Lauf-Blog für Läuferinnen und Läufer der F-Klasse

15. Mercedes-Halbmarathon in Tegel am 01.09.2013

Veröffentlicht am 01.09.2013 | 13 Kommentare

Läufer-Gruppenbild vor dem Mercedes-Halbmarathon in Tegel 2013

Natürlich gehörte auch bei meinem achten Start in Tegel vor dem Wettkampf das Läufer-Gruppenbild vor edlem Auto dazu! Andreas V., Hartmut und ich wollten wieder den Halbmarathon laufen, während Manuela sich für den 10-km-Lauf gemeldet hatte. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Nach dem Laufen sollte das Lächeln bei uns allen noch deutlich breiter werden…

Läufer ziehen sich vor dem Halbmarathon in besonderer Atmosphäre um

Zuerst aber war wieder einmal Umziehen in gepflegter Atmosphäre angesagt. Ich finde es immer wieder toll, dass die Mitarbeiter der Niederlassung über den Sonntag vertrauensvoll wildfremden Läuferinnen und Läufern ihre Arbeitsplätze überlassen!

Läufer vor dem Start des 15. Mercedes-Halbmarathon in Tegel

Die Zeit bis zum Start verging wie immer schnell, und während Hartmut nahezu jeden Läufer zu kennen schien, gelang es mir nicht, die einzigen Bekannten – Andreas IV., Thomas und Sven, die beim 10-km-Lauf antreten wollten – zu sichten.

Senatorin Dilek Kolat gibt den Startschuss zum 15. Mercedes-Halbmarathon in Tegel

Den Startschuss in diesem Jahr gab Dilek Kolat, die Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen. Mal abgesehen davon, dass sie sehr sympathisch wirkte, war es wohl eher der Startschuss in die heiße Phase des Wahlkampfs, denn zum einen gehört Sport nicht in ihren Zuständigkeitsbereich, und zum anderen liegt ihr Abgeordnetenbüro im Wahlkreis Friedenau fast eine Halbmarathon-Distanz von unserer Startlinie entfernt… Sei’s drum, den Startschuss gab sie fröhlich und pünktlich, los ging’s für uns!

Mal wieder ein zu schneller Anfang

Andreas V. und ich klatschten uns ab und liefen – jeder in seinem Tempo – los. Hartmut startete ohnehin auf der Nebenspur, wo die Läufer der Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften lospreschten. Ich hatte mir vorgenommen, mit 4:50 min/km zu laufen, das hatte im letzten Jahr gemeinsam mit Andreas IV. hervorragend geklappt. Durch den „Sog“ der Mitläufer war ich allerdings wieder viel zu schnell gestartet, denn nach dem ersten Kilometer zeigte die Uhr 4:35 min an! Über die nächsten zwei Kilometer tastete ich mich wieder an mein geplantes Tempo heran (gar nicht so einfach, langsamer zu werden, wenn es gerade so gut läuft).

Zur Halbzeit genau im Plan

Die weiteren Kilometer bis zum erneuten Durchlaufen des Startbereichs (km 10) hielt ich meine Pace von knapp unter 4:50 min/km recht locker und ohne weitere Vorkommnisse. Bemerkenswert fand ich nur einen Läufer vor mir, der mit dünnen Sandalen ins Rennen gegangen war. Die 10-km-Marke durchlief ich knapp unter 48 Minuten, also perfekt im Timing.

Geht es vielleicht noch schneller?

Anfang der zweiten Hälfte versuchte ich dann, weiterhin meine Geschwindigkeit zu halten. Insgeheim hoffte ich, dass ich mich weiter so gut fühlen würde und vielleicht im letzten Drittel sogar noch etwas schneller werden könnte. Die Hoffnung schien sich zu erfüllen, denn als ich mit dem zweiten Erklimmen der „Schnecke“ die für mich im letzten Jahr kritischen Kilometer 15 und 16 hinter mich gebracht hatte und immer noch guter Dinge war, wusste ich, dass heute nichts mehr anbrennen würde. „Tempo halten, wenn möglich etwas anziehen!“ lautete die Devise ab jetzt.

