Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

Big25 Berlin – 25-km-Lauf am 04.05.2014

Veröffentlicht am 06.05.2014 | 4 Kommentare

Glückliche Läufergruppe im Berliner Olympiastadion

Am vergangenen Sonntag sind wir mal wieder einen unserer Lieblingsläufe in Berlin gelaufen, den Big25 mit Ziel im Olympiastadion! Außer Monika, Lisa, Klaus und mir waren auch noch Hartmut und Andreas IV. am Start über die 25 Kilometer, und Piotr und Monika wollten auf die 10-km-Strecke…

Olympische Ringe vor grauem Himmel

Es sollte mein achter Big25 werden, aber ich kann mich nur an ein Mal erinnern, bei dem es vergleichbar kalt war. Sonst strahlte bereits bei der Ankunft die Sonne – und ließ für später ein heißes Finish befürchten – aber heute war das obligatorische Foto der Olympischen Ringe nur vor grauem Himmel möglich. Und das bei etwa 7 Grad!

Läufer-Gruppe vor dem Olympiastadion

Hartmut, Monika, Lisa, Klaus, Piotr, Monika und ich waren entsprechend warm bei der Anreise angezogen, aber wie sollte man nachher auf die Strecke gehen? Wir entschieden uns tapfer für kurze Hose und kurzes Shirt inkl. Unterhemd.

Andreas V. und Sven hatten leider kurzfristig absagen müssen, so dass unsere geplante „Trainingsgruppe-2-Wettkampfgemeinschaft“ auf Klaus und mich reduziert wurde.

Läufer im Gespräch vor dem Start

Kurz vor dem Start trafen wir zufällig Walter und plauderten entspannt noch ein wenig.

Startfeld des Big25 Berlin 2014 kurz vor dem Startschuss

Dann sollte es endlich losgehen. Ich hatte trotz der Kälte wegen meiner Oberschenkel-Probleme auf ein Warmlaufen verzichtet, weil das Laufen momentan sehr unrund ist und ich keinen Meter zu viel laufen wollte. Aber beim Wettkampf, mit einem Schuss Adrenalin, würde es schon, ähnlich wie beim Drittelmarathon am letzten Wochenende, gehen, hoffte ich. Hauptsache, der Oberschenkel machte bei der Länge der Strecke nicht vorzeitig „dicht“. Da auch Klaus’ Wade nicht so ganz in Ordnung war, konnte es ja ein spannender gemeinsamer Lauf werden…

Läufer überholt

Der Startschuss fiel und wir liefen mit dem Pulk los. Anfangs war es noch sehr dicht und man kam nicht so recht vom Fleck. Immerhin konnte ich mir die „Wartezeit“ bei einem kurzen Gespräch mit Barfußläufer Bernd vertreiben, den ich plötzlich kurz mir entdeckte.

Etwa bei Kilometer 2-3 überholte uns plötzlich Andreas IV., der trotz seiner angegebenen Unter-2-Stunden-Zeit wegen eines Veranstalter-Fehlers aus dem letzten Block hatte starten müssen, grüßte und rief „Nächste Station Hartmut!“, bevor er flotten Schrittes nach vorne verschwand. Das sollte sich im Nachhinein als etwas zu ambitioniert herausstellen, denn Hartmut hatte zwar heute erstaunlicherweise mal keine Bestzeitenpläne, war aber doch noch ein ganzes Stückchen voraus.

Läuferfeld des Big25 25-km-Laufs vor dem Brandenburger Tor

Klaus und ich liefen wie in besten gemeinsamen Zeiten harmonisch nebeneinander, und obwohl das Tempo schneller war als es meine vorsichtige Planung vorgesehen hatte, machte ich mit. Es rollte einfach zu schön auf der langen Magistrale Richtung Brandenburger Tor.

Nach 9 Kilometern rückten so langsam Fernsehturm und Brandenburger Tor ins Blickfeld. Heute standen längst nicht so viele Zuschauer an der Strecke wie sonst – es war ja auch wirklich kalt! – aber wenigstens passte die Marcks-Statue „Der Rufer“ ins Bild. Kurz vorher hatte ich einen Ministopp einlegen müssen, um mir die aufgegangenen Schnürsenkel wieder zu binden.

Läufer auf Höhe der Urania

An der Urania warteten auf dem Mittelstreifen winkend Andreas V. und Manuela auf uns. Zuerst kam Hartmut bei Ihnen vorbei…

Läufer-Duo an der Urania

… dann Klaus und ich…

Läuferinnen des Big25 auf Höhe der Urania

… und zum Schluss Monika und Lisa!

