Vor zwei Wochen sind wir zum ersten Mal bei einem langen Lauf hier im Berliner Süden eine neue Strecke über Genshagen gelaufen, an deren Ende fast 31 km auf der Uhr gestanden hatten. Da für den langen Lauf dieser Woche 32 Kilometer im Marathon-Plan standen, hatte ich mir einfach eine Wegvariante mit Zusatzkilometer ausgeguckt. War dann aber vor Ort schwieriger als gedacht, und so irrten wir – Andreas V., Klaus, Hartmut und ich – stellenweise etwas durch die Genshagener Heide…
Die ersten 18 km waren nahezu identisch mit dem ersten Genshagen-Lauf, aber dann wurde es spannend: Wir bogen im Wald nicht wieder rechts ab zur Landstraße, sondern liefen geradeaus weiter.
Es ging über Waldboden, Sand und auch Asphalt, und an ein paar Weggabelungen war die Entscheidung – in Erinnerung an das, was ich zuhause auf der Karte gesehen hatte – schnell getroffen.
Kurz darauf kamen wir allerdings an die B101, über die eine Brücke führte. Das war nicht geplant, und wir mussten ein kleines Stück zurück. Sehr zum Leidwesen von Klaus, den die Entdeckerlust gepackt hatte. Aber diese Brücke hätte uns zu weit westlich geführt und wir wollten schließlich heute keinen Ultramarathon laufen!
Als wir dann nach kurzem Zurücklaufen und Anders-Abbiegen die Bahnstrecke unterquerten, war ich zufrieden, denn dies war eindeutig der richtige Weg.
Aber auch auf den folgenden Kilometern stellte sich heraus, dass ein auf Google Maps sehr einfach aussehender Weg einen in natura doch immer wieder vor Fragen stellen kann. Ist dieser Pfad der richtige? Hätten wir gerade rechts abbiegen sollen?
Trotz der kleinen Unsicherheiten hatten wir aber alle unsere gute Laune behalten und freuten uns, dass wir auf schmalen Pfaden durch eine schöne Heidelandschaft liefen.
Es war zwar warm (ca. 23 Grad), aber glücklicherweise war der Himmel bedeckt, so dass es uns erspart blieb, durch die pralle Sonne zu laufen.
Es erstaunte mich schon, dass solche Wege – oft nur ein Hauch von ausgetretenem Pfad – auf Google Maps verzeichnet sind. Immerhin kam aber langsam die Sicherheit zurück, dass wir wieder auf der richtigen Spur waren.
Wir liefen nun auf Großbeeren zu und kamen tatsächlich zu unserer großen Erleichterung kurz vor der Ortsgrenze wieder an die Straße. Von dort aus war der Rückweg bekannt.
Nur laufen musste man ihn noch… Nach diesem kleinen Exkurs durch die Landschaft hatte ich nämlich bereits 24 Kilometer auf der Uhr – und bis nach Hause waren es von hier aus noch etwa 10 weitere!
Hartmut musste pünktlich zum Frühstück zurück sein und lief mit verschärftem Tempo alleine voraus, während wir anderen drei – langsamer, aber keinesfalls langsam – im bisherigen Tempo weiterliefen.
Die letzten Kilometer zogen sich fast endlos und jeder von uns dreien hatte wohl mit dem inneren Schweinehund zu kämpfen. Nach fast 34 Kilometern war ich dann endlich, nach einem meiner längsten Marathonvorbereitungsläufe aller Zeiten, zuhause!
Mit euch kommt man rum… Was sagen die Gelenke?
@Hanna
Erstaunlicherweise: Gelenke problemlos und beschwerdefrei. Ein gutes Zeichen ;-)