Kilometer 17 und 18 blieb ich noch bei 4:50 min/km, aber dann legte ich tatsächlich etwas drauf. Den 19. Kilometer, die Pendelstrecke am Tegeler See, legte ich in 4:44 min zurück. Ein kurzes Hineinhorchen: Stimmung, Atmung, Muskulatur, alles gut.

Ein wunderbares Finish

Ich kann nach und nach einige Läufer überholen, jetzt will ich das Rennen nach Hause laufen. Kilometer 20: 4:36 min, Kilometer 21: 4:35 min, ich sehe das Ziel und laufe die letzten 100 Meter im Schnitt von 4:00 min/km mit einem jüngeren Läufer um die Wette. Geschafft!

Was für ein tolles Rennen! Meine Zielzeit von 1:40:33 h ist nicht nur eine Minute schneller als im letzten Jahr, sondern in meinem 20. Halbmarathon auch die insgesamt viertbeste Zeit. Und dabei habe ich noch das Gefühl, verhältnismäßig locker gelaufen zu sein!

Läufer beim Zieleinlauf beim Tegel-Halbmarathon 2013

Glücklich und zufrieden lasse ich mir die Medaille umhängen, hole mir ein Getränk und warte mit Hartmut – der nicht so schnell gelaufen ist wie er wollte, aber doch mit seiner Zeit bei den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften erster seiner Altersklasse geworden ist! Wahnsinn! – auf Andreas V., der jeden Moment kommen muss. Und da ist er auch schon, läuft nur knapp an seiner Bestzeit vorbei in 1:45:28 über die Zielmatte! Da auch Manuela über die 10 Kilometer deutlich schneller war, als von ihr angepeilt, haben wir also alle vier Grund, über das ganze Gesicht zu grinsen.

Verpflegung im Ziel des Tegel-Halbmarathons

Nach ein paar Bechern zur Erfrischung (die Betreuung in Tegel ist wieder wunderbar) …

Finisher nach dem Halbmarathon-Lauf in Tegel

… gibt es noch ein Finisher-Foto der beiden Andreasse und dann machen wir uns auf den Weg nach Hause.

Grafik mit Kilometer-Pace beim 15. Mercedes-Halbmarathon in Tegel 2013

Die Auswertung der einzelnen Kilometer-Paces zeigt, wie ich (zu) schnell gestartet bin, dann gleichmäßig das geplante Tempo gehalten habe – die beiden Ausreißer von knapp unter 5:00 min/km sind die Passagen, bei denen es die Schnecke hinauf ging – und zum Schluss noch mal auf den letzten Kilometern schneller geworden bin. Es hat sogar zu einem kleinen negativen Split gereicht: Die erste Hälfte bin ich in 4:47 min/km gelaufen, die zweite Hälfte in 4:45 min/km.

Wie konnte denn das passieren?

Das Wetter war mit 16 Grad beim Startschuss ideal, aber was mich ein wenig wundert ist der trainingstechnische Background: Ich habe im bisherigen Marathon-Training zwar bereits einige lange Läufe über 30 Kilometer gemacht, bin aber bis auf ein Intervalltraining von 4 x 1.000 m in 4:30 min/km nie annähernd das Halbmarathon-Renntempo gelaufen. Die Tempodauerläufe und langen Intervalle waren alle mit 5:00-5:10 min/km deutlich langsamer als das heutige Tempo. Tapering gab es dieses Mal auch nicht, noch am Mittwoch sind wir 3 x 3.000er-Intervalle gelaufen und am Freitag die gewohnten 12 km.

Egal warum, es war ein toller Lauf heute!

Kategorien

F-Klasse-Laufen, Laufevents

13 Kommentare zu “15. Mercedes-Halbmarathon in Tegel am 01.09.2013”

  1. Bernd sagt:

    Für mich ist ein Halbmarathon zu lang und da bewundere ich erst recht jeden der so eine Strecke in einem Tempo läuft, welches ich derzeit nicht mal auf 5 km durchhalten würde.

