldmark. Allerdings geht es am anderen Ende nicht wieder hinaus. Außerdem geht es nur sehr knapp am Feldrand entlang. Mit Fahrrad keinesfalls zu empfehlen…