Klar weiß ich, dass es „über Stock und Stein“ heißt, aber dieser Laufsonntag hielt sich eben nicht an die Reihenfolge! Zuerst mussten Monika, Klaus, Andreas V. und ich nämlich feststellen, dass „unser“ Mauerweg aufgerissen war – er wird saniert – und wir gezwungen waren, über, auf und neben dicken Schottersteinen zu laufen…
Kurz darauf änderten wir spontan unsere Route, da sich direkt vor uns bedrohlich eine dunkle Gewitterfront aufbaute. So führte uns unser Weg erst einmal parallel zu den nichts Gutes verheißenden Wolken.
Für 8:30 Uhr war Regen und Gewitter angekündigt. Wir hatten gehofft, zu diesem Zeitpunkt schon wieder näher an der Stadt zu sein, aber die ersten Regentropfen fielen, als wir noch zwischen den Feldern liefen.
Aus diesen ersten Vorboten entwickelte sich rasch ein starker Regenguss, zu dem dann auch noch Blitze und Donnergrollen kamen. Da wir uns nicht mehr an die genaue Regel erinnern konnten, wonach man mittels Sekundenzählen die Entfernung des Gewitters ermittelt, hier noch einmal nachträglich die Formel:
Sekunden x 343,2 Meter pro Sekunde
= Entfernung in Metern
Bei den von uns gezählten 8 Sekunden war das Gewitter also etwas mehr als 2,7 Kilometer entfernt.
Zu den Wassermassen von oben kamen auf manchen Abschnitten noch Matsch und enorme Pfützen hinzu.
Wir waren klitschnass, hatten aber trotzdem noch unseren Spaß!
Allerdings – und jetzt kommen wir zum „Stock“ aus der Überschrift – gab es noch einen kleinen Zwischenfall kurz bevor wir bei Andreas V. ankamen: Im Wäldchen nahe der Straße stolperte ich plötzlich über eine Wurzel und legte eine filmreife Landung in den matschigen Waldboden hin! Ich sah aus wie Sau, hatte mir aber glücklicherweise nicht weh getan. Mein erster Läufer-Sturz überhaupt. War wahrscheinlich nach 14 Jahren und tausenden von Laufkilometern wirklich mal an der Zeit.
Bei Andreas V. gab es dann netterweise ein Handtuch zum gröbsten Säubern und einen Isodrink, bevor ich mit Monika und Klaus nach Hause lief. Da der Regen inzwischen in ein zartes Nieseln übergegangen war, lief ich sogar noch alleine eine Extrarunde, um auf meine geplanten 25 Kilometer zu kommen. „I’m high“ stand ja nicht umsonst auf meinem durchnässten Laufshirt.
Moin!
Ich finde laufen im Regen nicht unangenehm. Habe ich gestern bei meinem langen Lauf die ersten 90 Minuten auch überlebt. im Sommer ist es eh allemal besser als bei 27° dem Kollaps entgegen zu hetzen.
Baumwurzeln und Gehwegplatten sind übrigens extrem hinterlistige Biester, die mich auch immer wieder zu Boden reißen wollen.
Gruß Sönke
@Runsoenke
Stimmt, Regenläufe machen mir auch nichts aus. Bei Gewitter auf plattem Land habe ich allerdings schon meine Bedenken.
Bisher konnte ich den „hinterlistigen Biestern“ immer gut entkommen, aber gestern hatte ich meine beschlagene Brille abgesetzt und lief daher auf „Autopilot“. Das haben die Biester gleich ausgenutzt ;-)