    Auch daher herzlichen Glückwunsch zu dieser starken Leistung, ganz egal wie es ausgegangen ist. :-)

    Freundliche Grüße
    Bernd

  2. Eddy sagt:

    Was für eine Leistung! Ganz herzlichen Glückwunsch dazu! Ebenso natürlich auch zum wie immer schönen Bericht und den tollen Fotos dazu!

  3. Manu sagt:

    Super, herzlichen Glückwunsch!

  4. webmaster@startblog-f.de sagt:

    @Bernd
    Danke! Ich finde, es muss nicht jeder einen Halbmarathon laufen. Aber ich bin mir sicher, wenn du darauf entsprechend trainieren würdest, dann würdest du es auf jeden Fall schaffen!

    @Eddy
    Danke, Eddy! Ich gebe mir Mühe. Wenn ich ehrlich bin: beim Schreiben mehr als beim Laufen ;-)

    @Manu
    Danke, Tegel ist zwar nicht Göteborg, aber ebenfalls immer eine Reise wert ;-)

  5. Andreas IV sagt:

    Hallo Andreas,

    toller Bericht und tolles Ergebnis bei allen! Habe mich genauso gefühlt wie Du. Man kann einfach schwer langsamer werden, wenn es gerade gut läuft :-).

    Viele Grüße
    Andreas IV

  6. "Der Blaue" (Ingo) sagt:

    Super Zeit, genau richtig eingeteilt und das während der Marathon-Vorbereitung. Herzlichen Glückwunsch, Andreas! Liegt es an dem Verzicht auf Fotos während des Laufens? (ich könnte nicht beides gleichzeitig)

  7. webmaster@startblog-f.de sagt:

    @Andreas IV.
    Ich gebe die Glückwünsche gleich zurück: War ja wohl auch ein 10er bei dir, bei dem du auch nicht bremsen konntest ;-)

    @Ingo
    Danke! Der Fotoverzicht kam ursprünglich, weil ich diesen HM schon so oft ausführlich bebildert habe. Aber es hat meiner Konzentration beim Laufen schon gut getan. Es mag nicht viel sein, aber ein bisschen Kraft und Zeit kostet die Fotografiererei sonst schon…

  8. Werner sagt:

    Hallo Andreas,

    erstmal Gratulation zum Negativ-Split! Ich war am Sonntag das erste Mal dabei und fand es einfach super. Dass weder Musik beim Start noch Bands am Rand den Lauf begleitet haben (woher kenne ich das sonst nur ;-), fand ich sogar äußerst angenehm. Einfach tolles Laufen in netter Atmosphäre. Klasse Bericht und schöne Bilder, interessante Hintergrund-Infos (ich dachte noch, das wäre die Senatorin speziell für Reinickendorf :-))

  9. webmaster@startblog-f.de sagt:

    @Werner
    Du wirst sehen, das war nicht dein letzter Tegel-HM, das ist einfach eine tolle Veranstaltung!

  10. Pierle sagt:

    Ein locker gelaufener Halbmarathon in 1:40??
    Glückwunsch!!!!

    LG
    Carsten

  11. webmaster@startblog-f.de sagt:

    @Carsten
    Ach, Carsten, locker heißt ja nicht leicht ;-) Nee, anstrengend war es auf jeden Fall, aber mir hat das Schnelllaufen tatsächlich Spaß gemacht und es gab auch zu keinem Zeitpunkt einen Einbruch. Bis zum Ende durchgezogen ;-)

  12. Din sagt:

    Manchmal läuft es einfach rund und man hat einen perfekten Tag. Egal, wie es dazu gekommen ist. Aber du bist ja auch ein fleißiger Trainierer. Wünsche dir noch ganz viele solcher für diese Saison.

    Herzlichen Glückwunsch!

  13. webmaster@startblog-f.de sagt:

    @Din
    Danke! Ja, von solchen Läufen wünsche ich mir auf jeden Fall auch noch mehr! Und wir wissen ja: Gut trainieren schafft die Basis und die Möglichkeiten, aber ob man dann einen guten oder einen schlechten Tag erwischt, kann man nicht beeinflussen. Umso schöner, wenn es mal ein sehr guter wird ;-)

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