Lächelnde Läuferin

Lisa genoss offensichtlich ihr Big25-Debüt! Klaus und ich liefen derweil konstant unser Tempo. Ich hatte inzwischen meinen Plan – vorsichtig mit 5:10 min/km starten und, wenn der Oberschenkel mitmachte, am Ende noch etwas anziehen – aufgegeben. Wir liefen schneller, aber wir liefen auch rund, also einfach mal etwas wagen und flott weiter laufen!

Eine Minute und zehn!

Klaus’ Uhr piepste schon seit den ersten Kilometern laut weit vor der jeweils nächsten Kilometermarke, meine Uhr folgte kurz darauf. Das irritierte etwas, aber da ein 5er-Schnitt optimal zu rechnen ist, hielten wir uns daran. Bei jedem Schild sagte Klaus unser „Guthaben“ durch: „Eine Minute und zehn!“ Diesen Zeitvorsprung auf den 5er-Durchschnitt würden wir noch auf der Kantstraßen-Steigung und den letzten Kilometern brauchen, die ja – nachdem wir vom Start weg etwa vier abschüssige Kilometer gelaufen waren – wieder hinaufgelaufen werden mussten.

Warnzeichen zwischendurch

Zwischendurch gab es von jedem von uns beiden mal Warnzeichen („Mmh, meine Wade ist ziemlich hart!“, „Ah, der Oberschenkel hat gerade einen kurzen Krampfansatz gezeigt!“), aber wir versuchten, es rollen zu lassen und kamen damit gut zurecht.

Die Steigung zur Kantstraße kostete dann doch einen guten Teil unseres „Guthabens“, obwohl ich eigentlich das Gefühl hatte, nicht so viel langsamer geworden zu sein. Eine Quälerei, wie in manchen vergangenen Jahren, war es aber keinesfalls.

Die Halbmarathon-Marke

Immerhin zeigte die digitale (Brutto-)anzeige 1:44 bei der Halbmarathon-Marke an, wir waren also immer noch gut in der Zeit! Im Nachhinein ergaben die Werte der Uhr, dass wir den Halbmarathon in etwa 1:43:25 hinter uns gebracht hatten.

Jetzt ging es auf die entscheidenden letzten vier Kilometer, wieder mit leichter Steigung, aber sehr viel besser als ich sie jemals gelaufen bin. Auf diesem Streckenabschnitt hatte ich bei den teilweise sehr warmen Big25 der letzten Jahre kämpfen und streckenweise sogar gehen müssen. Nicht an diesem Tag! Natürlich mussten wir uns auf unser Tempo konzentrieren, aber wir zogen es sehr gut durch.

Bei Kilometer 23, auf dem Platz vor dem Olympiastadion – gefürchtet, weil man das Gefühl hat, man wäre schon da, aber dann noch einmal ganz ums Stadion herumlaufen muss – rief plötzlich jemand vom Streckenrand meinen Namen. Running Twin Marek! Das motivierte natürlich noch einmal zusätzlich und so wurden die letzten zwei Kilometer engagiert angegangen.

Highlight mit Gedröhn

Dann endlich waren wir am Höhepunkt des Laufs angelangt: Der Einlauf in die Tiefgarage, ins Dunkle, unter laut hallendem Trommelgedröhn! Noch einmal um die Kurve, der schöne Moment, in dem man das Licht und die blaue Bahn des Stadions erblickt. Wir waren da! Die letzten paar hundert Meter auf der blauen Bahn liefen sich wie immer fantastisch. Dass es nicht allen so erging, stellen wir erschrocken fest, als wir einen Läufer bemerkten, der sich gerade am Rande der blauen Bahn übergab… zweihundert Meter vor dem Ziel. Ist das bitter!

Zielbereich des Big25 im Berliner Olympiastadion

Wir waren im Ziel! 2:04:31 sagte die Uhr, eine unerwartet schnelle Zeit. Trotz des leichten Verletzungs-Handicaps, der damit eingehenden fast 3-wöchigen Trainingspause und einem dank Ostern deutlich erhöhten „Wettkampfgewicht“, war das immerhin bei nun acht Teilnahmen bei diesem wunderschönen Lauf meine drittbeste Zeit.

Pacemaker-Läufer für die 2:05h im Ziel des Big25

Und das Schöne daran war, dass ich diese Zeit dank des kühlen Wetters auch relativ locker (den Umständen entsprechend) gelaufen war und nun genauso entspannt wie der 2:05-Pacemaker im Olympiastadion stand.

Läuferinnen und Läufer im Ziel (Olympiastadion) des Big25

Immer mehr Läuferinnen und Läufer strömten nach uns ins Ziel und bekamen ihre verdienten Medaillen.

Läufer des Big25 auf der letzten Runde im Olympiastadion

Wir genossen einfach die Atmosphäre und schauten fasziniert auf die lange Perlenschnur von Läuferinnen und Läufern die sich um das Stadionrund bis ins Ziel zog.

startblog-f-Läufer mit Medaille im Ziel des Big25

Ein gemeinsames Foto musste natürlich auch sein. Immerhin waren wir zum ersten Mal seit langem wieder gemeinsam gestartet und auch gemeinsam ins Ziel gekommen ;-)

Die letzten paar hundert Meter auf der blauen Bahn des Berliner Olympiastadions

Wir wollten dann noch im Zielbereich auf Monika und Lisa warten, aber die Sicherheitsleute waren unerbittlich und trieben uns zur Treppe, wo wir nun zwischen den Klappsitzen stehend nach den beiden Ausschau hielten. Nach fast dreißig Minuten wurden wir langsam ungeduldig, zumal wir kräftig froren. Da kamen sie endlich ins Stadion!

Glücklicher Big25-Läufer

Klaus geriet leicht aus dem Häuschen beim Zieleinlauf seiner beiden Damen ;-)

Läuferinnen des 25-km-Laufs im Ziel

Nun konnten wir endlich das von Lisa bereits im Vorfeld „vorbestellte“ startblog-f-Finisher-Foto von ihr im Olympiastadion machen. Eine wirklich tolle Leistung: Sie hat erst im letzten Herbst angefangen mit uns zu laufen und nun innerhalb kurzer Zeit den Halbmarathon, Drittelmarathon und die 25 Kilometer mit sehr guten Zeiten gefinisht, Glückwunsch!

Gänsehaut nach langem Warten in der Kälte

Klaus und ich waren nach der Warterei völlig durchgefroren und froh, nun endlich unsere dickeren Klamotten anziehen zu können.

Pace-Grafik Big25 2014

Mit der Pace-Grafik unseres Laufs bin ich sehr zufrieden. Optimal wäre ein negativer Split, aber das ist bei dem Streckenverlauf des Big25 kaum möglich, dadurch, dass es anfangs längere Zeit abwärts und am Ende wieder hinauf geht. Den ersten Kilometer steckten wir etwas im Startgetümmel fest, dann kamen die flotten Abwärtskilometer, dann eine Phase von sehr vielen sehr gleichmäßig gelaufenen Kilometern und ab Kilometer 20 dann – deutlich sichtbar – die Steigung an der Kantstraße. Bemerkenswert finde ich, dass die letzten beiden Kilometer etwas langsamer waren, denn auf diesem Abschnitt hatte ich das Gefühl, dass wir beiden sehr gut unser Tempo gemacht haben. So kann man sich irren ;-)

PS: Glückwunsch an alle zu den sehr guten Zeiten! Und danke an Andreas V. und Piotr für die zusätzlichen Fotos!

Kategorien

F-Klasse-Laufen, Laufevents

4 Kommentare zu “Big25 Berlin – 25-km-Lauf am 04.05.2014”

  1. Marek Neumann sagt:

    Sehr cool habt ihr das gemacht! Beide nicht 100% fit und trotzdem so tolle Zeiten, das kann sich sehen lassen! Die 25km sind einfach eine schöne Veranstaltung, aber es war wirklich richtig kalt. Als Zuschauer hat man noch mehr gefroren :-) das mit dem B4 Startblock passiert immer dann, wenn man sich erst kurz vorher anmeldet. Total dämlich, hatte ich die beiden letzten Jahre. Glückwunsch auch an die Damen!

  2. webmaster@startblog-f.de sagt:

    @Marek
    Danke! Ich hatte erst gedacht, du wärst auch gelaufen und – natürlich – längst vor uns im Ziel gewesen… Aber als ich dich nicht in den Ergebnislisten fand und mir Brittas FB-Postings einfielen, fiel endlich der Groschen: Du warst als Trainer vor Ort! ;-)

  3. "Der Blaue" (Ingo) sagt:

    Herzlichen Glückwunsch an alle! Tolle Veranstaltung und zum Laufen noch erträgliche Temperaturen. Ähnliche Bedingungen auch beim Marathon in Hamburg, wo ich im Zielbereich nach einem Lauf noch nie so gefroren habe (chaotische Verhältnisse bei der Kleiderbeutelausgabe in einer sehr kühlen Messehalle).

  4. webmaster@startblog-f.de sagt:

    @Ingo („Der Blaue“)
    Hab gerade mal in den HH-Ergebnissen nachgesehen: Da bist du ja auch gut durchgekommen, Glückwunsch! Und das mit der Rennorganisation ist tatsächlich ärgerlich, denn für das Wetter kann keiner etwas, aber dann muss wenigstens alles andere funktionieren…
    Schöne Grüße in den Norden!

Comments are closed.